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#F.A.Z.-Newsletter: Bloß kein zweiter Lockdown

F.A.Z.-Newsletter: Bloß kein zweiter Lockdown

Der Wucht, mit der das Coronavirus in unser Leben zurückkehrt, kann sich kaum jemand entziehen. Vor dem Treffen mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bevölkerung schonmal auf einen Winter der Entbehrungen vorbereitet. Großveranstaltungen vor dem Frühjahr hält sie für kaum möglich. Da bleibt auch der Kanzlerinnenpartei nichts anderes übrig, als den CDU-Parteitag im Dezember abzusagen und erst im neuen Jahr zu prüfen, ob eine Präsenzveranstaltung überhaupt möglich ist oder die neue Führungsspitze per Briefwahl gewählt werden muss. Wut und Wehklagen gibt es beim Kandidaten Friedrich Merz über diesen Schritt. Gestern Abend bekräftigte er seine Kritik am „Parteiestablishment“ in mehreren Interviews. Der neue Zeitplan könnte einem seiner Rivalen in die Hände spielen. Welchem, das berichten die Korrespondenten Johannes Leithäuser und Timo Frasch.

Keine guten Aussichten fürs Weihnachtsgeschäft

Sven Astheimer

Sven Astheimer

Verantwortlicher Redakteur für die Unternehmensberichterstattung.

Der Warenhaus-Konzern Galeria Karstadt-Kaufhof hat in den vergangenen Jahren ja einiges durchgemacht. Eigentlich wollte das Management nach überstandener Insolvenz wieder durchstarten. Doch dann kam der Lockdown im Frühjahr. Der neue Geschäftsführer Miguel Müllenbach erinnert sich im Gespräch mit unserem Düsseldorfer Wirtschaftskorrespondenten Jonas Jansen noch gut daran, wie es war, von einem Tag auf den anderen keinen Umsatz mehr zu haben. Nun warnt Müllenbach die Politik davor, die Geschäfte wieder komplett zu schließen: „Wenn es großflächigere Schließungen gibt, haben wir kein Galeria-Karstadt-Kaufhof-Problem, sondern ein viel größeres.“ Das Weihnachtsgeschäft 2020 steht unter keinem guten Stern.

Erstaunliches aus Florida

Ein Großereignis kann derzeit noch im Corona-Nachrichtenstrudel bestehen: die Präsidentenwahl in Amerika. In einer Woche entscheidet sich, ob Donald Trump noch eine zweite Amtszeit vergönnt ist oder ob sein Herausforderer Joe Biden ins Weiße Haus einzieht. Dafür müsste Trump wohl wieder den berühmten „Swing State“ Florida gewinnen, der einst schon George W. Bush ins Amt verhalf. Unser Amerika-Korrespondent Majid Sattar war in dem Bundesstaat unterwegs und hat erstaunliche Erkenntnisse von dort mitgebracht. Selbst wenn Trump die Wahl verliert, könnte die konservative Mehrheit im Supreme Court das Land auf Jahrzehnte prägen: Der Senat in Washington bestätigte Amy Coney Barrett als Verfassungsrichterin, es gab nur eine republikanische Abweichlerin.

Als der 45. Präsident der Vereinigten Staaten zwar gewählt, aber noch gar nicht im Amt vereidigt war, da ritt er schon eine seiner frontalen Attacken, denen in den folgenden Jahren noch viele folgen sollten. Sein damaliges Ziel: die deutsche Autoindustrie. Es fuhren ihm zu viele Autos mit Mercedes-Stern auf der 5th Avenue herum, polterte er damals, das sei alles nicht fair. Deshalb ließ er die Chefs von Volkswagen, Daimler und BMW wie Schulbuben im Weißen Haus antreten und drohte der EU mit Strafzöllen, falls diese Praktiken kein Ende erführen. Unsere Wirtschaftskollegen Martin Gropp und Henning Peitsmeier haben eine Bilanz gezogen, was Trumps Getöse seiner Industrie tatsächlich gebracht hat.

Und sonst?

Wählt die AfD-Fraktion in Potsdam einen Nachfolger von Andreas Kalbitz. Behandelt der EuGH in Luxemburg ein Gutachten über Beihilfen für den Flughafen Frankfurt-Hahn. Stellt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Berlin einen Gegenentwurf zum Recht-auf-Homeoffice-Gesetz von Bundesarbeitsminister Heil (SPD) vor.

Die Nacht in Kürze

Immer noch sehr viele Neuinfektionen, aber keine neuen Rekordwerte: Das Robert Koch-Institut meldet 11.409 neue Corona-Fälle. Mehr als 40 Menschen sind mit dem Virus verstorben.

Amerika will weitere Raketen an Taiwan liefern: China droht mit einem Angriff auf Taiwan. Nun bewilligt Washington gleich das zweite Rüstungspaket in zwei Wochen.

Waldbrände in Kalifornien: Mehr als 100.000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen, noch mehr wird als Vorsichtsmaßnahme der Strom abgestellt.

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