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#Bolsonaro sucht Freunde im Osten

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Bolsonaro sucht Freunde im Osten

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro lässt sich von nichts und niemandem von seinem seit Monaten geplanten Besuch in Moskau abbringen. Das Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin am Mittwoch sei für ihn eine Frage des Re­spekts, sagte er. Zudem führt Bolsonaro die wirtschaftliche Bedeutung der Reise an. Brasilien sei auf Düngemittel aus Russland und Belarus angewiesen. Die mitreisenden Minister befassten sich zudem mit anderen Themen, die von Interesse seien: Energie, Verteidigung und Landwirtschaft.

Jedem Land steht es frei, bilaterale Treffen mit anderen Ländern abzuhalten. Der Zeitpunkt von Bolsonaros Besuch in Moskau wird jedoch gerade von Washington als sehr unpassend eingestuft. Das Weiße Haus soll brasilianischen Diplomaten seine Sorge ausgedrückt haben, dass die Reise Bolsonaros nach Moskau den Eindruck erwecken könnte, dass Brasilien das Gebaren Putins dulde und einem möglichen Einmarsch in die Ukraine gleichgültig gegenüberstehe.

Brasília hingegen hob hervor, dass die Regierung für Frieden und eine diplomatische Lösung einstehe. Brasílias Diplomaten scheuen allerdings aus Tradition davor zurück, sich auf eine Seite zu schlagen. Auch Bolsonaros Vorgänger waren schon in der Kritik, weil sie Putin den Hof gemacht hatten. Im UN-Sicherheitsrat standen die Südamerikaner allerdings vor gut zwei Wochen an der Seite Washingtons, als es darum ging, gegen den Widerstand Russlands eine Sitzung zur Ukraine-Krise einzuberufen.

Bolsonaro ist in Russland unbekannt

Bolsonaro wäre vielleicht auf die Bitte seines großen Verbündeten Donald Trump zu Hause geblieben. Doch seit der Wahl von Joe Biden haben sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern abgekühlt. Bolsonaro zählte zu den letzten Staatsoberhäuptern, die Bidens Wahl anerkannten, und hatte sich öffentlich Trump und dessen Vorwurf des Wahlbetrugs angeschlossen. Auch in der Frage des Klimaschutzes sind die beiden Länder seit Bidens Wahl nicht mehr auf einer Linie. Der Druck Washingtons auf Brasilien ist gestiegen. Der Besuch Bolsonaros in Moskau dürfte die Beziehungen weiter strapazieren, vermuten Beobachter. Wenn Brasilien so wichtig sei, wieso spreche Biden dann nicht mit Bolsonaro, sollen brasilianische Diplomaten in Bezug auf die Sorgen Washingtons gesagt haben.

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Bolsonaro ist in Russland praktisch unbekannt. Putin dürfte es dennoch gelingen, den Besuch seines brasilianischen Amtskollegen für seine Zwecke zu nutzen. Auch Bolsonaro geht es in Moskau nicht allein um den bilateralen Handel. Russland ist diesbezüglich weit weniger wichtig als die Vereinigten Staaten.

Beobachter bezweifeln zudem, dass die brasilianische Delegation mit einem Handelsabkommen nach Hause reisen wird, und unterstreichen vielmehr die innenpolitische Bedeutung der Reise. Bolsonaro wolle im Hinblick auf die Präsidentenwahl im Oktober zeigen, dass er international nicht isoliert sei. Die Bilder vom vergangenen Gipfel der G 20, als Bolsonaro allein am Rande des Geschehens stand, sprachen Bände. Nach seinem Besuch in Moskau wird Bolsonaro nach Ungarn weiterreisen, dessen Staatsoberhaupt Victor Orbán bereits zu seinem kleinen Freundeskreis zählt.

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