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#Bayerns Botschaften an die Liga

„Bayerns Botschaften an die Liga“

Wenn an den Sportfakultäten der deutschen Universitäten gerade nichts Wichtigeres zu verfolgen wäre (wie zum Beispiel die Gerichtsverhandlungen um die positiven Dopingproben eines Profifußballers), hätten sie an diesem Sonntag vielleicht Forschungsgruppen in der Fußballarena des FC Bayern vorbeischicken können. Dort hätten die Wissenschaftler dann beim Bundesliga-Spitzenspiel gegen Union Berlin eine der neueren Gesetzmäßigkeiten der Branche empirisch untersuchen dürfen: Nagelsmann’s Law.

Das Gesetz geht so: Wenn Julian Nagelsmann, der mittlerweile schon seit 19 Monaten als Trainer in München arbeitet, mit seiner Mannschaft in der Meisterschaft ein Spiel verliert, verliert er das nächste nicht. An diesem Sonntag stand diese Situation mal wieder an, weil München vor einer Woche in Mönchengladbach verloren hatte.

Und was soll man sagen: Als der Fußballtheoretiker Nagelsmann am frühen Sonntagabend für eine mutmaßlich theoriearme Halbzeitansprache in die Mannschaftskabine spazierte, führte sein FC Bayern schon 3:0.

Die Kritik der Traditionalisten

An diesem Spielstand – die Tore schossen Eric Maxim Choupo-Moting (31. Minute), Kingsley Coman (40.) und Jamal Musiala (45.+1) – änderte sich in der zweiten Halbzeit nichts mehr, weshalb man das Spitzenspiel ohne wissenschaftlichen Anspruch so zusammenfassen durfte: Ja, die Bayern spielten in diesen ersten Wochen des Jahres nicht immer wie die Bayern nachweislich spielen können, aber sie scheinen, wenn es wirklich wichtig wird (vgl. Paris Saint-Germain, vgl. nun Union Berlin), eben doch noch die Bayern zu sein. Und sind Tabellen­erster.

Am Sonntag setzte Julian Nagelsmann, dem manche Traditionalisten in München Theorielastigkeit ankreiden, gegen Union Berlin auf ein 4-2-3-1-System. Mit Benjamin Pavard für den gesperrten Dayot Upamecano in der Innenverteidigung. Mit Josip Stanišić in der Außenverteidigung. Und mit Thomas Müller in der Thomas-Müller-Position. Dass er dort immer spielt, war früher ebenfalls eine Gesetzmäßigkeit des deutschen Fußballs. Spätestens in dieser Saison ist das – wenn der Trainer denn nicht Hansi Flick heißt – nicht mehr so.

Warum? Dafür konnte man in der sechsten Minute Argumente finden. Als Alphonso Davies den Ball sehr schlau in den Strafraum spielte. Als Eric Maxim Choupo-Moting den Torhüter Frederik Rönnow ausdribbelte und sich wegen des schlechten Winkels wieder drehte und in die Mitte passte. Als Müller den Ball eigentlich nur noch ins Tor schießen musste. Und das doch nicht schaffte.

„Ach, Gott im Himmel“, sagte Müller später ins „DAZN“-Mikrofon, als man ihm dort die Szene zeigte. Was den Torabschluss angehe, müsse er wohl „nachsitzen“. Er konnte darüber lachen, weil seine vergebenen Gelegenheiten – in der 71. Minute schaffte er es wieder nicht, den Ball ins Tor zu schießen, er schoss Rönnow gegen Kopf – keinen Unterschied machten. Und so sagte Müller: „Das war ein kleiner Anfang in die Art und Weise, wie wir spielen wollen.“

Das Gesetz der Bundesliga

Es war wirklich ein sehr gutes Spiel, das die Bayern gegen die Köpenicker präsentierten. Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer, die in solchen Spielen stets ihre Zero-Ballbesitz-Strategie anwendet, kann meisterhaft verteidigen, was man zunächst auch sah, als Robin Knoche im Strafraum Jamal Musiala im letzten Moment stoppte (16. und 25. Minute). Doch die Konter, die sonst aus diesen Verteidigungsaktionen entstehen, entstanden an diesem Sonntag kaum. Die Ausnahmen: Jérôme Roussillon und Aïssa Laïdouni (15., 37.), doch sie scheiterten deutlich.

So genügten den Bayern 15 Minuten, um ein Spiel zu entscheiden das sie eigentlich hätten höher gewinnen müssen. In der 31. Minute flankte Kingsley Coman in den Strafraum, wo Choupo-Moting das beste Timing hatte und den Ball gegen Rönnows Laufrichtung ins Tor köpfte. In der 40. Minute rannte Coman nach guter Müller-Vorlage allen Verteidigern davon und dann auch noch Rönnow vorbei. Und in der 45. Minute schoss Musiala den Ball nach noch besserer Müller-Vorlage ins Tor. Das war’s. Oder wie Fischer in der Pressekonferenz sagte: „Die Analyse ist heute einfach: Wir hatten keine Chance.“

In der zweiten Halbzeit „schalteten die Bayern einen Gang runter“, wie Fischer sagte. Der Höhepunkt: Die Einwechslung von Sadio Mané, der sich vor der Weltmeisterschaft verletzt hatte. Er zeigte ein paar schöne Aktionen in einem Spitzenspiel, das spielerisch nicht auf Augenhöhe war. Und so bestätigte sich an diesem Sonntag nicht nur Nagelsmann’s Law, sondern vielleicht Bundesliga’s Law: Dass am Ende doch der FC Bayern Meister wird.

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