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#Champions League: FC Bayern vor dem Manchester-Spiel: Folklore statt Mathematik




Das Champions-League-Duell mit dem Ex-Trainer kommt dem FC Bayern nur bedingt gelegen. Das Team sucht derzeit noch nach Lösungen, wie man am besten zu Toren kommt. Da hat es Pep Guardiola leichter.

Folklore darf selbstverständlich bei einem derartigen Duell nicht fehlen. Weil aber Manchester City seinen Platz in Europas Spitze hauptsächlich Milliarden-Investitionen aus der arabischen Welt zu verdanken hat, kann kaum auf historische Duelle oder eine lange gewachsene Rivalität der beiden Klubs verwiesen werden. Also sorgt sich Pep Guardiola höchstselbst um die Beschwörung der Vergangenheit.

Der Katalane in Diensten Manchesters hatte zu seiner Münchner Zeit nicht nur aufgrund experimenteller taktischer Konzepte einen Ruf als exzentrischer Zeremonienmeister, sondern auch wegen seines Hangs zu dezenten Übertreibungen. So bezeichnete er den grundsätzlich verletzten Holger Badstuber als „besten Spieler, den ich je hatte“. Vom brasilianischen Innenverteidiger Dante hätte er gerne 1000 Stück gehabt, sagte er einst. Wenig später hatte er keinen einzigen Dante mehr. Er ließ ihn nach Wolfsburg ziehen, ohne ihn ernsthaft vom Verbleib in München überzeugen zu wollen.

FC Bayern trifft auf Manchester in der Champions League: Gleich vier Wünsche auf einmal

Vor dem Viertelfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern am Dienstag (21 Uhr, Amazon Prime) lobte er nun den neuen Münchner Trainer Thomas Tuchel: „Er ist mit Sicherheit einer der besten Trainer.“ In der Vorstandsetage der Münchner erhofft man sich zumindest Ähnliches. In Manchester nämlich werden die Bayern auch eine formidable taktische Ausrichtung benötigen, um sich Hoffnungen auf einen Erfolg machen zu können.

„Wir brauchen körperlich komplette Verausgabung, müssen schlau und mutig sein und ein paar taktische Lösungen haben, an denen wir uns Sicherheit holen können“, fasste es Tuchel zusammen. Das sind ja gleich vier Wünsche auf einmal. In den bisherigen drei Partien unter der Führung Tuchels gelang es dem Team erst ein Mal, die Forderungen des Trainers zu erfüllen. Ein 4:2 gegen Borussia Dortmund schießen die Münchner allerdings mittlerweile auch einfach reflexhaft heraus.

Während sich das Team bei der Pokal-Niederlage gegen Freiburg von jener Launenhaftigkeit zeigte, die Julian Nagelsmann den Job gekostet hat, deuteten die Münchner bei der Liga-Revanche am Samstag an, zu welch feinem Fußball sie fähig sind. Zugleich zeigten sie allerdings auch, woran es ihnen fehlt. Es war geradezu lachhaft, dass die Freiburger bis zum Ende realistische Chancen auf einen Punktgewinn hatten. Die Münchner hatten Chancen, die Partie frühzeitig zu entscheiden, um dann in den Erholungs-Modus schalten zu können. Weil aber Serge Gnabry und Leroy Sane absurd viele Chancen ausließen, blieb am Ende das Tor von Matthijs de Ligt der einzige Treffer des Spiels.

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Video: SID

Genauso wie in Freiburg werden die Bayern auch gegen Manchester ohne den angeschlagenen Stürmer Eric-Maxim Choupo-Moting auskommen müssen. Anderweitige Angreifer im ersten Bildungsweg gibt der Kader der Münchner nicht her. Manchester hingegen hat: Erling Haaland. „Es ist wichtig, einen Spieler zu haben, der aus dem Nichts Tore schießen kann“, sagt selbst Guardiola, der bisher lieber den Zufall aus dem Fußball vertreiben wollte, als einfach mal so nebenbei Tore zu schießen. Mittlerweile hat sich der Katalane aber zumindest teilweise fußballerischen Pragmatismus angewöhnt. Neben 30 Toren in der Premier League erzielte Haaland bisher in der Königsklasse in sechs Partien zehn Treffer.

Die Münchner schießen eher selten Tore aus dem Nichts, seit sich Robert Lewandowski gen Barcelona verabschiedet hat. Bester Schütze in der Liga ist Jamal Musiala mit elf Treffern. Zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison führte Lewandowski die Liste mit 31 Toren an. Und ganz vielleicht ist auch das Fehlen eines Stürmers von Weltformat einer der Gründe, warum die Münchner die Tabelle nur mit zwei Punkten Vorsprung anführen. Allerdings war es ja auch Julian Nagelsmann selbst, dem der Gedanke einer flexibleren, nicht so leicht auszurechnenden Offensive recht gut gefiel. Ähnlich dem jungen Guardiola. Der große Fußball-Philosoph Karl-Heinz Rummenigge hat allerdings schon vor etlicher Zeit festgestellt: Fußball ist keine Mathematik. Dafür sehr, sehr viel Folklore.

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