Nachrichten

#Bald Deutschlands mächtigster Stahlbaron?

Bald Deutschlands mächtigster Stahlbaron?

In Deutschland war der Name Sanjeev Gupta bisher nur Leuten, die sich in der Stahlindustrie gut auskennen, ein Begriff. Das hat sich am Freitag schlagartig geändert, denn der britische Stahlunternehmer indischer Abstammung greift nach einem der ganz großen Namen der deutschen Industrie: Gupta, 49 Jahre, will das komplette Stahlgeschäft von Thyssen-Krupp kaufen. Am Freitag gab er überraschend eine Übernahmeofferte bekannt. Bislang ist sie unverbindlich, doch Gupta lässt keinen Zweifel daran, dass es ihm ernst ist mit dem Vorstoß.

Marcus Theurer

Marcus Theurer

Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Thyssen-Krupp, der finanziell angeschlagene Traditionskonzern aus Essen, ist zwar nur noch ein Schatten früherer Glanzjahre. Aber die deutsche Industrie-Ikone aus dem Ruhrgebiet ist noch immer der größte Stahlproduzent Deutschlands und die Nummer zwei in Europa. Das Stahlgeschäft ist hochdefizitär und lastet auf dem Konzern. Aber die Stahlsparte beschäftigt weiterhin 27.000 Mitarbeiter, gut 25.000 davon in Deutschland und davon wiederum die allermeisten an Rhein und Ruhr. In Duisburg, Bochum und Dortmund ist Thyssen-Krupp immer noch ein wichtiger Arbeitgeber.

„Der Mann, der aus Rost Gold macht“

Wie unvermittelt das Kaufangebot von Gupta kam, das zeigt der Blick auf den Aktienkurs von Thyssen-Krupp: Die Notierung sprang nach Bekanntgabe der Offerte zu Handelsbeginn am Freitagmorgen zeitweise um 25 Prozent nach oben – und das, obwohl der Interessent aus Großbritannien in einer knappen Mitteilung noch nicht einmal einen vorläufigen Kaufpreis nannte. Doch Gupta gibt sich selbstsicher. Er sei überzeugt, dass er „der richtige Partner“ für die Stahlsparte von Thyssen-Krupp sei, sagte er am Freitag. Und zwar in jeder Hinsicht: „ökonomisch, sozial und was die Umwelt angeht“.


— (–)

Zur Detailansicht

Wer ist dieser Mann, der wie aus dem Nichts zum größten Player in der deutschen Stahlindustrie werden will? Die britische Wirtschaftszeitung „Financial Times“ nannte ihn einmal – halb bewundernd, halb skeptisch – einen Mann, „der offenbar das Talent hat, aus Rost Gold zu machen“. Andere in Großbritannien bezeichnen ihn als den „Retter des Stahls“, weil er vor allem marode Stahlwerke aufgekauft und saniert hat.

Im Jahr 2013 kaufte er sein erstes Stahlwerk

Der Aufstieg Guptas zum Stahlbaron ging jedenfalls schwindelerregend schnell: Noch vor wenigen Jahren war er ein zwar erfolgreicher, aber auch in seinem Heimatland weithin unbekannter Rohstoffhändler. Im Jahr 2013 kaufte er ein Stahlwerk in Wales und wurde damit vom Händler zum Hersteller. Es folgte eine ganze Serie weiterer Übernahmen, die ihn binnen weniger Jahre zu einem der Großen in der Stahlbranche gemacht haben. Seine Liberty Steel kommt nach eigenen Angaben auf einen Jahresumsatz von 13 Milliarden Euro weltweit und beschäftigt 30.000 Mitarbeiter auf vier Kontinenten. Zum Vergleich: Die Stahlsparte von Thyssen-Krupp erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 9 Milliarden Euro.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!