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#„Basketball ein bisschen sexier gemacht“

„„Basketball ein bisschen sexier gemacht““

„Wir haben den deutschen Basketball ein bisschen sexier gemacht“, urteilte Dennis Schröder am Sonntagabend: „Der Trend geht in die richtige Richtung.“ Gerade hatte er mit der deutschen Nationalmannschaft das polnische Team in Berlin 82:69 besiegt und damit die Bronzemedaille der Europameisterschaft gewonnen. Doch besser als Platz drei gefällt ihm und seinen Mannschaftskameraden, dass sie bei diesem Turnier in Köln und Berlin von neun Spielen auf höchstem Niveau lediglich eines verloren. „Wir waren sehr enttäuscht von unserer Niederlage im Halbfinale gegen Spanien“, sagte Bundestrainer Gordon Herbert und scherzte: „Wir hatten gedacht, dass wir für unseren Sieg über Griechenland im Viertelfinale ein bisschen mehr kriegen würden.“

26 Punkte erzielte Schröder in der zähen Partie gegen das Team, das überraschend Titelverteidiger Slowenien mitsamt dem überragenden Luka Doncic im Viertelfinale aus dem Wettbewerb geworfen hatte. „Offensiv war’s ein bisschen fahrig“, urteilte Center Johannes Voigtmann in der Halbzeitpause: „Defensiv profitieren wir davon, dass die Polen selbst einfache Sachen verlegen.“ Zum Glück des deutschen Teams saß in der ersten Hälfte kein einziger der zehn Distanzwürfe der Polen. Die polnischen Spieler dominierten glücklicherweise die Partie nicht so wie die polnischen Fans mit Pauken und Gesängen die Ränge. Feierstimmung kam dennoch nicht auf.

Aus 15 mühsam erkämpften Punkten Vorsprung wurde acht Minuten vor Schluss ein Gleichstand von 59:59 Punkten. In der mit lediglich 13.000 Zuschauern gefüllten Halle – gut tausend Plätze blieben frei – machte die deutsche Mannschaft einfach nichts daraus, dass sie die besseren Spieler hatte, das bessere Team war und zu Hause spielte. Weniger als eine Minute vor der Schlusssirene foulte nicht nur der polnische Aufbauspieler Mateusz Ponitka Johannes Thiemann beim Korbleger, noch dazu attackierte der bereits verwarnte polnische Trainer Igor Milicic verbal den Schiedsrichter. Zum Foul kam so ein Technisches Foul, macht vier Punkte aus einem Spielzug – da endlich war die Zitterpartie entschieden.

Diese für sie so erfolgreich verlaufene Europameisterschaft mit einem Sieg in den K.o.-Spielen von Berlin zu beenden, war neben den Deutschen nur einer anderen Mannschaft vergönnt, dem Europameister aus Spanien. Das Team von Trainer Sergio Scariolo besiegte den Olympia-Zweiten Frankreich am Sonntagabend im Finale von Berlin mit 88:76 (47:37) und holte sich zum vierten Mal den EM-Titel.

Siebzehn Jahre ist es her, seit eine deutsche Basketball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft eine Medaille gewann: Das war 2005 mit Dirk Nowitzki im Endspiel von Belgrad gegen Griechenland. Passenderweise sei die Rückennummer von Schröder 17, sagte Herbert. Ihn mache es stolz und sei ihm eine Ehre, dass er diese unglaubliche Mannschaft habe betreuen dürfen, fuhr er fort. Die Spieler bestätigten, dass sie auch in den nächsten Sommern um Erfolge kämpfen wollen. Im nächsten Jahr steht die Weltmeisterschaft in Asien auf dem Programm, 2024 sind Olympische Spiele in Paris.

Der Teamleader: Dennis Schröder


Der Teamleader: Dennis Schröder
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Bild: dpa

Center Johannes Voigtmann zeigte sich als einer der ersten im Team alarmiert von der eher mäßigen Leistung zum Ausklang der Europameisterschafts-Kampagne. Er brüllte seine Mannschaftskameraden an, sich zusammenzureißen, er verteidigte aufopferungsvoll, und womöglich gab dies noch mehr den Ausschlag zu seiner Auszeichnung als wertvollster Spieler dieser Partie als die 14 Punkte, die er erzielte, die 9 Rebounds, die er holte, und die sechs Assists, die er gab.

„Wir haben uns endlich belohnt für all die Sommer, all die harte Arbeit, die wir in die Nationalmannschaft gesteckt haben“, freute sich erschöpft aber glücklich Aufbauspieler Maodo Lo. Ausgerechnet im letzten Spiel des Turniers in seiner Heimatstadt Berlin fehlte ihm der Touch; bei sieben Würfen traf er lediglich ein Mal; mit Freiwürfen kam er auf fünf Punkte. „Man meldet sich jeden Sommer, man ist müde, man spielt zusammen, man versucht etwas zu erreichen. Und jetzt endlich, im sechsten oder siebten Jahr für mich, hat man etwas erreicht. Wir haben uns belohnt für einen guten Basketball, den wir seit langer Zeit hier in Deutschland gespielt haben.“

Daniel Theis von den Indiana Pacers kam auf 9 Punkte, der 21 Jahre alte Franz Wagner von den Orlando Magic auf 8. Andreas Obst traf zwei von sieben Dreiern und steuerte 9 Punkte bei, Johannes Thiemann 6. Nick Weiler-Babb (3) zeigte, warum der Deutsche Basketball-Bund (DBB) für seine Einbürgerung im Sommer gesorgt hat: Er ist neben Schröder der beste Verteidiger im deutschen Team.

Wer den Ball teilt, kommt weiter

Während die Spieler sich jubelnd in den Armen lagen, überquerte Schröder das Parkett und umarmte Robin Benzing. Wenn der langjährige Mannschaftskapitän, „der true Käptn“, nicht auch eine Bronzemedaille für seinen jahrelangen Einsatz für die Nationalmannschaft erhalte, versprach Schröder, werde er Benzing seine eigene vermachen. Bundestrainer Herbert hatte Benzing nicht für die Mannschaft nominiert, der Hallensprecher hatte den bei Fortitudo Bologna spielenden Profi, der in einer Jacke mit Bundesadler in der ersten Reihe neben der Familie Schröders saß, nicht begrüßt.

Durchgesetzt haben sich die deutschen mit  Teamgeist und Zusammenhalt. Wer den Ball teilt, kommt weiter. Das hat auch Dennis Schröder verinnerlicht, Anführer der deutschen Mannschaft und im nächsten Jahr Profi bei den Los Angeles Lakers.  Mit 22,1 Punkten pro Spiel ist er die Nummer fünf in der Scorer-Liste dieser Europameisterschaft. Mit insgesamt 57 Assists wird er nur übertroffen von den Spielmachern der Finalteilnehmer, Lorenzo Brown und Thomas Heurtel.

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