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#Hoffnung auf Vernunft und Zuversicht bei Impfskeptikern

Hoffnung auf Vernunft und Zuversicht bei Impfskeptikern

Krankenschwester Zeynep Kallmayer war die erste Hessin, die gegen das Coronavirus geimpft wurde. Ein Jahr später ist die Pflegedienst-Gruppenleiterin enttäuscht, dass die Lage für ihre Kolleginnen und Kollegen auf den Intensivstationen und für die gesamte Gesellschaft nicht besser geworden ist. Die 51 Jahre alte Frau arbeitet auf der Intensivstation des Frankfurter Universitätsklinikums, auf der die Covid-19-Fälle betreut werden. „Im Frühjahr dachte ich, es wird auf jeden Fall nicht so schlimm werden in diesem Herbst.“

Am 27. Dezember ist es genau ein Jahr her, dass Hessen mit den Impfungen gegen das Coronavirus begann. „Für mich ist es eine Ehre, die Erste sein zu dürfen“, sagte Kallmayer damals stolz in alle Kameras und krempelte den Ärmel hoch. Mit dem Start der Immunisierungen waren große Hoffnungen verbunden: „Heute ist ein besonderer Tag“, sagte Klinikdirektor Jürgen Graf 2020. „Wir verbinden damit die Hoffnung, dass wir in sechs bis neun Monaten zu einem geregelten Leben zurückfinden werden.“

Knapp ein Drittel geboostert

Ein Jahr später ist die Pandemie weder beendet noch haben wir das Leben von vorher zurück. Zuletzt waren 69,4 Prozent der Menschen in Hessen zweimal geimpft. 73,4 Prozent hatten mindestens eine Dosis bekommen, 30 Prozent waren bereits geboostert. Auch Kallmayer ist seit Oktober ein drittes Mal geimpft „und es geht mir gut“.

Die Impfkamapgne war geprägt von Fortschritten und Rückschlägen. Zu Beginn war der Impfstoff knapp – er war besonders gefährdeten Menschen vorbehalten. Zuerst wurden Menschen in medizinischen Berufen wie Zeynep Kallmayer oder pflegebedürftige Menschen in Altenheimen versorgt. Die breite Masse musste warten.

Im Januar wurden landesweit 28 Impfzentren aufgebaut, am 19. Januar gingen die ersten 6 in Betrieb, am 9. Februar folgte der Rest. Wer einen Termin wollte, musste sich über ein Internetportal oder telefonisch registrieren. Nach und nach wurden sogenannte Priorisierungsgruppen aufgerufen, abhängig von Alter oder Beruf. Anfangs ging es wegen der noch geringen Impfstoffmenge langsam voran. Ende Januar waren erst 180,000 Dosen verabreicht worden.

Impfstoff von Biontech aus Marburg

Im März war der Lieferengpass größtenteils überwunden – auch wegen des neuen Biontech-Werks, das am 10. Februar in Marburg in Betrieb genommen worden war. Nach den Osterferien, ab 6. April, halfen dann auch die Hausärzte mit beim Impfen. Am 7. Juni wurden die Priorisierung aufgehoben – jetzt durfte jeder, der wollte, sich immunisieren lassen.

Die Zahl der Impfungen stieg bis Juli schnell an, aber etwa mit Beginn der Sommerferien war ein Plateau erreicht. Kallmayer wundert sich darüber: Die Impfbereitschaft schien ihr zunächst sehr hoch zu sein – bis die Priorisierung aufgehoben wurde „und sich eine große Unsicherheit in der Bevölkerung zeigte“.

Ende September wurden die meisten Impfzentren geschlossen. Mehr als ein Viertel der Menschen in Hessen war weiter nicht geschützt. Fahrt nahm die Impfkampagne erst im Herbst wieder auf, als klar wurde, dass eine dritte Dosis nötig ist, die Inzidenzen stiegen und die Krankenhäuser Alarm schlugen.

Für Kallmayer waren die vergangenen zwölf Monate konstant „sehr arbeitsintensiv“, selbst in den Sommermonaten, die vermeintlich entspannter sein sollten. „Wir haben im Prinzip ohne jegliche Regenerationsphase zwischen der dritten und vierten Welle weitergemacht“, berichtet sie. „Das macht müde und manche bringt das natürlich auch an seine absolute Belastungsgrenze.“

Das „einzige Mittel“ gegen die Pandemie

Bis zuletzt gab es Rückschläge beim Impfen: Der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die Lieferung des Biontech-Impfstoffs limitiert, Sonderaktionen wie eine Impf-Tram in Frankfurt mussten abgesagt werden, vor eilig wieder aus dem Boden gestampften Impfstellen bildeten sich lange Schlangen. Am 14. Dezember verkündete Sozialminister Kai Klose (Die Grünen) die zehnmillionste Covid-Impfung in Hessen.

Kallmayer hofft „auf die Vernunft und Zuversicht der Menschen, die noch skeptisch gegenüber der Impfung sind. Ich denke nach wie vor, dass man noch viel mehr Aufklärungsarbeit leisten müsste, um alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Die Intensivkrankenschwester ist überzeugt: „Die Impfung ist das einzige Mittel, die Pandemie zu brechen.“

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