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#Champions League: Dortmund verhindert den Totalschaden noch

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Borussia Dortmund hat trotz der Niederlage bei Atlético Madrid alle Chancen auf das Erreichen des Halbfinales in der Champions League. Danach sieht es aber lange nicht aus.

Borussia Dortmund hat zum ersten Mal in diesem Jahr ein Auswärtsspiel verloren – und muss sich über die 1:2-Niederlage im Viertelfinal-Hinspiel bei Atlético Madrid ärgern. Beide Treffer der Spanier zur 2:0-Pausenführung resultierten aus großen groben Dortmunder Abwehrschnitzern. Dank des Treffer von Sebastien Haller hat der BVB allerdings im Rückspiel am kommenden Dienstag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei Prime Video) noch alle Chancen auf das Erreichen des Halbfinales.

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Der Fehlstart hatte sich früh angekündigt. In Madrid waren noch keine zwei Minuten gespielt, als der BVB auf ziemliche naive Art und Weise in einen ersten Konter von Atlético lief. Mats Hummels hatte sich bei seinem 500. Spiel im BVB-Dress noch in der gegnerischen Hälfte beim Umschaltspiel der Spanier verschätzt, und weil der Dortmunder Abwehrchef nicht an den Ball kam, tat sich hinter ihm jene Menge Platz ausgerechnet für Antoine Griezmann auf. Der Franzose legte Alvaro Morata maßgerecht vor, aber sein Kollege brauchte zu lange, um das Anspiel unter Kontrolle zu bringen. Mit einer durchaus riskanten Grätsche konnte BVB-Verteidiger Ian Maatsen den frühen Totalschaden noch verhindern.

Vielleicht wird sich BVB-Trainer Edin Terzic in diesem Moment gefragt haben, ob alle bei der Taktikbesprechung genau zugehört hatten – kurz danach wird er gewusst haben, dass dies nicht der Fall gewesen sein kann. Denn so grobe Schnitzer wird diesen in der zweiten Minute darf man sich in einem Viertelfinale der Champions League eigentlich nicht erlauben – der nächste ließ aber nicht lange auf sich warten und führte schnurstracks zum 0:1.

Dauerdruck für die Dortmunder

Im modernen Fußball sind die Torhüter die allerersten Spieleröffner, und die Zeiten, als sie den Ball im Zweifel weit nach vorne droschen, sind lange vorbei. Besser wäre es manchmal trotzdem. Als BVB-Torwart Gregor Kobel einen riskanten Kurzpass auf Maatsen spielte, wurde sichtbar, dass Atlético genau darauf gelauert hatte. Der Niederländer versuchte unter Gegnerdruck den Ball mit dem Außenrist weiterzuleiten, was gewiss schön ausgesehen hätte, wenn es geklappt hätte. Tat es aber nicht: Rodrigo de Paul roch den Braten, schnappte sich den Ball und überwand Kobel.

In der Folge konnte es einem angst und bange werden um den BVB, der unter dem Dauerdruck der Spanier den Ball stets schnell verlor. Doch irgendwie überstand die Borussia diese Phase, ohne weiteren Schaden zu nehmen. Die ersten sehr zaghaften eigenen Offensivbemühungen führten nach einer halben Stunde gar zum ersten Eckball für die Dortmunder. Der BVB schien sich also etwas freizuschwimmen – und ging beim nächsten Gegenzug der Spanier baden.

Atlético Madrid hatte vor allem in der Anfangsphase viel Spaß.


Atlético Madrid hatte vor allem in der Anfangsphase viel Spaß.
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Bild: AFP

Mats Hummels und Nico Schlotterbeck, die Atlético-Trainer Diego Simeone beim 2:0-Sieg in der Bundesliga bei Bayern München noch so beeindruckten hatten, behinderten sich bei einem harmlos anmutenden Angriff gegenseitig – Nutznießer war Griezmann, der den Ball sehr gekonnt zu Samuel Lino weiterleitete. Offen war danach nur die Frage, welcher der beiden BVB-Fehler in Halbzeit eins der schlimmere gewesen war.

In der Pause korrigierte Terzic seine Aufstellung. Felix Nmecha musste für den offensivstärkeren Julian Brandt weichen. Die Borussia begann sich zu wehren, auf und neben dem Platz, wo Simeone und BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl einen sehr energischen Meinungsaustausch hatten. Für Niclas Füllkrug kam mit Haller ein anderer zentraler Stürmer, aber am grundlegenden Problem änderte dies erst einmal nichts. Atlético kann nicht nur überraschend gut angreifen wie in der ersten Halbzeit, die Spanier können vor allem bekanntermaßen gut und organisiert verteidigen.

Das 2:0 schien deshalb Madrid ein ausreichender Vorsprung für das Rückspiel zu sein, auch wenn Atlético in dieer Saison in der spanischen Liga erstaunliche Auswärtsschwächen offenbart hat. Große Angriffsanstrengungen wollte Simeone scheinbar nicht mehr sehen, trotzdem hätte er sich in der 75. Minuten um ein Haar über den nächsten Treffer freuen dürfen.

Ein Freistoß von Griezmann von der Seitenlinie war an allen im Strafraum vorbeigeflogen und zu Lino gelangt, der aber am reaktionsschnellen Kobel scheiterte. Nur ein paar Sekunden später führten Kobel und Hummels noch einmal ein ähnliches Kunststück wie vor dem 0:2 auf, hatten aber diesmal das Glück, das Griezmann die Situation nicht nutzte.

In der ersten Halbzeit standen die Dortmunder neben sich.


In der ersten Halbzeit standen die Dortmunder neben sich.
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Bild: AP

Urplötzlich aber änderte sich die Ausgangslage für das Rückspiel doch noch möglicherweise entscheidend. Ein Pass von Brandt landete über Umwege bei Haller, der aus der Drehung zum 1:2 (81.) traf. Zwar leistete sich Hummels fast im Gegenzug einen Fehler gegen Correa, der umgehend den alten Torabstand wieder hätte herstellen können, aber der BVB-Treffer hatte trotzdem Wirkung gezeigt.

Atlético wirkte in der Schlussphase alles andere als souverän, hatte Glück bei einem Lattenschuss des eingewechselten Bynoe-Gittens (87.), hatte Glück bei einem Kopfball von Brandt an die Latte (90+5). Der BVB ist nicht chancenlos im Rückspiel – und danach hatte es lange nicht ausgesehen. „In der ersten Halbzeit kannst du hier auch untergehen. Aber wir haben Moral bewiesen, wir waren da in der zweiten Halbzeit“, sagte BVB-Kapitän Emre Can bei DAZN: „Wenn wir im Rückspiel so spielen wie in der zweiten Halbzeit heute, dann kann das auf jeden Fall in der nächsten Woche etwas sehr Gutes werden.“

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