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#Bombensprengung um kurz nach Mitternacht

Bombensprengung um kurz nach Mitternacht

Um vier Minuten nach Mitternacht ist es soweit: Im Frankfurter Nordend detoniert ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, der am Nachmittag auf einer Baustelle entdeckt wurde. Wie ein Gewittergrollen klingt es.

Die Zwischenstände der Evakuierung hatte die Polizei den Abend lang über den Kurznachrichtendienst Twitter bekanntgegeben: 50 Prozent des Gefahrenbereichs sind geräumt, hieß es gegen 19.30 Uhr. Zwei Stunden später dann wurden 80 Prozent gemeldet. Um kurz nach 23 Uhr dann die Nachricht: 99 Prozent sind geschafft. Kurz nach Mitternacht erfolgte schließlich die Zündung.

25.000 Anwohner mussten am Mittwoch in einem dichtbebauten Quartier im Frankfurter Nordend ihre Wohnungen wegen der kontrollierten Sprengung der scharfen Weltkriegsbombe räumen. Der Umkreis betrug etwa 700 Meter und reichte vom Hauptfriedhof bis zum Anlagenring, fast vom Holzhausenpark bis fast zum Günthersburgpark. In dem Radius liegen das Bürgerhospital, das Patienten in andere Gebäudeteile verlegen musste, die Nationalbibliothek, mehrere Schulen und die Fachhochschule.

Es handelte sich um eine 500-Kilogramm-Bombe, die aufgrund eines beschädigten Zünders nicht entschärft werden konnte, sondern am Fundort gesprengt werden musste. Mit Schäden im näheren Umfeld war laut Feuerwehr zu rechnen. Der Blindgänger war am frühen Mittwochnachmittag bei Sondierungsbohrungen auf dem Areal des Glauburgbunkers in der Nähe der Schwarzburgschule entdeckt worden. Nach Auskunft des verantwortlichen Wohnbauunternehmens Delom sollte ein Fundament für einen Kran erstellt werden.


Dabei wurde in etwa zwei Meter Tiefe, unmittelbar neben dem Spielplatz auf dem Glauburgplatz, der Sprengkörper gefunden. Im Laufe des Nachmittags und Abends brachten mehr als 70 Kipplader mit jeweils rund 30 Tonnen Sand, um die Bombe vor der Sprengung abzudecken und somit die Kraft der Detonation zu vermindern.

Der Sprecher des Kampfmittelräumdienstes, Guido Martin, zeigte sich am Abend zuversichtlich, dass die Sprengung wie geplant verlaufen werde. Der Sand, der die Bombe vollständig bedecke, spiele dabei eine wesentliche Rolle, sagt er am späten Abend der F.A.Z. Man habe bewusst sehr feinkörnigen Sand gewählt, der „möglichst elastisch“ sei. Damit könne man die Sprengkraft in den Boden lenken, so dass es keine größere Druckwelle nach oben hin geben werde, die am Ende Schäden an den Gebäuden hinterlasse. So sei „der Plan“.

Die Bus- und Bahnverbindungen im mittleren Nordend wurden wegen der Evakuierung unterbrochen, darunter die Linie U5. Die Polizei sperrte die Friedberger Landstraße und andere Hauptverkehrsadern. Für Anwohner, die nicht so schnell zu Freunden oder Bekannten konnten, wurde in der Eissporthalle am Bornheimer Hang eine Zufluchtstätte eingerichtet.

Notunterkunft: In der Eissporthalle werden Feldbetten aufgebaut.


Notunterkunft: In der Eissporthalle werden Feldbetten aufgebaut.
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Bild: Wonge Bergmann

Dort waren gegen 22.30 Uhr rund 300 bis 400 Personen angekommen. Auf der Innenfläche der Halle, auf der sonst die Eishockeyspieler der „Löwen“ skaten, haben einige der insgesamt 600 Einsatzkräfte in kurzer Zeit rund 50 Feldliegen und einige mobile Kinderbetten aufgebaut. Helfer der Frankfurter Notfallseelsorge gehen durch die Reihen und bieten ihre Hilfe an, fragen nach dem Befinden, verteilen Müsliriegel. Vor dem Eingang dampft eine Gulaschkanone.

Wegen der geplanten Sprengung wurde für das Gebiet die in Frankfurt geltende Ausgangssperre aufgehoben. Damit könnten Anwohner nach der Sprengung der 500-Kilo-Bombe und dem Ende der Aktion wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Weiträumig gesperrt: Im Nordend wird großräumig evakuiert.


Weiträumig gesperrt: Im Nordend wird großräumig evakuiert.
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Bild: Wonge Bergmann

Brötchen schmieren im Akkord: Helfer an der Eissporthalle


Brötchen schmieren im Akkord: Helfer an der Eissporthalle
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Bild: Wonge Bergmann

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