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#Beste Regie 2022: Directors Guild of America nominiert u. a. Spielberg und Kosinski

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„Beste Regie 2022: Directors Guild of America nominiert u. a. Spielberg und Kosinski“

Links: Daniel Kwan und Daniel Scheinert am Set von Everything Everywhere All at Once © 2022 A24
Mitte: Steven Spielberg am Set von Die Fabelmans © 2022 Universal Pictures
Rechts: Tom Cruise und Joseph Kosinski am Set von Top Gun: Maverick © 2022 Paramount Pictures

Quelle: Directors Guild of America

Wer der Berichterstattung über das Oscar-Rennen schön länger folgt, weiß um die Bedeutung der Industriepreise als Prädiktoren für die Academy Awards. Im Gegensatz zu den Auszeichnungen der Kritikerverbände und den Golden Globes, die trotz ihres wahrgenommenen Renommees letztlich auch „nur“ von Journalisten vergeben werden, werden Industriepreise unmittelbar von branchenspezifischen Verbänden und Gewerkschaften verliehen, deren Mitglieder zum Teil auch in der Academy sind und über die Oscars abstimmen. Und Filmschaffende denken nicht immer wie Kritiker. Deshalb haben Filme wie The Power of the Dog, Roma, Boyhood und The Social Network alle erdenklichen Kritikerpreise abgeräumt, als es jedoch ans Eingemachte ging, wurden stattdessen CODA, Green Book, Birdman und The King’s Speech mit dem Oscar als „Bester Film ausgezeichnet.

Während die Screen Actors Guild von den vier zentralen Gewerkschaften (Autoren, Schauspieler, Regisseure und Produzenten) die größte ist und auch die größte Überschneidung der Mitglieder mit den Oscars aufweist, ist die Directors Guild of America (DGA), also die US-Regiegewerkschaft mit ihren rund 19000 Film-, Werbe- und TV-Regisseuren, nicht nur die älteste der vier, sondern auch diejenige mit der größten Vorhersagekraft, was den Regie- aber auch den „Bester Film“-Oscar betrifft. Die Statistik spricht für sich: In den 74 Jahren, in denen die Directors Guild Awards bisher verliehen wurden, stimmten deren Sieger und der Sieger des Regie-Oscars lediglich achtmal nicht überein, zuletzt 2020, als die DGA Sam Mendes für 1917 prämierte und die Academy Bong Joon-ho für Parasite. Von den acht waren drei DGA-Gewinner gar nicht für den Regie-Oscar nominiert (Ben Affleck mit Argo, Steven Spielberg mit Die Farbe Lila und Ron Howard mit Apollo 13).

Außerdem haben in 74 Jahren der DGA Awards nur zwei Filme den „Bester Film“-Oscar ohne zumindest eine vorige DGA-Nominierung gewonnen: Miss Daisy und ihr Chauffeur 1990 und CODA letztes Jahr. Umgekehrt haben nur 18 der bisherigen 74 DGA-Gewinner den „Bester Film“-Oscar nicht gewonnen. Ausnahmen sind natürlich immer möglich, generell gilt aber, dass die fünf Filme, die von der Regiegewerkschaft nominiert werden, auch diejenigen sind, die für den Hauptreis bei den Oscars in Frage kommen.

Es gab keine großen Schocks bei den diesjährigen DGA-Nominierungen. The Banshees of Inisherin, Everything Everywhere All at Once und Die Fabelmans haben mit den Nominierungen für Martin McDobnagh, das Regie-Duo Daniel Scheinert und Daniel Quan und Steven Spielberg den Status ihrer jeweiligen Filme als große Favoriten im Rennen zementiert. Für Spielberg war es bereits seine 13. DGA-Nominierung, womit er seinen Vorsprung als Rekordträger der meisten DGA-Nominierungen gegenüber Martin Scorsese (10) weiter ausgebaut hat. Gewonnen hat Spielberg dreimal, ebenfalls mehr als jeder andere Regisseur.

Die restlichen beiden Slots wurden von Todd Field mit Tár und Joseph Kosinski mit Top Gun: Maverick ausgefüllt. Gerade für letzteren freue ich mich ganz besonders, nachdem er eine Golden-Globe-Nominierung verpasst hatte. Die Meisterleistung, die er mit dem Top-Gun-Sequel abgeliefert hat, verdient es, gewürdigt zu werden. Allerdings könnte er sich neben Ridley Scott, Christopher Nolan und Dernis Villeneuve einreihen, die für ihre größeren Filme Der Marsianer, Inception/The Dark Knight und Dune von der DGA nominiert, von der Academy aber später zu Gunsten eines exotischeren Films übergangen wurden. So könnte ich mir statt Kosinski Edward Berger mit Im Westen nichts Neues, Ruben Östlund mit Triangle of Sadness oder sogar S.S. Rajamouli mit RRR vorstellen. Ein wenig erstaunlich ist, dass James Cameron, der bei den Globes noch für seine Avatar: The Way of Water-Regie nominiert wurde, von der DGA die kalte Schulter bekam.

Während in der Hauptkategorie der DGA keine einziger Frau nominiert wurde, sind vier der fünf Nominees in der Regiedebüt-Kategorie Frauen. Favoritin dürfte Charlotte Wells mit Aftersun sein.

Beste Regie bei einem Kinofilm

Daniel Kwan & Daniel Scheinert (Everything Everywhere All at Once)
Martin McDonagh (The Banshees of Inisherin)
Todd Field (Tár)
Joseph Kosinski (Top Gun: Maverick)
Steven Spielberg (Die Fabelmans)

Bestes Regiedebüt

Antoneta Alamat Kusijanovic (Murina)
Alice Diop (Saint Omer)
Audrey Diwan (Das Ereignis)
John Patton Ford (Emily the Criminal)
Charlotte Wells (Aftersun)

Beste Regie bei einem Dokumentarfilm

Matthew Heineman (Retrograde)
Daniel Roher (Nawalny)
Laura Poitras (All the Beauty and the Bloodshed)
Shaunak Sen (All That Breathes)
Sara Dosa (Fire of Love)
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Ohne „Succession“, die letztes Jahr alle fünf Slots in der Dramaserie-Kategorie bei der DGA belegte, kam etwas Vielfalt in die TV-Nominierungen der Gewerkschaft. Ausgerechnet für die Pilotfolge der Netflix-Serie „Wednesday“ hat Kultregisseur Tim Burton seine allererste und lange fällige DGA-Nominierung erhalten.

Kurios ist, dass die erste Folge der Miniserie „Station Eleven“ bereits letztes Jahr nominiert wurde, spätere Folgen (derselben Staffel) aber erst dieses Jahr dran waren.

Beste Regie bei einer Dramaserie

Jason Bateman („Ozark“, Folge „Schwerer Abschied“)
Vince Gilligan („Better Call Saul“, Folge „Tränen“)
Sam Levinson („Euphoria“, Folge „Was hast du getan?“)
Aoife McArdle („Severance“, Folge „Versteckspiele“)
Ben Stiller („Severance“, Folge „Das wir, das wir sind“)

Beste Regie bei einer Comedyserie

Tim Burton („Wednesday“, Folge „Mittwochskind trägt großes Leid“)
Bill Hader („Barry“, Folge „710N“)
Amy Sherman-Palladino („The Marvelous Mrs. Maisel“, Folge „Auf dem Weg zur Carnegie Hall“)
Christopher Storer („The Bear“, Folge „Kritik“)
Mike White („The White Lotus“, Folge „Weil wir Freunde sind“)

Beste Regie bei einem TV-Film oder einer Miniserie

Eric Appel (Weird: The Al Yankovic Story)
Deborah Chow („Obi-Wan Kenobi“)
Jeremy Podeswa („Station Eleven“, Folge „Ungebrochener Kreis“)
Helen Shaver („Station Eleven“, Folge „Wer ist da?“)
Tom Verica („Station Eleven“, Folge „Der Teufel trug Anna“)
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Die 75. DGA Awards werden voraussichlich am 18. Februar verliehen.

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