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#Interview: Barbara Schöneberger bekennt: „Ich bin wahnsinnig ungeschickt“

„Interview: Barbara Schöneberger bekennt: „Ich bin wahnsinnig ungeschickt““



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Barbara Schöneberger ist mit „Verstehen Sie Spaß?“ wieder am 11. Februar im Ersten zu sehen. Mit ihrer Dynamik und ihrem entspannten Selbstbewusstsein überstrahlt die 48-Jährige alle Debatten um Einschaltquoten und angebliche Nacktaufnahmen.

Zur Palette Ihrer vielen Aktivitäten gehört seit dem vergangenen Jahr das Moderieren der Sendung „Verstehen Sie Spaß?“. Mögen Sie es eigentlich selbst, Streiche zu spielen?

Barbara Schöneberger: Ich bin noch lieber Opfer. Ich finde es super, wenn man mich reinlegt. Jedes Mal, wenn ich bei „Verstehen Sie Spaß?“ reingelegt wurde, habe ich das im Nachhinein sehr genossen. Dann merkt man, wie intelligent die anderen und wie doof man selbst ist, weil man auf einfachste Tricks reinfällt. Auch privat bin ich ein schlechter Streichespieler.

Werden Sie denn außerhalb der Sendung hereingelegt?

Schöneberger: Natürlich, zum Beispiel von Hans Sigl. Der schreibt mir ständig, wenn wir zusammen eine Sendung haben, dass er nicht kommen kann, weil er Corona hat oder sonst etwas passiert ist. Da bin ich schon ein paar Mal drauf reingefallen. Aber wie gesagt: Auf der Opferseite ist man viel besser unterwegs. Das ist eine ganz gemütliche Ecke. 

In Sachen Gleichberechtigung haben Sie sich sicher nie als ein Opfer gesehen, da Sie zielstrebig Ihren Weg gegangen sind. Wie sehen Sie die jüngsten gesellschaftlichen Entwicklungen und Diskussionen zu diesem Thema?

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Schöneberger: Ich werde erst nach und nach zur Expertin, weil ich in meiner eigenen Karriere immer wieder gesagt habe: „Hä, wieso Quote? Macht doch euer Ding.“ Aber ich will das jetzt besser verstehen: Wie sieht es in anderen Branchen aus? Wie geht es anderen Frauen? Ich lasse mich mehr davon überzeugen, dass es bestimmte Strukturen gibt, die existieren, weil es sie immer schon so gegeben hat. Etwa, wenn Frauen in Jobs wesentlich mehr leisten als männliche Kollegen. Aber letztere bekommen dann den geilen Titel, obwohl keiner weiß, was die den ganzen Tag machen. Da gibt es schon Ungerechtigkeiten. Anderseits gibt es die immer – es ist ja nicht so, dass alle Männer immer gerecht behandelt werden. 

Doch Sie selbst ließen sich von diesen Strukturen nicht beeindrucken.

Schöneberger: Ich habe meine Karriere nie unter dem Aspekt „Was machen Männer, was machen Frauen?“ gesehen, sondern einfach meine Sache durchgezogen. Und ich habe kein einziges Mal darüber nachgedacht, dass ich, obwohl ich eine Frau bin oder weil ich eine Frau bin, bestimmte Dinge einfacher erreiche oder nicht erreiche. Ich habe es gemacht und es ging ziemlich glatt über die Bühne. Jetzt im Nachhinein wird mir zunehmend abverlangt, dass ich auch ein bisschen Sprachrohr der entrechteten Frauen sein soll und mich einsetze. Ich glaube, dafür bin ich die Falsche, ich kann nur sagen: Just do it. 

Ist es mit dieser Haltung wirklich schon getan?

Schöneberger: Wir haben in Deutschland so sehr viel geschafft, aber wir müssen natürlich noch mehr schaffen. Mir geht es vor allem um Sachen, die wirklich messbar sind: Kriege ich genauso viel Geld wie ein Mann? Habe ich die gleichen Chancen? Immerhin gibt es ja in vielen Bereichen, etwa an Universitäten oder bei Orchestern, eine paritätische Besetzung. Andererseits sollen und können sich auch bestimmte Dinge nicht ändern. Gott sei Dank wird es immer so bleiben, dass es die Frauen sind, die Kinder kriegen. Und solange die Frau ein Kind kriegt, hat sie natürlich Sachen zu bewältigen, wie sie nur eine Mutter erlebt. Dass zwei großartige Kinder aus meinem Körper herausgekommen sind, die ihre Entwicklung genommen haben, das finde ich wunderbar. Ja mei, dann hat man eben auf der anderen Seite bestimmte Rückschläge hinzunehmen. Das wird immer so bleiben. Wir müssen einfach das System letztlich so gestalten, dass Frauen sich entscheiden können: Will ich mein Kind in die Krippe geben und dann sofort anfangen zu arbeiten? Wenn diese Bedingungen für alle Frauen geschaffen sind, erst dann können wir zufrieden sein.

Und was sagen Sie dazu, dass der Sender Sport1, wo Sie Ihre Karriere begannen, zu seinem 30-jährigen Jubiläum einen alten Nackt-Clip mit Ihnen präsentierte?

Schöneberger: Man hat doch gar nichts gesehen. Es gibt auch keine Oben-ohne-Fotos von mir. Das würde ich sehr unschön finden, aber so weit hatte ich meine Gedanken noch beisammen. Ich muss viel mehr darüber lachen, dass ich in dem Beitrag, in dem ich dem Sportfernsehen gratuliere, gesagt habe: „Ist ja alles gut gegangen. Zumindest für mich“. 

Wie reagieren Sie, wenn die Einschaltquoten für ein „Verstehen Sie Spaß?“ hinter den Erwartungen zurückbleiben?

Schöneberger: Man muss erst mal hinzufügen: Quoten sind immer vom Gegenprogramm abhängig und inzwischen sendet immer jemand dagegen, etwa RTL mit Günther Jauch. Ich gehe jedenfalls in jede Sendung mit dem Anspruch, es so gut zu machen, wie es nur irgendwie geht – und nicht mit der Haltung „Das schaut doch sowieso keiner“.

Sie haben in Ihrer Karriere bekanntermaßen enorm viel erreicht. Aber gibt es etwas, was Sie sich nicht zutrauen?

Schöneberger: Bei sportlichen Wettbewerben bin ich raus. In unserem privaten Umfeld werden immer mehr Skirennen organisiert. Und ich würde lieber sterben, als zum Spaß gegen meine Schwiegereltern anzutreten. Die Vorstellung finde ich einfach grauenvoll. Denn ich bin tierisch aufgeregt und habe keinen Mumm, das durchzuziehen. Meine Kinder dagegen haben keine Angst, gegen mich Tennis zu spielen, was ich sehr beeindruckend finde. Beruflich gesehen würde ich mich nicht aufs politische Parkett wagen. Denn ich bin nicht genug informiert und nicht politisch denkend genug, um solche Dinge bis zum Ende so durchzudeklinieren, dass ich mich in so ein Umfeld wagen könnte und sollte. 

Aber bei allen sonstigen Aktivitäten sind Sie souverän und effizient?

Schöneberger: Ich gebe zu: Ich bin wahnsinnig ungeschickt. Mir fällt irre viel herunter. Ich habe in den Ferien drei Topfdeckel aus Glas fallen lassen, die alle kaputtgegangen sind. Noch dazu eine volle Bierflasche. Das hat sehr viele Splitter ergeben, die mir lange in den Füßen gesteckt sind.

Zur Person

Barbara Schöneberger kam am 5. März 1974 in München zur Welt. Die Moderatorin lebt in Berlin-Charlottenburg, ist seit 2009 mit dem Computer-Unternehmer Maximilian von Schierstädt verheiratet und hat zwei Kinder.

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