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#Phishing-Woche: Wortgewandte Barclays-Angestellte & tragische Amazon-Kontosperrungen

Phishing-Woche: Wortgewandte Barclays-Angestellte & tragische Amazon-Kontosperrungen

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine PayPal-Mail, mal eine der zahlreichen Banken. Wir verraten, welche Phishing-Mails seit der vierten Kalenderwoche im Umlauf sind.

Online-Betrug
Phishing-WocheBildquelle: vickygharat & tigerlily713 / Pixabay

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.

Phishing-Mails seit dem 24. Januar

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Natürlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen:

  • Barclays
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • Amazon

Bei Barclays handelt es sich um ein Finanzunternehmen aus Großbritannien. In der angeblichen Barclays-Mail werden Nutzer mit Blick auf neue Richtlinien der Europäischen Union im Bereich Online-Banking und Sicherheit dazu aufgefordert, ihre Konten, die vorübergehend geschlossen wurden, wieder zu reaktivieren. Allzu viel Mühe scheinen sich die Cyberkriminellen allerdings nicht gegeben zu haben. Die Phishing-Mail sticht vorwiegend durch Grammatik- sowie Rechtschreibfehler, falsche oder schlicht fehlende Zeichensetzung sowie etwas zu couragierte Wortdopplungen hervor.

Die Kundschaft der Volks- und Raiffeisenbanken stand in den vergangenen Wochen bereits mehrmals beziehungsweise gar kontinuierlich im Fokus von Cyberkriminellen. Und das hat sich auch in der vierten Kalenderwoche nicht geändert. Im Gegensatz zur Volksbank-Mail gehen die Betrüger hier jedoch sowohl deutlich wortgewandter als auch kreativer vor. Die Phishing-Mail bezieht sich auf eine ältere E-Mail, in der angebliche Änderungen der Preis-Leistungsverzeichnisse thematisiert wurden. Auch sonst wirkt die Nachricht sehr professionell. In solchen Fällen empfiehlt es sich, die Bank telefonisch zu kontaktieren oder sich über die Adresszeile oder Google auf die Seite der Bank zu begeben – auf keinen Fall jedoch über den in der E-Mail enthaltenen Link.

Tragisch geht es mit Amazon weiter. Hier werden Kunden darüber informiert, dass ihre Amazon-Konten sowie sämtliche ausstehenden Bestellungen gesperrt wurden. Der Grund: Die angegebenen Rechnungsinformationen stimmen nicht mit denen des Kartenausstellers überein. Glücklicherweise reicht es aus, den Rechnungsnamen, die Adresse und die Telefonnummer, die „auf der Kreditkarte gespeichert sind“ anzugeben, um das Problem zu beseitigen. Ein guter Hinweis auf eine Phishing-Mail ist hier die begrenzte Zeitangabe, denn der Überprüfungsprozess muss zwingend innerhalb von zwei Tagen durchgeführt werden.

Phishing-Mails der Vorwoche (KW 03):

  • Ionos
  • Volksbank
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen wirst du abgezockt
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger

So schützt du dich vor Phishing

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.


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  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Phishing-Woche: vickygharat & tigerlily713 / Pixabay

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