#Zu große Reisegruppen: So geht Venedig jetzt gegen Overtourism vor

Venedig ist nicht nur eines der berühmtesten und beliebtesten Reiseziele der Welt, sondern auch ein Symbol für Overtourism, der Effekt, wenn ein Ort durch unnachhaltigen Massentourismus geradezu überrannt wird. In der historischen Altstadt leben gerade einmal 50.000 Menschen  – in der Hochsaison sind aber gut doppelt so viele Besucher*innen hier. Um die damit einhergehenden Probleme zu bekämpfen, hat Venedig nun einige neue Regelungen erlassen.

Ab 2024 wird die Größe von Reisegruppen beschränkt

Im Dezember 2023 wurde eine neue Regelung erlassen, die im Juni 2024 in Kraft tritt: Geführte Gruppen dürfen nicht mehr als 25 Teilnehmer*innen umfassen. Damit tatsächliche Anwohner*innen der Lagunenstadt nicht die ganze Zeit in den Tourimassen verstecken, wird es Reisegruppen zusätzlich verboten, in Gassen oder auf kleineren Plätzen zu verweilen. Zusätzlich wird das Benutzen von Lautsprechern und Megaphonen untersagt, um die Lärmbelästigung durch die Tourist*innen zu minimieren. Die Verwaltung hofft, mit dieser neuen Beschränkung auch gegen unangemeldete – und damit illegale – Touren in der Stadt vorgehen zu können. Wie die neue Regelung überprüft wird und welche Strafen bei einer Missachtung drohen, ist noch unklar.

Es wird eine Eintrittsgebühr für die Altstadt erhoben

Ein weiterer Versuch, dem Overtourism in Venedig Einhalt zu gebieten, ist die Einführung einer Art Eintrittsgebühr – ähnlich wie die Kurtaxen in vielen Küstengebieten – für Tagestourist*innen. Ab Frühjahr 2024 müssen Gäste, die sich an festgelegten Daten zwischen 8.30 und 16 Uhr in der Lagunenstadt aufhalten, aber nicht dort übernachten, eine Gebühr von fünf Euro zahlen. Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren können Venedig weiterhin kostenfrei besuchen.

Es handelt sich um 29 Tage zwischen April und Juli, an denen der Erfahrung nach die meisten Besucher*innen kommen. Die genauen Daten findest du hier. Unter diesem Link kannst du dich ab dem 16.1.2024 ebenfalls einen Besuchs-Slot in Venedig reservieren und die Gebühr bezahlen. Alternativ ist das auch vor Ort an vielen Kiosken möglich. Nach der Zahlung bekommst du einen QR-Code ausgestellt, den du bei Kontrollen vorzeigen kannst. Ohne Code musst du 50 bis 300 Euro Strafe zahlen. Was diese Maßnahmen tatsächlich gegen den Massentourismus ausrichten können, werden die nächsten Jahre zeigen.

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