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#Bahn-Chef wirft Weselsky Spaltung der Belegschaft vor

Bahn-Chef wirft Weselsky Spaltung der Belegschaft vor

Im Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat Bahnchef Richard Lutz schwere Vorwürfe gegen den GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky erhoben. Dieser wolle die Belegschaft „bewusst spalten“, sagte Lutz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben). „Wie Herr Weselsky in dieser Situation agiert und vor allem wie er redet, ist absolutes Gift für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Eisenbahnerfamilie.“ So würden „Wunden geschlagen, die nur schwer wieder verheilen“.

Es sei „nicht in Ordnung“, wenn der GDL-Chef im Tarifkonflikt bei der Bahn „zwischen ehrenwerten und unehrenwerten Berufen unterscheidet und mit Letzterem auch tausende Führungskräfte meint“. Diese hätten in der Krise auf viel Geld verzichtet. Ihnen jetzt vorzuwerfen, dass sie sich die Taschen vollstopfen, sei „unredlich und schlicht falsch“. Er verstehe nicht, warum ein Eisenbahner, der das Unternehmen seit Jahrzehnten kenne und genau wisse, wie wichtig Zusammenarbeit und Zusammenhalt für das Funktionieren der Eisenbahn sei, „die Belegschaft bewusst spalten will“.

Nach zwei Streikwellen hatte Weselsky am Mittwoch weitere Arbeitskämpfe in Aussicht gestellt, sollte die Bahn kein verbessertes Tarifangebot vorlegen. Die GDL fordert eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro und bessere Arbeitsbedingungen. Die Bahn bietet zwar 3,2 Prozent mehr Lohn, will die Stufen aber später umsetzen und fordert eine längere Laufzeit. Am Sonntag hatte sie zudem Verhandlungen über eine Corona-Prämie angeboten, jedoch keine konkrete Zahl genannt. Die GDL wies dies als „Scheinangebot“ zurück.

In dem Tarifkampf geht es auch um die Position der GDL im Konzern und im Wettbewerb mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). „Würde es nur um tarifliche Fragen gehen, hätten wir schnell eine Einigung“, sagte Lutz. In Wahrheit aber wolle die GDL der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Mitglieder abjagen, um selbst mehr Einfluss zu bekommen. „Die GDL-Spitze hat sich mit ihrer Expansionsstrategie verrannt“, sagte Lutz.

Der Bahnchef betonte auch, das Unternehmen werde bald wieder intensiver nach einem Käufer für ihre defizitäre Auslandstochter Arriva suchen. „Ohne Corona wären wir mit dem Arriva-Verkauf weiter“, sagte Lutz. „Wir hoffen jetzt, dass wir im nächsten Jahr wieder in eine Phase wirtschaftlicher Stabilität zurückfinden, und dann werden wir unsere Verkaufsaktivitäten auch wieder intensivieren.“ Arriva betreibt Busse und Bahnen in mehreren Ländern, darunter Italien und Spanien, wo Corona besonders ins Kontor schlug. Schon länger will die Deutsche Bahn das schwach laufende Auslandsgeschäft verkaufen, ein Interessent fand sich bislang aber nicht.

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