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#Bremst das Öl die Inflation aus?

Bremst das Öl die Inflation aus?

Der Dax schickte sich am Freitag an, kaum verändert aus der Woche zu gehen. Die Inflation, und was die Notenbanken daraus machen, beherrschte in der zurückliegenden Woche die Analystenberichte. Fährt Amerikas Notenbank im vierten Quartal ihre Anleihekäufe zurück? Und reduziert die Europäische Zentralbank ihrerseits das Tempo der Käufe?

Nicht nur an den Anleihe- und Devisenmärkten, auch an den Aktienbörsen wurde all das aufmerksam verfolgt. Die Entwicklung in Amerika scheint die Börse dabei mehr zu beschäftigen als die in Europa. Insbesondere am Dienstag aber, als für die Eurozone eine August-Inflation von 3 Prozent veröffentlicht wurde und mehrere EZB-Ratsmitglieder über eine Reduzierung der Anleihekäufe spekulierten, erfüllte das auch die Aktieninvestoren jedenfalls kurzzeitig mit Sorge.

Für die Anleihemärkte beschrieb David Zahn, Chef für europäische Anleihen bei der Fondsgesellschaft Franklin Templeton, das so: „Die Renditen von Bundesanleihen sind aufgrund mehrerer gleichzeitiger Ereignisse gestiegen“, sagte er. Die Inflation in der Eurozone sei höher ausgefallen als erwartet,  gleichzeitig sei aber diskutiert worden, dass die EZB mit der Drosselung ihrer Anleihekäufe beginnen müsse. „Obendrauf gab die amerikanische Notenbank Federal Reserve vergangene Woche bekannt, dass ihr Tapering, also die Drosselung ihrer Anleihekäufe, noch in diesem Jahr beginnen wird“, sagte Zahn. Anleger müssten davon ausgehen, dass diese Kombination einen verstärkten Aufwärtsdruck auf die Anleiherenditen in Europa ausüben werde.

Die Commerzbank legte am Freitag mit einer Analyse nach, wie gestiegene Rohstoffpreise und Engpässe in Produktion und Transport gerade auch einzelne Güter wie Möbel und Autos verteuern. Auch manche Dienstleistungen würden deutlich teurer, nachdem ihre Preise wegen der geringeren Nachfrage in der Pandemie zunächst unter Druck gestanden hätten – hierzu zählen insbesondere die Restaurants und Hotels, aber auch zum Beispiel Friseure und Handwerker-Dienstleistungen.Trotzdem kommt die Commerzbank zu dem Schluss, der aktuelle Inflationsanstieg sei nur vorübergehend – er könnte aber ein Vorbote künftig höherer Inflation sein.

Das Bankhaus Metzler brachte am Freitag in einem Marktbericht eine andere Möglichkeit ins Spiel: Bremst Öl die Inflation aus? Die hohen Inflationsraten in Amerika wie in Europa waren in den zurückliegenden Monaten ganz besonders vom Anstieg der Energiepreise getrieben. Kann sich das auch abschwächen, weil der Ölpreis nicht mehr so steigt?

Das Bankhaus Metzler verweist dazu auf die Opec, die am Mittwoch eine höhere Ölförderung von Oktober an angekündigt hat und eine aus Metzlers Sicht vielleicht zu optimistische Prognose für die Nachfrage im nächsten Jahr. „Wir gewinnen mehr und mehr den Eindruck, dass die Grundlage für Höhenflüge der Ölnotierungen in absehbarer Zeit nicht mehr gegeben ist“, schreibt die Bank. Immerhin hat der Ölpreis, der bis Juli gestiegen und gestiegen war, zuletzt keine neuen Hochs mehr erreichen können. Irgendwann könnte sich das auch auf die Inflation auswirken.

Auch Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank, hält das für plausibel. Er meint: „Weil der Ölpreis nach unserer Prognose nicht weiter steigen sollte, wird die Inflationstreibende Wirkung der Energie im Verlauf des kommenden Jahres schrittweise nachlassen.“ Weiter sagt der Ökonom: „Wenn wir für Ende kommenden Jahres wieder eine Inflationsrate von nur 2 Prozent erwarten, dann liegt das auch an dem Auslaufen des Ölpreisanstiegs.“ Hinzu kämen das Ende des Mehrwertsteuer- Effekts und die Materialpreise, die sich nach einem Abebben der Pandemie wieder normalisieren sollten.

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