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#Biden stoppt neue Flüssiggas-Exporte

Der amerikanische Präsident begründet sein Moratorium mit der Klimakrise und beschwichtigt zugleich die Bündnispartner: Europa müsse sich nicht sorgen.

Der weltgrößte Flüssiggasexporteur USA legt Genehmigungsverfahren für zusätzliche Anlagen zur Ausfuhr von Flüssiggas auf Eis. Präsident Joe Biden stoppt die Investitionsprojekte, um ihren Einfluss auf die Klimaerwärmung präziser zu ermitteln, teilte das Weiße Haus am Freitagmorgen mit. Der größte Teil der Ausfuhren geht nach Europa, das inzwischen mehr als doppelt so viel Flüssiggas aus den Vereinigten Staaten bezieht wie noch 2021. Deutschland gehört zu den wichtigsten Importländern.

Das Moratorium betrifft weder aktuelle Exportgenehmigungen noch Anlagen, die schon im Bau sind. Das heißt, dass die Vereinigten Staaten ihre Produktion und den Export von Flüssiggas weiter ausbauen. Nach Schätzung des amerikanischen Energieministeriums werden die USA unabhängig von der Genehmigungspause ihre Kapazität zum Export von Flüssiggas bis 2030 verdoppeln, nachdem diese schon von 2018 bis heute verdreifacht wurde.

Biden: Beitrag zur Bekämpfung der Klimaerwärmung

Das Weiße Haus versicherte, dass das Moratorium nichts an der standhaften Unterstützung für die Alliierten Amerikas ändere. Die Entscheidung schränke die Fähigkeit der USA, die Bündnispartner zu beliefern, zumindest kurzfristig nicht ein. Biden wies darauf hin, dass die Hälfte der Flüssiggaslieferungen inzwischen nach Europa gingen und dass man erfolgreich mit der Europäischen Union Wege gefunden habe, die Versorgung vor aggressiven Handlungen anderer Länder zu sichern. Auch das Versprechen von 2022, noch zusätzliche Mengen an Flüssiggas an die EU zu liefern, bestehe fort. Schon in den vergangenen zwei Jahren seien die vereinbarten Lieferziele überschritten worden. Das Weiße Haus sicherte überdies zu, dass für besondere Notfälle der nationalen und internationalen Sicherheit Ausnehmen gemacht würden.

Biden versteht seine Entscheidung als Beitrag zur Bekämpfung der Klimaerwärmung: „Die Pause für die Genehmigung neuer Flüssiggas-Anlagen berücksichtigt die Klimakrise als das, was sie ist: eine existenzielle Bedrohung unserer Zeit“, teilte der Präsident mit.

„Putin liebt diese Entscheidung“

Umwelt- und Klimaschützer hatten schon länger für einen Stopp des Baus neuer Flüssiggas-Terminals geworben und gerade unter jungen Amerikanern, die für Bidens Wiederwahlstrategie eine zentrale Rolle spielen, großen Zuspruch erhalten. Klimaaktivisten hatten den Kampf gegen die Expansion von Flüssiggas-Terminals in Louisiana und Texas zur wichtigsten Schlacht im Kampf gegen die Klimaerwärmung erkoren und argumentiert, dass die USA ihre auf den jüngsten Klimagipfeln abgegebenen Versprechen zur Reduzierung von Treibhausgasen nicht einhalten könnten, wenn alle geplanten Flüssiggasterminals tatsächlich gebaut würden.

Die Gegner der Entscheidung argumentieren, dass Biden damit die Kohleförderung und -verbrennung in aller Welt beflügele und Erdgasproduzenten in anderen Ländern helfe. Energieexperte Daniel Yergin wird von Medien mit der Aussage zitiert: „Putin liebt diese Entscheidung.“ Erdgas emittiert bei der Energieproduktion halb so viel Treibhausgase wie Kohle, lautet eine Faustregel, die allerdings einiges nicht berücksichtigt: Gas muss mit hohem Energieaufwand verflüssigt und mit stark emittierenden Tankern über den Ozean verfrachtet werden, bevor es Energie produzieren kann. Zudem entweicht bei der Förderung und entlang der Lieferkette das besonders potente Treibhausgas Methan, was die Klimabilanz von Flüssiggas weiter verschlechtert.

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