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#Bayern treffen gegen den Pokalfrust

Bayern treffen gegen den Pokalfrust

Dem Spielstand wird im Stadion „An der Alten Försterei“ seit jeher wenig beigemessen, die Zuschauer singen und klatschen, egal wie aussichtslos ihr 1. FC Union Berlin auch zurückliegt. Gegen den FC Bayern war dieses Phänomen mal wieder zu beobachten. Es liefen die letzten Minuten der ersten Halbzeit, als von den Rängen ein ohrenbetäubender Lärm drang. So als würde das Spiel gerade ganz besonders hin und herwogen.

Und siehe da, plötzlich lag der Ball tatsächlich im Münchner Tor. Hinein geschossen von Nico Gießelmann, das ja, aber auch hinein gebrüllt von den Zuschauern. Über 16.000 waren gekommen, zum ersten Mal seit langer Zeit waren so viele Fans erlaubt. Union strebt weiter die Vollauslastung an, bald schon soll das Stadion wieder ausverkauft sein, geht es nach dem Willen der Verantwortlichen.

In diesem Tollhaus verloren die Bayern kurz die Orientierung, abermals traf in Person von Sheraldo Becker ein Berliner, aber sein Tor zählte wegen einer Abseitsstellung nicht. Der Halbzeitpfiff rettete den FC Bayern in diesem Moment wie einen angeschlagenen Boxer, doch täuschte diese Phase über den bisherigen Kampfverlauf.

Berliner Kampfgeist allein reichte nicht

Bayern hatte dominiert und in Form von drei Toren sogar den vermeintlichen Knockout gesetzt, doch weigerten sich die Gastgeber zu Boden zu gehen. Kampfgeist in allen Ehren, zu drei Punkten reichte das Berliner Durchhaltevermögen aber nicht, Bayern gewann nach ereignisreichen 90 Minuten 5:2. Nach zwei Unentschieden in der Vorsaison konnte Bayern den Berliner Emporkömmling bezwingen und die Tabellenführung behaupten.

„Wir sind total froh, das wir die gewünschte Reaktion zeigen konnten“, sagte Bayerns Kotrainer Dino Toppmöller nach dem Spiel: „Wir wussten, dass der Gegner sehr heimstark ist, dass es mit dem Publikum nicht einfach für uns wird. Die ersten 30 Minuten hatten wir das Spiel im Griff, dann laden wir den Gegner zum Anschlusstreffer ein. Ich denke, insgesamt können wir mit der Leistung zufrieden sein.“

Von Verunsicherung war bei den Münchnern in der Anfangsphase nichts zu sehen, Bayern spielte als hätte es das 0:5 unter der Woche bei Borussia Mönchengladbach nie gegeben. Leroy Sané schoss flach am Tor vorbei (7.), einen weiteren Versuch blockte Paul Jaeckel unerlaubter Weise mit dem Ellenbogen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Robert Lewandowski zum 0:1 (15.). Der Torschützenkönig erzielte auch den zweiten Münchner Treffer, dieses Mal mal per Freistoß (23.).

Bayern hatte enorm viel Ballbesitz, Union rannte nur hinterher. Die Berliner waren derart damit beschäftigt, die Räume in der eigenen Hälfte zuzulaufen, dass sie offensiv kaum etwas Gescheites zustande brachten. Gefährlich wurden sie nicht, anders als die Bayern, die aufs dritte Tor aus waren. Sané scheiterte zuerst am stark reagierenden Berliner Torhüter Andreas Luthe, wenige Augenblicke später markierte der Nationalspieler auf Vorarbeit von Thomas Müller aber das 0:3 (34.).

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Mit wenigen schweren Hieben hatte der Meister den 1. FC Union zu Boden geschickt und sein Tagwerk scheinbar verrichtet. Doch im Stile Rocky Balboas wollten die Berliner ihre Niederlage nicht eingestehen, mit dick zugeschwollenen Augen erhoben sie sich und teilten ihrerseits aus. Gießelmanns Anschlusstreffer setzte neue, ungeahnte Kräfte frei.

Union ließ nach der Pause die Muskeln spielen, vor allem Sheraldo Becker piesackte Bayerns Abwehrspieler mit der Vehemenz eines Mittelgewichtlers. Sein erster Versuch nach dem Seitenwechsel war noch ungefährlich, beim zweiten musste Bayerns Torwart Manuel Neuer sein ganzes Können aufbringen. Zwischendurch hatte Neuer gegen Timo Baumgartl in höchster Not retten müssen.

Plötzlich war die bayerische Souveränität dahin, einfach weg gesungen durch ein aufgepeitschtes Publikum. Die Zuschauer spürten, dass ein zweites Berliner Tor womöglich Teil eines kuriosen Nachmittags werden könnte, doch die Illusion wurde durch Kingsley Coman jäh zerstört (59.). Trocken hämmerte er den Ball ins Tor, ein Schuss von der Härte einer rechten Geraden. Union hatte aber immer noch nicht genug von diesem Schlagabtausch, Julian Ryerson verkürzte nur wenige Sekunden nach seiner Einwechselung mit dem ersten Ballkontakt auf 2:4.

Die Vorarbeit kam vom mit Ryerson eingewechselten Kevin Behrens. Nun flippten die Zuschauer komplett aus, so viel Widerspenstigkeit honorierten sie mit ununterbrochenen, minutenlangen Gesängen. Doch den Spielern ging langsam aber sicher die Luft aus. So oft waren sie am Boden gelegen, immer wieder hatten sie es geschafft, sich aufzurappeln, aber irgendwann ist ein Niederschlag eben endgültig. Der kam dann durch den emsigen Thomas Müller, sein wuchtiger Schuss in den Winkel sollte der entscheidende Punch sein in einem Duell, dass den Fans in der „Alten Försterei“ so viel Freude bereitete, dass sie ihre Mannschaft auf der Ehrenrunde feierten, als hätte diese gerade den FC Bayern in den Staub geschickt. 

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