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#Betonpoller hätten Feuer nicht verhindert

Betonpoller hätten Feuer nicht verhindert

Gemessen an der Geschwindigkeit, mit der ein Autofahrer am Montagmorgen möglicherweise in suizidaler Absicht auf der A5 bei Weiterstadt seinen Audi in die Tank- und Rastanlage Gräfenhausen steuerte, sind die Folgen nach dem ersten Augenschein eher überschaubar, obwohl an der Tankanlage ein Millionenschaden entstanden ist. Doch hätte überhaupt mehr passieren können? Hätte die gesamte Anlage explodieren und in die Luft fliegen können? Immerhin lagern in Tankstellen dieser Größe weit mehr als 100.000 Liter Benzin und Diesel in den unterirdischen Tanks.

Fachleute sind sich einig, dass von den Tankstellen selbst nahezu keine Explosionsgefahr ausgeht, denn es gelten strenge Sicherheitsvorschriften, wie der Sprecher des Automobilclubs von Deutschland (AvD) am Mittwoch auf Anfrage hervorhob. Die Sicherheitseinrichtungen würden regelmäßig vom TÜV oder vergleichbaren Organisationen überprüft. Das Feuer vom Montag ging vermutlich auch nicht von den Zapfsäulen, sondern von dem Fahrzeug des Mannes aus.

Abschalteinrichtungen verhindern Schlimmeres

Alle der gut 14.000 Tankstellen in Deutschland sind mit Abschalteinrichtungen versehen, die auch in Gräfenhausen Schlimmeres verhindert haben. In jedem Kassenraum einer Tankstelle gibt es den Not-Aus-Knopf in unmittelbarer Reichweite des Kassierers. Dieser Knopf wurde am Montag vom Kassierer sofort nach dem Aufprall gedrückt. Dadurch wurde die Spritzufuhr aus den unterirdischen Tanks blockiert, und Ventile verhinderten, dass das Feuer über die Zapfanlage in die Tanks gelangen konnte. Lediglich etwa fünf Liter Sprit, die sich noch im Tankschlauch befinden, können bei solchen Unfällen Feuer fangen. Wenn es an den Zapfsäulen brenne, liege das meist an einem technischen Defekt des Fahrzeugs oder an der Unachtsamkeit der Autofahrer, erläutert der AvD-Sprecher.

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In den vergangenen Wochen machte im Internet ein Video die Runde, das eine Autofahrerin zeigt, die den Benzinschlauch nach dem Tanken nicht aus dem Tankstutzen gezogen hatte und beim Wegfahren die gesamte Zapfsäule mitriss. Auch in diesem Fall sorgte die Notabschaltung dafür, dass es beim Schaden an der Zapfsäule blieb.

Betonpoller und Randsteine zum Schutz

Für Schlagzeilen sorgte auch ein Mann, der dieser Tage statt Diesel Superkraftstoff tankte, an den Staubsauger der Tankstelle fuhr und das Benzin absaugen wollte. Daraufhin geriet sein Auto in Brand. In solchen Fällen rät der AvD-Mann auf jeden Fall dazu, das Fahrzeug nicht mehr zu bewegen und keinesfalls zu versuchen, den falsch getankten Sprit selbst abzusagen. Das könnten nur Fachleute mit speziellen Absauganlagen.

In einem Fall wie in Gräfenhausen sei ein Schaden in dieser Größenordnung wohl kaum zu verhindern gewesen. Es komme aber immer wieder vor, dass Zapfsäulen beim Rangieren gerammt würden, sagt der AvD-Sprecher. Die Tankstellenkette Aral habe deshalb ihre Zapfsäulen nicht nur mit einem Randstein, der jedoch von jedem SUV mühelos überwunden werden könne, gesichert, sondern zusätzlich Betonpoller aufgestellt. Allerdings hätten bei der Geschwindigkeit, mit der am Montag der Audifahrer in die Zapfsäulen raste, den Aufprall auf die Zapfsäulen nicht verhindern können.

Klaus Stillger vom TÜV Hessen hebt ebenfalls hervor, dass die unterirdischen Tanks gegen Feuer bestens geschützt seien, und zwar selbst dann, wenn wie in Weiterstadt die Zapfsäule brenne. Auch er hält die Gefahr eines Autobrands viel höher als die eines Brands der Tankstelle und der unterirdischen Tanks. Er empfiehlt jedoch gerade nach den Erfahrungen vom Montag, als ein einzelner Hydrant zu wenig Löschwasser lieferte und die Feuerwehr eine 1,5 Kilometer lange Schlauchleitung legen musste, die Löschwasserversorgung an Tankstellen zu verbessern. Und im Hinblick auf eine künftige Erweiterung der Tankstellen durch Wasserstofftanks, die unter hohem Druck stünden, müsse über weitere Sicherheitsmaßnahmen nachgedacht werden.

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