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#Bottas übertrumpft Hamilton, Vettel „deutlich besser“

Bottas übertrumpft Hamilton, Vettel „deutlich besser“

Aus Trümmern hinausgefahren an die Spitze: Valtteri Bottas hat an diesem Samstag vom großen Duell der Formel 1 abgelenkt. Der Finne, vor zwei Wochen nach dem Unfall beim Grand Prix in Imola mit großem Frust und einem  Sachschaden in Höhe von einer Million Euro abgereist, startet in seinem runderneuerten Mercedes beim Großen Preis von Portugal in Portimao (Sonntag, 16 Uhr MESZ im F.A.Z.-Liveticker zur Formel 1 sowie bei Sky) von der Pole Position, direkt vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. Dritter wurde Max Verstappen im Red Bull.

„Die erste Startreihe ist gut für uns, meine Position ist ok“, sagte der siebenmalige Weltmeister mit Blick auf seinen niederländischen Rivalen. 0,39 Sekunden Rückstand überraschten Verstappen. Allerdings war ihm seine beste Runde gestrichen worden, weil er bei dieser Tour an einer Stelle das Streckenlimit überfuhr, um etwa 30 Zentimeter. Die Zeit hätte zur Pole-Position gereicht. „Es war sehr schwierig, ich hatte Probleme mit der Haftung. Die Position ist nicht ideal, aber wir werden versuchen, sie in Schwierigkeiten zu bringen.“

Sebastian Vettel blickt dem dritten Saison-Rennen zuversichtlich entgegen. Er wurde Zehnter, schlug erstmals seinen Teamkollegen im Aston Martin. Das gelang zum dritten Mal in Serie Mick Schumacher. Im Haas, dem langsamsten Auto des Feldes, hatte der zweite Deutsche in der Formel 1 keine Chance, über den vorletzten Platz (19.) hinaus zu kommen. „Ich hatte etwas Hoffnung, noch etwas weiter vor zu kommen“, sagte Schumacher, „aber der Reifen hat dann nachgelassen, es kam Wind von hinten, ich konnte die Rundenzeit leider nicht halten. Vielleicht geht was im Rennen im Kampf gegen die Jungs vor mir.“

In Portimao ist die Startposition von großer Bedeutung, weil Überholmanöver auf der Berg- und Talfahrt schwierig sind. Die Strecke ist zudem rutschig, Ausflüge neben die Ideallinie bergen hohe Risiken. Dennoch ist auch in der dritten Runde mit einem spannenden Rennen zu rechnen. Bei den Grand-Prix-Simulationen am Freitag lag Mercedes nur knapp vor Red Bull. Jeder kleine Fehler kann zu einer Niederlage führen.

Die Annäherung verschärft auch auf anderer Ebene den Zweikampf. „Die Stimmung ist etwas angespannter, nachdem einige von der Motorenabteilung zu uns wechseln werden“, sagte der Sportchef von Red Bull, Helmut Marko. Der Österreicher glaubt, dass es auch auf der Strecke zu unangenehmen Momenten kommen wird. Verstappens und Hamiltons Autos hatten sich vor zwei Wochen in Imola beim Kampf um die Führung in der ersten Kurve nach dem Start berührt. Verstappen setzte sich durch und gewann den Grand Prix.

Werden Form und Fassung der Boliden in diesem Duell Schaden nehmen? „Ich glaube nicht, dass es auf Dauer gut geht“, sagte Marko dem TV-Sender Sky am Samstag. „Lewis ist es nicht gewohnt, dass ein anderes Team und ein anderer Fahrer mit ihm auf Augenhöhe kämpft.“ Und der offensive Verstappen weiß um seine große Chance, erstmals Weltmeister werden zu können.

Aus Vettels Sicht war das Startplatzrennen erfreulich. Der viermalige Weltmeister schaffte erstmals in dieser Saison den Sprung in die dritte Runde und ließ dabei seinen in Bahrein und Imola schnelleren Nebenmann im Aston Martin, Lance Stroll (17.), weit hinter sich. „Im letzten Versuch hatte ich nur noch einen Satz Reifen, ein kleiner Fehler kam dazu. Aber ansonsten war es ok“, meinte Vettel. „Das ändert nicht die Welt. Wir haben noch viel zu tun. Aber die Ausgangsposition ist schon mal deutlich besser. Es wird nicht leicht werden, in den Punkterängen zu bleiben, aber wir werden angreifen.“

Selbst der erste Sprung des Hessen übertüncht allerdings nicht die Schwäche des Autos und die Anpassungsprobleme von Vettel. Stroll fuhr in allen Trainingseinheiten vor dem Startplatzrennen schneller, ehe ihn ein Fahrfehler bremste. Dieses Tempo bis zum Fauxpas mag auch mit neuen Teilen für den Aston Martin zu tun gehabt haben, die eigentlich erst für das nächste Rennen am kommenden Wochenende in Barcelona vorgesehen waren. Die Verbesserung des Rennwagens aber lässt sich von außen kaum erkennen.

Sicher ist nur, dass allein Stroll in den Genuss der neuen „Spezifikation“ kam. Als Sohn des Team-Mitbesitzers und Milliardärs Lawrence Stroll erscheint eine Bevorzugung naheliegend. Aber in der Regel erhält der schnellere Fahrer zuerst jene Teile, die einen Fortschritt versprechen. Bei Aston Martin sprachen die Daten bislang für den 22-jährigen Stroll. Vettels Formanstieg im dritten Versuch kam im rechen Moment.  Dass der 33 Jahre alte Deutsche weiterhin auf der Suche nach der besten Abstimmung auch sich selbst justiert und justieren muss, ließ sich wieder erkennen.

Die meisten Fahrer klagten über die Unberechenbarkeit des Fahrverhaltens unter den wechselnden Windrichtungen. Dieser Einfluss auf die Formel-1-Autos ist gewaltig. Wer, wie Vettel, ein stabiles Heck braucht, verliert unter den Böen schneller das Vertrauen, spät und tief in die Kurve hinein zu bremsen. So hat Vettel früher seine Gegner verblüfft und abgehängt. „Das Auto macht noch nicht das, was ich will“, sagte er am Freitag. Was tun? Der ehemalige Formel-1-Pilot Ralf Schumacher beobachtete einige Trainings-Runden seines Landsmannes direkt an der Strecke und riet Vettel via Sky, die „Grenzen des Autos“ zu akzeptieren: „Ich meine“, sagte Schumacher, „dass er es an manchen Stellen überfährt.“

Leicht gesagt als getan. Auch am Samstagnachmittag sah es in einer Kurve des Mittelteils noch nach einem Kämpfchen mit dem Auto aus – als es zählte. Was aber ist dann drin, wenn Vettel und der Aston Martin harmonieren?

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