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#Chinas Einfallstore in der Welt

„Chinas Einfallstore in der Welt“

Ausgerechnet in der Nähe von Piräus hat Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag den Einstieg des chinesischen Staatsunternehmens Cosco im Hamburger Hafen verteidigt. Bei einem Regierungsbesuch in Athen wies er vor der Presse auf die geringen Einflussmöglichkeiten des Cosco -Konzerns hin, der nur eine Minderheitsbeteiligung an einem Terminal erhalten solle. Den größten Hafen Griechenlands in Piräus haben die Chinesen dagegen mehrheitlich kaufen dürfen. Er ist der mächtigste Cosco-Stützpunkt in Europa und damit ein Eckstein von Chinas weltweiter Infrastruktur-Expansion, bekannt als „Belt and Road Initiative (BRI)“, die ein erdumspannender „Gürtel“ aus Transportwegen und anderer Verkehrs-Infrastruktur ist.

Die langfristig planenden Chinesen haben ihren Einfluss längst auf Dutzende von Häfen in aller Welt ausgebreitet. In Europa ergatterten sie bislang meist nur Minderheitsbeteiligungen, doch damit ist ein Fuß in die Tür gesetzt. In Asien machen sie sich dagegen ungehemmter breit. Wie aber gehen die verschiedenen Länder und ihre Regierungen im Einzelnen mit den Beteiligungen um? Wie haben sich die Häfen unter der chinesischen Mitwirkung entwickelt? Ein Überblick zeigt, dass sich die Beziehungen zu China merklich abgekühlt haben, denn die meisten Regierungen spüren die Gefahren, die von Peking ausgehen. Deutschlands grünes Licht für Cosco ist somit ein gegenläufiger Trend.

Frankreich

Französische Häfen stehen unter beträchtlichem chinesischen Einfluss, auch wenn die Dominanz nicht so groß ist wie in Piräus und Zeebrügge. Ein wichtiger Akteur ist Terminal Link , ein Gemeinschaftsunternehmen des Logistikkonzerns CMA CGM aus Marseille und der China Merchants Port Holdings aus Hongkong. Schon 2013 erwarben die Chinesen 49 Prozent an der Gesellschaft – und damit im Containergeschäft Beteiligungen an Häfen wie Marseille und Dünkirchen. An 21 Standorten ist das Gemeinschaftsunternehmen weltweit beteiligt. In Paris betont man heute, aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben. „Wir sind nicht mehr naiv und wir verfügen über effiziente Instrumente, um unsere strategischen Sektoren zu verteidigen“, heißt es im Wirtschaftsministerium. „Frankreich hat schlechte Erfahrungen mit dem Verkauf von Infrastruktur an chinesische Investoren gemacht“, sagte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire vergangene Woche der F.A.Z.

Am Flughafen in Toulouse etwa gaben chinesische Investoren nur ein kurzes Gastspiel. „Wir waren unzufrieden über die Art und Weise, wie die Chinesen aus dieser Investition nach fünf Jahren wieder ausgestiegen sind“, sagte Le Maire. Jonathan Holslag, China-Fachmann an der Freien Universität Brüssel, meint, Peking nutze die wirtschaftliche Verflechtung als „Lobby für eine sanfte China-Politik“. Doch nicht immer gehe es sanft zu: Ein lehrreiches Beispiel sei, wie chinesische Behörden vor wenigen Tagen die belgische Außenministerin in einem geleakten Dokument aufforderten, China-kritische Aussagen zurückzunehmen. „Unsere Unternehmen sind so abhängig, dass eine Kurskorrektur viel schwieriger wird als gegenüber Russland, wenn man sich einen geopolitischen Schock vorstellt“, warnt Holslag mit Verweis auf das mögliche Szenario eines chinesischen Krieges gegen Taiwan.

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