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#So fahndet der DFB nach einem neuen Bundestrainer

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Es gibt Menschen, die haben das – manchmal fragwürdige – Vergnügen, häufiger an Schauplätzen aufzutauchen, wo sich Besonderes, vielleicht sogar Schicksalhaftes ereignet. Womöglich fragt sich Rudi Völler manchmal selbst, warum er im deutschen Fußball immer auf geradezu magnetische Art ins Bild gezogen wird, wenn dort mal wieder elementare Kräfte walten. Und ob er das eigentlich gut findet. Als Völler nach Oliver Bierhoffs Demission zum zweiten Mal beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) einen Spitzenjob auf Mach-du-doch-mal-Basis angetragen bekam, diesmal als Sportdirektor, wird er sich zwei Dinge gewiss nicht ausgemalt haben.

Erstens, dass er nach seiner Zeit als Teamchef Anfang des Jahrtausends noch mal als Verantwortlicher die Nationalmannschaft betreut: an diesem Dienstag im Testspiel in Dortmund gegen Frankreich (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Nationalmannschaft und in der ARD). Gefallen tue ihm das nicht, sagte er in der Pressekonferenz am Montagabend. Und zweitens, dass er gleichzeitig, also zwischen Teamsitzungen und Medienterminen, noch damit befasst ist, seinen Nachfolger zu suchen, der natürlich eher der Nachfolger Hansi Flicks ist.

In der hochspannenden Frage, wer von Oktober an die Nationalmannschaft trainiert, fände sich womöglich die eine oder andere Spur, wenn man einfach mal schauen könnte, was auf Völlers Handy gerade so los ist. So wäre es zum Beispiel interessant, ob im jüngeren Verlauf der Anrufliste die Nummer jener Beratungsagentur erscheint, die Julian Nagelsmann betreut und zu der Völler ganz allgemein einen recht kurzen Draht haben soll. Nagelsmann ist qua Fachkompetenz und Ambition so etwas wie der natürliche Favorit auf den Posten, zumal die beiden noch höher gelisteten deutschen Trainer, Jürgen Klopp und Thomas Tuchel, in festen Verbindungen stehen. Aber dazu später mehr.

Es stellen sich grundsätzliche Fragen

Am Montagabend betonte Völler noch einmal die Dringlichkeit des Unternehmens, es solle „relativ schnell“ gehen. Dafür aber müssen Völler und seine Mitfahnder – im engeren Kreis DFB-Präsident Bernd Neuendorf und sein Vize Hans-Joachim Watzke, im weiteren die Task Force des DFB – ein paar grundsätzliche Fragen geklärt haben.

Erstens: Was für eine Art Trainer wollen wir? Zweitens, und damit verbunden: Soll er einen langfristigen Vertrag erhalten oder erst mal einen eher projektbezogenen, also einschließlich der Europameisterschaft im kommenden Jahr? Und drittens: Was können wir uns eigentlich leisten? Das alles natürlich im Zusammenhang mit der Frage, wer überhaupt auf dem Markt ist.

Zu teuer? Für Julian Nagelsmann wäre neben den Gehalt noch eine Abfindung an die Bayern nötig.


Zu teuer? Für Julian Nagelsmann wäre neben den Gehalt noch eine Abfindung an die Bayern nötig.
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Bild: dpa

Manches deutet darauf hin, dass sie beim DFB noch nicht seit allzu langer Zeit diskutiert haben. Wenn man sich in der Branche umhört, soll es nicht so gewesen sein, dass Völler im Juni, nach der missratenen Testspielserie gegen die Ukraine (3:3), Polen (0:1) und Kolumbien (0:2), aufnahmebereit für das Thema eines möglicherweise nötig werdenden Trainerwechsels gewesen wäre. Darüber darf man sich angesichts der schon damals alarmierenden Lage zumindest wundern.

Man kann sich des Weiteren auch fragen, ob es nicht schon fahrlässig von diesem Gremium gewesen ist, Flick nach dem WM-Fiasko in Qatar so leicht davonkommen zu lassen. Am Montag räumte Völler ein, dass Flick den „Ballast des Scheiterns“ nicht losgeworden sei. In jedem Fall aber hätte dem Bundestrainer der Aufarbeitungsprozess schon ein bisschen unbequemer gestaltet werden dürfen als seinerzeit im Wohlfühl-Ambiente des Hotel Kempinski in Gravenbruch.

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