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#Bodensee-Zeppelin besucht Frankfurt

Bodensee-Zeppelin besucht Frankfurt

Ein voluminöser Zeppelin NT vom Bodensee schwebt seit diesem Freitag unübersehbar vier Tage lang tief über die Frankfurter City. Das Luftschiff fliegt im Auftrag der Deutschen Zeppelin Reederei in Friedrichshafen. Der Zeppelin soll bis einschließlich 27. September bei Rundflügen über der Stadt unterwegs sein. Immer vorausgesetzt allerdings, dass das Wetter passt. Denn Nebel, zu tief hängende Wolken oder zu hohe Windgeschwindigkeiten können einen Flug vereiteln, da das Luftschiff mit mehr als 70 Metern Länge sehr windempfindlich ist.

Die bis zu zehn Passagiere steigen aber nicht etwa am Flughafen Frankfurt ein, sondern in Bad Homburg am Hofgut Kronenhof auf einer Wiese. Die wurde bereits in früheren Jahren kurzzeitig zum Behelfs-Flugplatz umgewandelt. An Bord wird in den Zeppelin NT (NT steht für Neue Technologie) immer paarweise gegangen. Um die fragile Balance des Luftschiffs nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen, dürfen auf zwei aussteigende Gäste immer nur je zwei Passagiere in die Kabine klettern. Lediglich 400 Kilo bringt das Luftschiff dank seiner Heliumfüllung noch auf die Waage. Deshalb „fährt“ er auch nicht wie ein Heißluftballon, sondern er „fliegt“, weil er schwerer als Luft ist. Anders als in eng bestuhlten Kabinen von Airlinern finden sich hier opulente Raum- und Sichtverhältnisse. Jeder der Passagiere hat einen Platz am Fenster, und diese sind keine kleinen Bullaugen, sondern riesige Scheiben, durch die fast ein Rundumblick möglich ist. An Bord gelten natürlich die bekannten 3G-Regeln.

Die Flugbegleiterin gibt noch kurz ein paar Erläuterungen, dann geht es auch schon los. Langsam, aber dennoch steil steigt der Zeppelin in den Himmel über Bad Homburg. Bereits nach wenigen Minuten ist die Reiseflughöhe von etwa 300 Metern über Grund erreicht. Nun geht der Zeppelin auf Kurs Frankfurt. Kurz darauf gibt die Stewardess ein Zeichen. Die Passagiere müssen nun nicht mehr angeschnallt sein. Alle Gäste an Bord spazieren durch die geräumige Kabine und betrachten die Landschaft. Die Route führt zunächst via Oberursel an das Nordwestkreuz. Bald ist Frankfurt erreicht. Nicht allzu weit entfernt sind bereits die Airliner am Rhein-Main-Flughafen zu entdecken.

Etwa 65 Kilometer je Stunde legt er im Reiseflug zurück.



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Über der Stadt
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Zeppelin zu Gast

Anders als ein Passagierflugzeug ist der Zeppelin allerdings ziemlich langsam. Etwa 65 Kilometer je Stunde legt er im Reiseflug zurück. Geschwindigkeit ist bei ihm also kein Thema. Seine Faszination entsteht durch die entschleunigte Luftreise in geringer Höhe. Eine Panoramascheibe im Heck lässt sogar den Blick senkrecht nach unten zu. Jeder an Bord beobachtet fasziniert die Hochhäuser von Frankfurt, deren oberste Stockwerke quasi auf Augenhöhe des Zeppelins sind.

Rasch ist das Messezentrum erreicht. Anschließend schwebt er über Bankenviertel, Altstadt und Römer. Weiter geht es Richtung Ostend, über Goethe-Universität und Palmengarten. Am Europaturm vorbei schwebt er wieder zurück. Der Pilot steht dabei ständig in Kontakt mit den Towerlotsen des Frankfurter Airport. Zudem hält er immer den vorgeschriebenen Abstand zum nahen Luftraum mit dem An- und Abflugbereich der Airliner.

Die Crew auf diesen Sonderflügen ist besonders erfahren. Selbst extrem routinierte Piloten von Flugzeugen oder Helikoptern müssen gut zwei Jahre umlernen, bevor sie einen Zeppelin selbst steuern dürfen. Die Zeppelin-Reederei in Friedrichshafen bildet ihre Luftschiff-Führer immer selbst aus. Bewerber müssen dafür bereits eine Berufspilotenlizenz mitbringen, entweder für Flugzeuge oder noch lieber für Hubschrauber. Mindestens 800 Flugstunden Erfahrung sind die Mindestvoraussetzung, um überhaupt eine Chance auf Anstellung zu haben. Vier Männer und eine Frau steuern im Wechsel entweder den in Friedrichshafen stationierten Zeppelin NT oder das Schwesterschiff, das derzeit über Frankfurt fliegt.

Mit Nordwestkurs schwebt der Zeppelin nun wieder Richtung Bad Homburg. Einige Kilometer vor der Landewiese geht der Pilot in den Sinkflug. Kurz vor dem temporären Fluggelände nimmt die Geschwindigkeit ab. Auch die drei Propeller der Motoren werden in eine andere Position gebracht. Langsam schwebt der Zeppelin immer weiter gen Boden. Kurz darauf setzt er sanft in der Wiese auf.

Die Reisenden sind jetzt vermutlich ein wenig traurig. Denn diese faszinierende Zeitreise in eine längst vergangen geglaubte Ära der Aviatik findet nach 45 Minuten viel zu rasch ihren Abschluss. Sie lässt aber zumindest erahnen, wie aufregend und faszinierend es in der Blütezeit der Zeppeline einst gewesen sein muss. Und für alle Frankfurter ist der Zeppelin eine gern gesehene Attraktion am Himmel.

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