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#Bundesanleihe rückt positiver Rendite sehr nahe

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Bundesanleihe rückt positiver Rendite sehr nahe

Es sind zum Wochenauftakt weniger als drei Basispunkte oder 0,03 Prozentpunkte gewesen, die zwischen der Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe und der Marke von null Prozent gelegen haben. Die Inflationssorgen und die Erwartung baldiger und deutlicher Leitzinserhöhungen der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) haben am Montag die Renditen am Anleihemarkt steigen lassen und damit die Kurse nach unten gedrückt. Das trieb die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe bis auf minus 0,026 Prozent, das höchste Niveau seit März 2019. Damals hatte die zehnjährige Rendite der deutschen Staatsanleihe, die als Referenzzins für den Euroraum gilt, zuletzt im positiven Terrain gelegen.

Auch die Rendite der zehnjährigen amerikanischen Staatsanleihe kletterte bis auf 1,8064 Prozent, das höchste Niveau seit Anfang 2020. Die Rendite der fünfjährigen Staatsanleihen Großbritanniens durchbrach erstmals seit März 2019 die Marke von 1 Prozent. Der Markt sei nach wie vor auf die Ausstiegspläne der Notenbanken fokussiert, lautete die Einschätzung von Commerzbank-Analyst Rainer Guntermann. Sollte die amerikanische Inflationsrate im Dezember über 7 Prozent gelegen haben, dürfte sich seiner Ansicht nach vorerst keine Entspannung einstellen.

Zu den Ängsten an den Märkten über einen schnelleren Ausstieg der Notenbanken aus der expansiven Geldpolitik hat am Wochenende auch die Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB), Isabel Schnabel, beigetragen. Sie erwartet aus dem „grünen“ Übergang hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft mit Blick auf die Energiepreise Aufwärtsrisiken für die mittelfristige Inflation.

„Der jüngst zu beobachtende Anstieg hat die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen bereits in Sichtweite der magischen Null gebracht“, sagte Michael Hünseler, Anleihe-Portfoliomanager der MEAG, des Vermögensverwalters der Munich Re. Die Kombination aus hoher Inflation und Energiepreisen, einer spürbaren Erholung des Arbeitsmarktes und unverändert anhaltender Lieferkettenprobleme habe zuletzt auch die Kommunikation der maßgeblichen Zentralbanken geprägt. In den USA sind nun in diesem Jahr mehrere Zinsanhebungen zu erwarten, und das auch früher als bisher angenommen.

Signalwirkung für Europa

Dies werde sukzessive von den Anleihemärkten eingepreist und bleibe nicht ohne Signalwirkung für Europa. „Ohne Abflauen der Preissteigerung ist – anders als noch vor einem Jahr – davon auszugehen, dass sich dieser Trend zunächst fortsetzt und so auch länger laufende Bundesanleihen noch in diesem Quartal wieder positiv rentieren“, erwartet Hünseler.

In der kommenden Woche stehen die geldpolitischen Sitzungen der Fed und kurz danach der EZB an. Für eine stärkere Drosselung der Anleihenkäufe in den USA und für einen sich abzeichnenden Ausstieg aus dem Notfall-Anleihenkaufprogramm in der Eurozone (PEPP) gibt es nach Ansicht von David Kohl, Chefvolkswirt der Bank Julius Bär, gute Gründe. Ein großer Anteil der von den Zen­tralbanken geschaffenen Liquidität kehre nämlich wieder auf ihre Konten zurück.

Für eine Straffung der Geldpolitik durch höhere Zinsen zur Bekämpfung der hohen Inflation gebe es dagegen weniger gute Gründe. Denn Lieferengpässe und hohe Ölpreise ließen sich nicht durch höhere Zinsen und eine straffere Geldpolitik beseitigen, gibt Kohl zu bedenken. Sollten die Fed oder die EZB dies versuchen, dürfte sich die Konjunkturdynamik empfindlich verlangsamen.

Der Chefvolkswirt der amerikanischen Investmentbank Goldman Sachs, Jan Hatzius, rechnet inzwischen mit vier Zinserhöhungen der Fed. Die erste Leitzinserhöhung dürfte laut einer am Wochenende veröffentlichten Studie schon im März erfolgen. Schon am Freitag hatte der Chef der regionalen Notenbank von Richmond, Thomas Barkin, erklärt, dass eine erste Leitzinserhöhung im März denkbar sei.

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