Technologie

#Bankkunden in Bedrängnis: Jetzt heißt es, gut aufpassen

Ein einziger Moment der Unachtsamkeit kann ausreichen, um Bankkunden finanziell erheblich zu schaden. Derzeit müssen Verbraucher besonders vorsichtig sein. Umso mehr, wenn sie ihr Konto bei einer der folgenden vier Banken haben.

Phishing, Bank, Geldautomat, Bankautomat
Bankkunden müssen auf Betrug achtenBildquelle: Atares Design / shutterstock.com

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Diese vier Geldinstitute sind betroffen

Deutsche Bank

Kunden der Deutschen Bank erhalten gegenwärtig eine Phishing-Mail, in der sie gebeten werden, eine „Legitimation“ durchzuführen. Der Grund: das „Sicherheitszertifikat der photoTAN-Registrierung“ laufe ab. Dies können Einschränkungen beim Zugriff auf das Konto zur Folge haben. Anschließend folgt eine hinterlegte Verlinkung, über die sich Bankkunden legitimieren sollen.

Im Vergleich zu anderen Phishing-Mails vermag diese weder inhaltlich noch optisch zu überzeugen. Dennoch ist die Gefahr durchaus real. Wer auf den Link klickt, findet sich auf einer gefälschten Website der Deutschen Bank wieder. Sämtliche hier eingetragenen Nutzerdaten landen bei den Cyberkriminellen und können fortan dazu genutzt werden, um Identitätsdiebstahl zu begehen oder Gelder abzuzweigen. Daher empfiehlt es sich, die E-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben.

Postbank

Eine weitere Phishing-Mail wird aktuell im Namen der Postbank verbreitet. Auch hier scheinen sich die Kriminellen keine große Mühe gegeben zu haben. Als Anlass nennen die Täter eine routinemäßige Sicherheitsvorkehrung, im Rahmen derer das Konto jedoch innerhalb von nur 24 Stunden deaktiviert werden soll. Um die Abschaltung zu verhindern, müsse der Kunde sein Online-Profil über eine Verlinkung aktualisieren.

DKB

Auch Kunden der DKB sollten aktuell auf elektronische Briefe ihrer Bank achten. In einem solchen informieren Kriminelle sie derzeit darüber, dass man ihre Online-Banking-Profile aus Sicherheitsgründen deaktiviert habe. Es müsse eine Bestätigung der persönlichen Daten erfolgen – als Maßnahme gegen „unbefugte Kontonutzung und Geldwäsche“. Am Ende verabschieden sich die Absender mit einem abenteuerlichen „Mit freundliche Grüße“.

Comdirect

Während die vorangegangenen drei Phishing-Mails längst überholt und leicht zu durchschauen sind, stellt eine weitere Comdirect-Mail eine echte Gefahr dar. Denn diese überzeugt nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich. Zunächst einmal wird der Empfänger mit seinem Namen angeredet. Dieser könnte aus einer Darknet-Datenbank stammen und sollte daher nicht als Beweis für die Echtheit einer Benachrichtigung verstanden werden. Ferner liegt der inhaltliche Fokus auf einem zum Konto kürzlich hinzugefügten „Samsung Galaxy S22 Ultra„. Die Phishing-Mail tarnt sich als schlichte Informationsbenachrichtigung. Es werden Datum und Ort genannt. Erst im letzten Absatz „offenbaren“ die Kriminellen sich und geben dem Empfänger die Möglichkeit, den Vorgang über eine Verlinkung zu stornieren.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Comdirect
  • Commerzbank
  • Consorsbank
  • Deutsche Bahn
  • DHL
  • Disney+
  • DKB
  • FedEx
  • Hypovereinsbank
  • ING
  • IONOS
  • Klarna
  • LBB
  • McAfee
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Schufa
  • Sparkasse
  • Targobank
  • Telekom
  • TF Bank
  • VR-Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So machst du es besser

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

glyph-sponsored-shopping-ventureglyph-sponsored-eye
Über unsere Links

Mit diesen Symbolen kennzeichnen wir Partner-Links.
Wenn du so einen Link oder Button anklickst oder darüber einkaufst, erhalten wir eine kleine
Vergütung vom jeweiligen Website-Betreiber. Auf den Preis eines Kaufs hat das keine Auswirkung.
Du hilfst uns aber, inside digital weiterhin kostenlos anbieten zu können. Vielen Dank!

Bildquellen

  • Verbraucherzentrale warnt vor Festgeld-Falle: Vitalii Stock / shutterstock.com
  • Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com
  • Bankkunden müssen auf Betrug achten: Atares Design / shutterstock.com

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Technologie kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!