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#Börsenneuling Robinhood enttäuscht an der Nasdaq

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Börsenneuling Robinhood enttäuscht an der Nasdaq

Kaum ein Börsenneuling ist in diesem Jahr mit so viel Spannung erwartet worden wie Robinhood. Am Donnerstag war es so weit: Der amerikanische Onlinebroker feierte sein Debüt an der Nasdaq. Er hat damit allerdings zumindest die höchsten Erwartungen nicht erfüllt. Der Ausgabepreis von 38 Dollar je Aktie lag am unteren Ende der vorher angepeilten Preisspanne, die bis 42 Dollar reichte. Medienberichten zufolge gab es Zurückhaltung aufseiten der Investoren, zudem habe das Unternehmen den Ausgabepreis konservativ ansetzen wollen.

Auch mit dem Preis von 38 Dollar nahm Robinhood 2,1 Milliarden Dollar ein und erreichte eine Marktkapitalisierung von 32 Milliarden Dollar (26 Milliarden Euro). Zum Vergleich: Die Deutsche Bank ist an der Börse aktuell 22 Milliarden Euro wert. In seiner jüngsten außerbörslichen Finanzierungsrunde 2020 war Robinhood noch mit knapp 12 Milliarden Dollar bewertet worden.

Robinhood steht an der Speerspitze einer neuen Generation von Finanzunternehmen, die mit dem Anspruch angetreten sind, den Aktienhandel zu revolutionieren. Gegründet wurde das Unternehmen 2013 von dem gebürtigen Bulgaren Vlad Tenev und Baiju Bhatt, einem früheren Kommilitonen an der kalifornischen Stanford-Universität. Die beiden gaben das Ziel aus, „Finanzen zu demokratisieren“, indem sie ihren Nutzern ermöglichten, mit Aktien zu handeln, ohne Transaktionsgebühren von ihnen zu berechnen. Sie positionierten sich damit als Freunde von Kleinanlegern, was auch der Name des Unternehmens widerspiegeln sollte, des Volkshelden, der von den Reichen stahl, um den Armen zu helfen.

Robinhood und seine Kontroversen

Robinhood setzte damit die Branche unter Druck, auch etablierte Finanzdienstleister sahen sich bald gezwungen, gebührenfreie Aktiengeschäfte anzubieten. In den vergangenen Jahren ist Robinhood rasant gewachsen und hat sowohl seine Nutzerzahlen als auch seine Umsätze rasant ausgebaut. Mit seinem Versprechen des Handels ohne Gebühren und seiner nutzerfreundlichen Smartphone-App hat es auch viele Menschen für die Aktienmärkte begeistert, die vorher keine Wertpapiere gehandelt haben. Vor wenigen Monaten stand der Onlinebroker im Mittelpunkt eines Börsentrubels um Unternehmen wie die Videospielekette Gamestop, die einen Ansturm von Investoren erlebten.

Ihre Kurse wurden von Privatanlegern auf Robinhood und anderen Plattformen in die Höhe getrieben, wodurch manche professionelle Investoren wie Hedgefonds, die auf fallende Werte gewettet hatten, viel Geld verloren. Robinhood sah sich zwischenzeitlich gezwungen, den Handel mit Gamestop-Aktien einzuschränken, und zog sich den Zorn vieler Nutzer zu. Tenev wurde deshalb sogar zu einer Anhörung vor den amerikanischen Kongress zitiert.

Auch jenseits der Gamestop-Turbulenzen findet sich Robinhood regelmäßig in Kontroversen wieder. Das Unternehmen ist beschuldigt worden, seine Nutzer dazu zu verführen, allzu riskante Wetten einzugehen. Der amerikanische Bundesstaat Massachusetts hat deshalb unlängst eine Klage eingereicht. Vor wenigen Wochen verhängte die amerikanische Finanzaufsichtsbehörde FINRA eine Geldstrafe von 70 Millionen Dollar, unter anderem wegen des Vorwurfs, Robinhood habe Kunden irreführende Informationen gegeben.

Auch das Geschäftsmodell des Unternehmens ist umstritten. Weil es keine Nutzergebühren verlangt, verdient es sein Geld auf andere Weise, vor allem durch Zahlungen von Partnern in der Finanzindustrie, die seine Transaktionen abwickeln. Die Börsenaufsicht SEC hat sich zuletzt sehr kritisch zu diesem Modell geäußert, und Robinhood hat selbst etwaige regulatorische Eingriffe als Risiko für sein Geschäft genannt.

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