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#Im Test! Potion Permit

„Im Test! Potion Permit“


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Titel Potion Permit
Japan 22. September 2022
PQube
Nordamerika 22. September 2022
PQube
Europa 22. September 2022
PQube
System Switch, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series, PC
Getestet für Switch
Entwickler MassHive Media
Genres Rollenspiel, Abenteuer
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
Vertonung – 

Auf der Gamescom 2022 konnten wir uns in einer Anspielsession bereits einen ersten Eindruck von Potion Permit einholen. Der Mix aus Tränke brauen und dem immergleichen Alltag erinnert stark an das Farming-Sim-Gerne, weshalb wir in diesem Test Potion Permit oft mit ebenjenem Genre vergleichen, auch wenn es sich selbst als Rollen- und Abenteuerspiel beschreibt.

Im Gegensatz zu vielen ausgenudelten Vertretern des Farming-Sim-Genres, in denen die immergleichen Features verwendet werden, will der Titel mit neuen Kniffen einen frischen Wind bringen. Nun konnten wir endlich die Vollversion von Potion Permit testen und werden euch unseren Eindruck vermitteln, den wir nach gut 15 Stunden im Spiel gewinnen konnten.

Der Patient ist König

In Potion Permit werden wir und unsere Fähigkeiten dringend gebraucht! Nach einem Alchemie-Unfall in der Vergangenheit ist die Vegetation der friedlichen Insel gestört worden, sodass sämtliche Alchemisten von der Insel verbannt wurden. Doch die Bewohner werden ständig krank und müssen medizinisch behandelt werden, sodass ihnen nichts weiter übrigbleibt, als uns auf der Insel zu dulden, um ihre Wehwehchen zu heilen.

»Die meiste Zeit verbringen wir in Potion Permit damit, Zutaten zu sammeln und Tränke zu brauen. Alle paar Tage wird nämlich ein neuer Patient ins Krankenhaus geliefert.«

Die meiste Zeit verbringen wir in Potion Permit damit, Zutaten zu sammeln und Tränke zu brauen. Alle paar Tage wird nämlich ein neuer Patient ins Krankenhaus geliefert, was uns durch eine rote Alarmlampe signalisiert wird.

Dabei handelt es sich immer um einen der im Dorf ansässigen Bewohner, der dann natürlich bis zu seiner Genesung nicht im Dorf anzutreffen ist.

Jede Krankheit muss zunächst in Form eines Minispiels analysiert werden. Dabei gibt es beispielsweise Rhythmusspiele, bei denen ihr im richtigen Moment eine der Pfeiltasten drücken müsst. In anderen Minispielen müsst ihr Viren ausweichen oder eine bestimmte Tastenabfolge nachdrücken. Wirklich schwierig sind die Minispiele dabei nicht, lediglich das Rhythmus-Minispiel hätte eine musikalische Untermalung gut gebrauchen können.

Zu Beginn des Spiels gleicht unser Haus einer Bruchbude.

Nach der Diagnose geht es dann ans Tränke brauen. Jeder Trank formt sich aus einem aus Quadraten bestehenden Feld, in das die Zutaten eingesetzt werden müssen. Ähnlich wie in Tetris sind den einzelnen Zutaten bestimmte Bausteine zugeordnet, die allesamt passend ins Feld eingebaut werden müssen. Im weiteren Spielverlauf kommen immer komplexere Tränke hinzu, die gebraut werden müssen und dementsprechend noch größeres logisches Denken abverlangen.

Dieser Kniff macht auch noch nach vielen Spielstunden Spaß und wird tatsächlich nicht langweilig. Das mag am altbewährten Tetris-Prinzip liegen, aber auch die unterschiedlichen Trank-Formen tun ihr Übriges dazu bei. Die Minispiele zur Festsetzung der Diagnose sind hingegen nach einigen Malen schon ausgelutscht und einfach nur nervig, wenn sie alle paar Tage wiederholt werden müssen.

Das Gewusel des Dorfes

Nach einer erfolgreichen Behandlung steigt das Vertrauen der Dorfbewohner in uns. Doch wenn ihr die Bewohner in regelmäßigen Abständen behandelt, passiert es erst gar nicht, dass die Bewohner das Vertrauen verlieren. Ihr müsstet also das wichtigste Feature des Spiels ignorieren, um in den Genuss des Misstrauens zu kommen.

Habt ihr das Vertrauen der Bewohner gewonnen, finden in zeitlichen Abständen Verschönerungen im Dorf statt. So wird uns zu Beginn beispielsweise der Garten aufgeräumt. Sehr nett! Außerdem können wir die Freundschaft zu einzelnen Bewohnern steigern, indem wir täglich mit ihnen reden und Geschenke machen.

Manche Bewohner interagieren sogar miteinander.

Jeder Bewohner hat im Spiel seinen vorgefertigten, zeitlichen Ablauf. Ähnlich wie in anderen Genrevertretern gibt es einen Tages- und Nachtwechsel mit einer Uhrzeit im Nacken. So treffen wir die frühen Vögel beispielsweise schon um 6 Uhr morgens vor ihren Häusern an, während sie Sport machen, während andere Bewohner bis in die Puppen pennen.

Es ist jedoch nervig, dass die Bewohner auf der Minimap nicht angezeigt werden. So wird nie ersichtlich, wo sich eine Person gerade befindet, der wir dringend Materialien für eine Quest liefern müssen, damit die Story weiter voranschreitet.

Welche Medizin darf es sein?

Hinzu kommt, dass die Zeit verhältnismäßig schnell in Potion Permit fortschreitet. Wollen wir uns auf die Suche nach Zutaten machen, angeln und gleichzeitig alle Bewohner einmal ansprechen, ist ein Tag proppenvoll gepackt. Es ist hier also ein gutes Zeitmanagement gefragt, damit die Tage nicht einfach so verschwendet werden, ein Bewohner womöglich als Nächstes ins Krankenhaus geliefert wird und so einen Tag ausfällt.

Es ist außerdem schade, dass es keine Jahreszeiten oder Kalenderjahre gibt. In Potion Permit erleben wir nur den Wechsel der Wochentage, die die Öffnungszeiten der Geschäfte bestimmen. Das Spiel wäre noch interessanter und vielfältiger geworden, wenn es unterschiedliche Zutaten zu bestimmten Jahreszeiten gegeben hätte. Doch das kompensieren die Entwickler ein wenig durch die unterschiedlichen Biome, zu denen wir im späteren Zeitverlauf Zugang erhalten.

Die große Liebe langweilt mich

»Am Anfang öffnen sich die Dorfbewohner uns noch nicht so wirklich und wirken sehr oberflächlich. Doch je weiter wir uns mit ihnen anfreunden, desto mehr Geheimnisse kommen von ihnen ans Tageslicht.«

Die einzelnen Bewohner in Potion Permit sind wirklich interessant. Am Anfang öffnen sie sich uns noch nicht so wirklich und wirken sehr oberflächlich. Doch je weiter wir uns mit ihnen anfreunden, desto mehr Geheimnisse kommen von ihnen ans Tageslicht: Panikattacken, Familienfehden und tragische Tode müssen verarbeitet werden. Besonders interessant: Zwei der Bewohner sind sogar ein und dieselbe Person, die unter einer gespaltenen Persönlichkeit leidet.

Bei einigen Bewohner steht zusätzlich die Angabe, dass sie auf der Suche nach einem Partner sind. Bei ihnen können wir die Romanzen-Option freischalten, indem wir ihnen eine Mondbrosche schenken. Womöglich könnte dieses Verfahren dem ein oder anderen aus der Harvest-Moon-Reihe bekannt vorkommen, in der wir stattdessen eine blaue Feder verschenken.

Doch die anschließenden Optionen ließen mich mehr als enttäuscht zurück. Es mag vielleicht auch etwas übereilig erscheinen, dass unsere auserwählten Partner mit der Übergabe eines bestimmten Items alle Zweifel fallen lassen und direkt zu einem Fremden ziehen, der erst vor wenigen Wochen ins Dorf zog. Allerdings verläuft der Aufbau einer Beziehung in anderen Farming-Simulationen auch etwas gefühlvoller ab.

Mein Lover führt mich schick ins Bad aus.

Hier gibt es lediglich zwei Events, bevor es ans Eingemachte geht. Schon beim zweiten Event offenbart sich, dass da ein Funken zwischen unserem Charakter und dem Dorfbewohner ist. Normalerweise dauert es bei Spielen wie Story of Seasons fünf Events, bevor wir überhaupt daran denken können, unserem zukünftigen Partner unsere Liebe zu gestehen. In Potion Permit geht mir das Ganze etwas zu schnell und auch die Optionen danach lassen mich unbefriedigt zurück.

Unser Partner unterscheidet sich nur in einer Option von anderen Dorfbewohnern: Wir können uns mit ihm verabreden. Dabei können wir aber rein gar nichts steuern, sondern nur eine kleine Filmsequenz ansehen, in der die beiden Zeit miteinander verbringen. Viel schöner als nur zu spannen wäre es aber, wenigstens den Ort der Verabredung auszusuchen oder das Date anderweitig irgendwie zu beeinflussen. Nunje.

Lasst mich durch, ich bin Alchemist

Potion Permit setzt uns zu Beginn des Spiels einen kleinen Charakter-Editor vor die Nase. In diesem können wir unser Geschlecht sowie Haar-, Augen- und Hautfarbe wählen. Der Charakter-Editor ist zwar nur eine abgespeckte Version von dem, was wir aus Rollenspielen gewohnt sind, doch im Vergleich zu vielen anderen Genrevertretern lässt der Titel uns immerhin die Wahl, ob wir mit dunkler Hautfarbe oder neonpinken Haaren durch die Welt laufen wollen.

Was wir später hingegen vermisst haben, ist eine Auswahl an unterschiedlichen Klamotten, um unsere Spielfigur noch individueller zu gestalten. Zwar lässt der Pixel-Look von Potion Permit ohnehin nicht viele Designmöglichkeiten zu, doch etwas mehr Gestaltungsmöglichkeiten wären schön gewesen.

Wirklich erfreulich ist, dass dafür das eigene Haus ein wenig gestaltet werden kann. Zu Beginn handelt es sich um eine gammelige Bruchbude, doch mit dem ersten Upgrade des Schreiners können erste Möbel gekauft werden, um das traute Heim etwas wohnlicher zu gestalten. Es gibt zudem eine Küche, die mit der Zeit freigeschaltet werden kann. Dort könnt ihr in rudimentärer Form Gerichte aus verschiedenen Zutaten kochen, die ihr entweder sammeln oder einkaufen müsst.

Kleine Bugs schleichen sich ein

Potion Permit bleibt auf Nintendo Switch nicht ohne Kinderkrankheiten. Es sei allerdings von vornherein gesagt, dass es sich bei den Spielefehlern um keine „game breaking“ Bugs handelt, die nicht mit einem Patch aus der Welt geschafft werden könnten.

Auch in den Dialogen hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen.

Die Switch-Version hat an einigen Stellen leider kleine Ruckler, die mit dem Laden des nächsten Abschnitts zusammenhängen könnten. Zwar ist die Welt von Potion Permit eine große, zusammenhängende Map, doch trotzdem gibt es ab und zu kleine Ruckler, sowohl im stationären als auch im Handheld-Betrieb.

Ein besonders nerviger Bug ist hingegen, dass sich die Teleportationspunkte in der Stadt mit jedem Schließen des Spiels zurücksetzen. Deshalb müssen wir zu jedem Start die Punkte erneut abklappern, um uns dorthin zu teleportieren. Im Schneegebiet passiert es mir außerdem jedes Mal, dass die Gegner und Ressourcenquellen nicht laden. Somit muss ich jedes Mal mit der Gondel hin- und zurückfahren, damit das Gebiet vollständig lädt.

Auch die Spielautomaten in der Arcade-Halle sind verbuggt und funktionieren nicht richtig. Das ist vor allem deshalb schade, weil es sonst nicht viele andere Nebenbeschäftigungen in Potion Permit gibt. Wir können lediglich angeln, um Zutaten für Gerichte zu erhalten.

Viele gute Ansätze, die Neulingen den Einstieg schmackhaft machen

Trotz der vielen technischen Macken, über ich die mich am Ende ausgelassen habe, ist Potion Permit ein wirklich charmantes Spiel geworden. Es könnte den Einstieg für viele bilden, die dem Farming-Gerne sonst nichts abgewinnen können. Auch in Potion Permit könnte es zwar nach einiger Zeit sehr monoton werden, doch das innovative Tetris-Feature lässt uns über viele Schwächen hinwegsehen. Ein wenig mehr Nebenbeschäftigungen hätten dem Spiel zwar gutgetan, doch dann wäre der ohnehin schon vollgepackte Tag nicht mehr zu stemmen gewesen.

Falls ihr also sowieso schon mit Potion Permit geliebäugelt habt, könnt ihr ruhigen Gewissens zugreifen. Allen anderen, die etwas mehr Action oder anspruchsvollere Kämpfe suchen, würde ich hingegen andere Vertreter wie die Rune-Factory-Reihe lieber ans Herz legen.

 

Story

Der Ruf der Alchemisten ist durch einen Unfall in der Vergangenheit geschädigt. Überzeugt die Bewohner, dass sie ohne die Alchemisten aufgeschmissen sind.

Gameplay

Der Tagesablauf besteht aus quatschen, Zutaten sammeln, Diagnosen stellen und Tränke brauen.

Grafik

Charmante Pixel-Optik mit Gestaltungsmöglichkeiten für den Protagonisten.

Sound

Es gibt ein monotones Hintergrund-Gedudel, das keiner Erwähnung wert ist. Allerdings stört es auch nicht wirklich.

Sonstiges

Ich bevorzuge blaue Federn, damit mein Auserwählter direkt bei mir einzieht  <3

Bildmaterial: Potion Permit, PQube Games, MassHive Media

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