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#Bär und Co unter Druck

Bär und Co unter Druck

Schwarzbär
(Bild: University of Sydney/ Judy Gallagher, Creative Commons)

Dieser Amerikanische Schwarzbär vertilgt scheinbar genüsslich seine frisch gefangene Beute. Dass er bis zu einem solchen Festmahl aber manchmal weite Strecken zurücklegen muss, liegt vor allem am Menschen.

Ob der Klimawandel, Waldrodungen oder beispielsweise die Urbanisierung: Durch den Menschen verändern sich zunehmend die Lebensräume vieler Tiere oder gehen sogar gänzlich verloren. Die Lebewesen müssen dem Wandel Schritt halten, um nicht etwa zu verhungern.

Um zu überleben, sind viele Tiere gezwungen, ihre Habitate vergrößern oder zu verlagern. Wie stark die menschlichen Einflüsse die globalen Tierbewegungen verändern, haben Forscher um Tim Doherty von der University of Sydney nun berechnet. Dafür sammelten sie über 200 Studien zu mehr als 160 Tierarten von Insektenspezies bis hin zu verschiedenen Säugetieren und analysierten, in welchem Ausmaß und wie der Mensch die Bewegung der Tiere beeinflusst.

Das Ergebnis: Bei etwa 70 Prozent der untersuchten Tiere nahm die Bewegung aufgrund des Menschen um mehr als die Hälfte zu. Verringerungen der Bewegungen kamen mit rund 37 Prozent seltener vor. Bei manchen Tieren wie dem Schwarzbären (Ursus americanus) auf unserem Foto kommt es je nach Jahreszeit sowohl zu vergrößerten als auch zu verkleinerten Bewegungsräumen.

Das Forscherteam stellte fest, dass besonders saisonale Ereignisse wie die Jagd, militärische sowie Freizeitaktivitäten das Verhalten der Tiere beeinflussten. Zum Beispiel vergrößerten Dachse  in Großbritannien ihre Strecken aufgrund eines Jagdprogramms. Und manche Elche bewegten sich durch Militärmanöver mehr, während andere immer wieder Skiläufern ausgesetzt waren.

Unter anderem spielten aber auch die Land- und Forstwirtschaft eine Rolle, so Doherty und sein Team: Beispielsweise bewegte sich die Sandeidechse (Pedioplanis lineoocellata) in Südafrika in überweideten Gebieten häufiger und über größere Strecken als an weniger gestörten Orten. Und der Amerikanische Schwarzbär auf unserem Bild passt seine Bewegungen an die Erdölförderung an.

„Unsere Ergebnisse deuten auf eine globale Umstrukturierung der Tierbewegungen hin und betonen die Notwendigkeit, die negativen Auswirkungen des Menschen auf die Bewegungen zu reduzieren“, resümieren die Wissenschaftler. „Die Folgen veränderter Tierbewegungen können zu verminderter Fitness der Tiere, geringeren Überlebenschancen, reduzierten Reproduktionsraten, genetischer Isolation und sogar zum lokalen Aussterben führen“, warnt Doherty.

 

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