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#Besser als „Bodo“

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Besser als „Bodo“

Pamela Reif hat es geschafft. Die Fitness-Influencerin hat mit ihrer eigenen App das Audio-Netzwerk Clubhouse auf den zweiten Platz der App-Rangliste verdrängt. Bis zum Sonntag hatte Clubhouse fast eine Woche auf Platz Eins gethront, war also die am häufigsten heruntergeladene iPhone-App des Landes. Dass der Hype damit schon wieder vorbei ist, allerdings ist unwahrscheinlich. Die Gründer haben gerade frisches Geld eingesammelt und wurden dabei von Investoren laut dem Branchenmagazin „The Information“ mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet. Auch eine Version für Android-Nutzer soll es bald geben, zudem arbeiten die Gründer an einem Geschäftsmodell.

Gustav Theile

Wenn dieses neue Soziale Netzwerk also gekommen ist, um zu bleiben, stellt sich für Unternehmen und Parteien, für Gründerinnen und Politiker, für Redner und Journalistinnen die Frage: Wie nutzt man Clubhouse für sich am besten? Wie verhindert man ein Kommunikationsdesaster, wie es sich der allzu redselige thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) am Wochenende eingebrockt hat?

Klar ist: Die PR-Profis sind auf der Plauder-App-Plattform, auf der hunderte Konferenzen parallel stattfinden, die in ihrem Charakter irgendwo zwischen Talkshow, Podiumsdiskussion und Telefonkonferenzen unter Freunden einzuordnen sind, längst unterwegs. „Wir haben schon an die zehn Kunden konkret zu Clubhouse-Runden beraten“, berichtet etwa Tilo Bonow, Gründer der PR-Agentur Piabo, der selbst sehr aktiv auf Clubhouse ist. Welche Unternehmen das sind, will er nicht verraten, nur so viel: Es handle sich etwa um digitale Versicherungs- und Finanzunternehmen. Ähnliche Spekulationen gibt es etwa über die PR-Agentur Storymachine, deren Gründer und einstige Bild-Chef Kai Diekmann einer der prominentesten und aktivsten Clubhouse-Mitglieder ist. „Unsere Kunden bekommen davor ein Medientraining und Briefing wie bei jeder Diskussionsrunde“, sagt Piabo-Chef Bonow. Während der Diskussion sei ein Pressesprecher im Raum, damit der Bescheid wisse und im Zweifel reagieren könne. „Wir gucken darauf so, als ob das ein Live-Radio ist.“ Es wird deutlich: Ramelow ist ein mahnendes Beispiel.

5000 oder 100.000 Menschen?

Schuld an dem Clubhouse-Hype ist Philipp Klöckner. Gemeinsam mit seinem Podcast-Kollegen Philipp Glöckler haben sie ihrer Hörer auf Clubhouse aufmerksam gemacht. Noch kommt man nur mit Einladung ins Clubhouse. Jeder neue Nutzer erhält zwei Einladungen, die er an Freunde verschicken kann. In einer Telegram-Gruppe haben sie das koordiniert und so ihre Hörer zu den ersten deutschen Nutzern gemacht. Influencer haben dann dafür gesorgt, dass die Zahlen in Deutschland explodierten. „Es gab dahinter auch ein Kalkül: Wir haben gedacht, wenn wir die ersten deutschen Content-Creators auf Clubhouse sind, werden wir vermutlich allen neuen deutschen Nutzern vorgeschlagen“, sagt Klöckner, der sonst als Berater für Digitalmarketing tätig ist. Das Kalkül ist aufgegangen: Mit etwa 20.000 Followern auf Clubhouse haben Klöckner und Glöckler dort eine viel größere Reichweite als auf anderen Plattformen.

Ob sich Clubhouse aber überhaupt lohnt, darüber gehen die Meinungen noch sehr auseinander. Bisher liegt die maximale Teilnehmerzahl je Raum noch bei 5000 Personen. Erreicht hat die bisher außer dem Start-up-Investor Frank Thelen fast niemand, nach einem Interview mit ihm brachen sogar die Server zusammen. Thelen äußert sich dennoch skeptisch: „Ich will doch Impact haben. Wenn ich auf Instagram live gehe, kann ich über 100.000 Leute erreichen. Bei Clubhouse sind es maximal 5000.“

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