Nachrichten

#Mittelständler bemängeln Gaspreisebremse

„Mittelständler bemängeln Gaspreisebremse“

Der Zielkonflikt ist offensichtlich und lässt sich nur schwer überbrücken: Die Gasrechnung muss herunter, um die Unternehmen zu entlasten, aber Gas muss auch so teuer bleiben, dass weiter nach Kräften gespart wird.

Die Fachleute der Gaskommission legen dabei in ihren Empfehlungen zwei unterschiedliche Maßstäbe an. Für Zehntausende Unternehmen mit besonders hohem Gasverbrauch würde die Gaspreisbremse schon zum Jahreswechsel in Kraft treten, während sich viele Millionen Mittelständler bis März gedulden sollen.

Geht es nach der Gaskommission, würden sie genauso behandelt wie private Haushalte, müssten sich also vorerst damit zufrieden geben, dass der Staat im Dezember eine Abschlagszahlung übernimmt.

Lautes Trommeln für Änderungen

Nun sind die Empfehlungen noch kein Gesetz, und deshalb wird nun laut für Nachbesserungen und Änderungen getrommelt. Für den Deutschen Mittelstandsbund (DMB), der rund 25.000 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit mehr als 500.000 Beschäftigten vertritt, kommt die Übernahme der Abschlagszahlungen zu spät und ist nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“.

DMB-Vorstand Marc Tenbieg zieht einen Vergleich mit der Corona-Pandemie: „Die Hilferufe der KMU werden weiterhin nicht ausreichend ernst genommen und berücksichtigt“. Rund 99 Prozent der deutschen Unternehmen seien KMUs. „Trotzdem sitzen in der Gaskommission keine Mittelstandsvertreter. Vergisst die Regierung weiterhin den Mittelstand, wird das schwerwiegende Folgen für die deutsche Wirtschaft haben“, sagte er.

Die Grenze verläuft entlang eines Jahresverbrauchs von 1,5 Millionen Kilowattstunden: In Summe liegen laut Gaskommission 24.000 bis 25.000 industrielle Verbraucher über diesem Wert. Im Rahmen eines Kontingents von 70 Prozent ihres Verbrauchs im Jahr 2021 sollen sie Gas zu einem Beschaffungspreis von 7 Cent je Kilowattstunde beziehen können, während der Staat allen anderen Gaskunden für ein Grundkontingent von 80 Prozent einen Bruttopreis von 12 Cent je Kilowattstunde garantieren soll.

Die Erleichterung überwiegt

Der Preisabstand ist allerdings auf den zweiten Blick deutlich kleiner. Denn auf den subventionierten Industriepreis von 7 Cent komme noch „die volle Wucht der Netzentgelte, Steuern und Abgaben dazu“, sagt Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie.

Je nach Netzkosten – die wiederum für besonders große, direkt an eine Fernleitung angeschlossene Verbraucher am niedrigsten sind – erreicht der Industriepreis dann vielfach das Niveau der Verbraucherpreisbremse.

Trotzdem überwiegt unter Großverbrauchern die Erleichterung, dass der Staat den Preisanstieg dämpft. Die Preisvorgabe sei als „Brücke zu einem neuen Normalzustand aus heutiger Sicht passend. Zugleich bleiben Anreize zum Energiesparen für die Industrie erhalten“, sagte Karl Haeusgen, Präsident des Maschinenbauverbandes VDMA.

Die Branchenverbände der Chemie (VCI) und der Stahlindustrie werteten die Empfehlungen als „ganz wichtigen ersten Schritt“ und „wichtigen Baustein“ gegen die Energiekrise. Unisono drängen die Wirtschaftsvertreter den Gesetzgeber nun zur Eile.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!