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#Big City Chaos

Big City Chaos

Innerhalb weniger Stunden handelte Carsten Schmidt am Sonntag so ziemlich alle Aufgabenfelder ab, die sein neuer Posten als Hauptgeschäftsführer von Hertha BSC mit sich bringt. Der 57-Jährige führte Mitarbeitergespräche, er evaluierte, tauschte sich mit dem Präsidium aus, informierte den Investor und erklärte die gefällten Entscheidungen der Öffentlichkeit. Diese besagen, dass sich der Berliner Bundesligaklub mit sofortiger Wirkung von zwei leitenden Angestellten trennt. Trainer Bruno Labbadia muss ebenso gehen wie Manager Michael Preetz, der seit fast zwölf Jahren die sportlichen Geschicke bei der Hertha leitete.

Dessen Aufgaben übernimmt übergangsweise Arne Friedrich. Es war aus Schmidts Sicht kein erfreulicher Start ins neue Amt, aber einer, der immer unausweichlicher erschien. Ausgelöst wurden die größten personellen Erschütterungen seit dem Abgang von Jürgen Klinsmann vor einem Jahr durch ein 1:4 gegen Werder Bremen, Herthas viertes siegloses Spiel in Serie. „Dass etwas passieren muss, haben wir gestern Abend gesehen“, sagte Schmidt dann am Sonntag.

Bei Hertha liegt vieles im Argen

Dass bei Hertha vieles im Argen liegt, zeigte sich nicht nur während der 90 Minuten auf dem Rasen, sondern vor allem danach. Vor laufender Kamera wurde Trainer Labbadia mit seinem Rauswurf konfrontiert, den er dann auch noch kommentieren musste – eine öffentliche Bloßstellung, wie sie selbst im voyeuristischen Profifußball nur ganz selten vorkommt. Die „Bild“-Zeitung hatte unmittelbar nach Spielschluss darüber berichtet.

Schmidt fand deutliche Worte für die Indiskretion. Wiederholt waren Informationen aus dem engsten Entscheiderkreis nach außen gedrungen. „Das ist eine Schlechtleistung von Hertha BSC gewesen und nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Da ist eine Baustelle, die ich in Zukunft beheben möchte“, sagte Schmidt, der sich bei Labbadia ausdrücklich für den unwürdigen Abgang entschuldigte.

Die Berliner wollen möglichst bis Dienstag einen Nachfolger präsentieren, der dann beim kommenden Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt auf der Bank sitzt. Die Zeit drängt, Hertha befindet sich nur noch zwei Punkte vor dem Relegationsplatz und steckt wie schon in der vergangenen Saison im Abstiegskampf. Dabei waren die formulierten Ziele ganz andere. Die mit dem Geld des Investors Lars Windhorst teuer verstärkte Mannschaft sollte eigentlich um die vorderen Plätze mitspielen und sich zumindest für die Europa League qualifizieren.

Die Mannschaft zusammenschweißen

Labbadia wurde neben der schwachen Punkteausbeute von 17 Zählern aus 18 Spielen zum Verhängnis, dass er nie einen Weg fand, aus den veranlagten, aber mitunter schwierig zu führenden Solisten eine funktionierende Mannschaft zu formen. So lief es gegen Bremen wie so oft in den vergangenen Wochen. Hertha hatte meist den Ball, wusste damit aber nur selten etwas anzufangen. Hinzu kamen persönliche Unzulänglichkeiten wie von Maximilian Mittelstädt, der einen Elfmeter verursachte, der das 0:1 durch Davie Selke zur Folge hatte. Jener Selke, der eigentlich Hertha BSC gehört und nur an Bremen ausgeliehen ist.

Für den Stürmer war nach Windhorsts Einstieg kein Platz mehr, auf seiner Position verpflichtete Hertha für viel Geld Spieler, die bisher weitestgehend enttäuschten. Dodi Lukebakio stand gegen Werder nicht einmal im Kader, Krzysztof Piatek kam nur von der Bank, und Cunha, ansonsten einer der wenigen Leistungsträger, verschoss einen Elfmeter zum möglichen 1:1. Das Aufbäumen nach dem Anschlusstreffer des ebenfalls nicht ganz billigen Jhon Cordoba währte nur kurz, nach dem 1:3 durch Leonardo Bittencourt glich Hertha wieder einem Zusammenschluss einsamer Künstler. Geschäftsführer Schmidt bestätigte, dass der Klub nun einen Trainer sucht, „der eine Mannschaft zusammenschweißen kann“. So jemand wäre erwiesenermaßen Pal Dardai, der aktuell als Jugendtrainer im Klub arbeitet und laut Schmidt zum Kandidatenkreis gehört.

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