#China reguliert Online-Games und ist damit Vorreiter, doch die Aktienkurse der Riesen brechen ein
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Die neuen Regeln, die faktisch Ausgabengrenzen für Online-Spiele festlegen, lösten bei AnlegerInnen Panik aus und vernichteten im Ergebnis fast 80 Milliarden US-Dollar an Marktwert bei den beiden größten Spieleunternehmen Chinas.
Erhebliche Aktieneinbrüche bei Tencent und NetEase
In Online-Spielen ist es nun verboten, SpielerInnen Belohnungen zu gewähren, wenn sie sich täglich anmelden, wenn sie zum ersten Mal Geld für das Spiel ausgeben oder wenn sie mehrmals hintereinander Geld für das Spiel ausgeben. Bei allen handelt es sich um gängige Anreizmechanismen in Online-Spielen.
Damit ist China gewissermaßen Vorreiter. Verbraucher- und Jugendschützer würden sich solche Regulierungen wohl auch für Europa wünschen. Den chinesischen Gaming-Giganten passt das natürlich nicht. Die Aktien von Tencent Holdings, dem weltgrößten Gaming-Unternehmen, fielen zeitweise um bis zu 16 %. Die Aktien seines größten Rivalen NetEase brachen nach der Bekanntgabe sogar um 25 % ein.
Peking ist im Laufe der Jahre immer härter gegen Videospiele vorgegangen. Im Jahr 2021 legte China strenge Spielzeitbeschränkungen für unter 18-Jährige fest und setzte die Genehmigung neuer Videospiele für etwa acht Monate aus, da Bedenken hinsichtlich der Spielsucht bestanden.
Die am Freitag veröffentlichten neuen Regeln sind die bislang explizitesten und zielen darauf ab, die Ausgaben im Spiel einzudämmen. Neben dem Verbot von Belohnungsfunktionen müssen Spiele auch Beschränkungen dafür festlegen, in welchem Umfang SpielerInnen ihre digitalen Geldbörsen für Ausgaben im Spiel aufladen können.
Einschneidende Änderungen zu erwarten?
„Die Abschaffung dieser Anreize wird wahrscheinlich die täglichen aktiven Nutzer und die In-App-Einnahmen verringern und könnte Publisher letztendlich dazu zwingen, ihr Spieldesign und ihre Monetarisierungsstrategien grundlegend zu überarbeiten“, sagt Ivan Su, Analyst bei Morningstar.
Spielen ist es außerdem untersagt, Minderjährigen wahrscheinlichkeitsbasierte Verlosungsfunktionen anzubieten und die Spekulation und Versteigerung virtueller Spielgegenstände zu ermöglichen. Zu den neuen Regeln gehörte jedoch ein Vorschlag, von dem allgemein erwartet wird, dass er von der Branche begrüßt wird und der die Regulierungsbehörden dazu verpflichtet, Spielgenehmigungen innerhalb von 60 Tagen zu bearbeiten.
Unterdessen kündigten chinesische Regulierungsbehörden am selben Tag Lizenzen für 40 neue importierte Spiele für inländische Veröffentlichungen an, was als Zeichen der Bereitschaft Pekings gewertet wird, trotz des Regelentwurfs zu Spielausgaben mehr Spiele im Land zuzulassen. Die neuen Regeln spiegeln auch Pekings Bedenken hinsichtlich Benutzerdaten wider und verlangen von Publishern, ihre Server in China zu speichern.
via Reuters, Bildmaterial: NetEase, Tencent
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