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#CureVac-Impfstoff ist nicht so wirksam wie erhofft

CureVac-Impfstoff ist nicht so wirksam wie erhofft

Der Tübinger Impfstoffhersteller CureVac muss einen herben Rückschlag verkraften. Wie das seit vergangenem Jahr an der Nasdaq notierte Unternehmen am späten Mittwochabend mitteilte, hat das Corona-Vakzin in einer zweiten Zwischenanalyse von 134 Fällen „statistische Erfolgskriterien“ nicht erreicht. Die zulassungsrelevante Überprüfung mit rund 40.000 Probanden soll jedoch weitergeführt werden, hieß es. Der Börsenkurs sackte im nachbörslichen US-Handel am Mittwoch um mehr als die Hälfte ab.

Demnach erzielte das Vakzin, das ebenso wie die Impfstoffe der Konkurrenten BioNTech und Moderna auf der mRNA-Technologie basiert, in einer „bislang beispiellosen Umgebung mit mindestens 13 Varianten“ nur eine Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades, hieß es in der Mitteilung. Erste Analysen hätten gezeigt, dass die Wirksamkeit von der untersuchten Altersgruppe und den Virusstämmen abhänge. 

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Zuletzt waren zunehmend Zweifel an dem Impfstoff aufgekommen, da das Tübinger Biotechunternehmen das Vakzin eigentlich noch im zweiten Quartal zur Zulassung bringen wollte. Im Frühjahr hatte das Unternehmen aufgrund der Vielzahl der Varianten schon das Studienprotokoll anpassen müssen. Vor einigen Tagen hatte es wiederum schon in Berliner Kreisen rund um Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geheißen, der Impfstoff komme nicht vor August. Diese Nachricht hatte den Aktienkurs damals schon auf Talfahrt geschickt. Auf der jüngst vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Liste der Impfstoff-Lieferplanungen war Curevac nicht zu finden.

Nur ein Fall mit ursprünglicher Virusvariante

„Wir hatten auf stärkere Ergebnisse in der Zwischenanalyse gehofft, haben aber gesehen, dass es bei dieser beispiellosen Bandbreite an Varianten eine Herausforderung darstellt, eine hohe Wirksamkeit zu erzielen. Wir setzen die Studie bis zur finalen Analyse mit mindestens 80 weiteren Fällen fort. Die endgültige Wirksamkeit könnte sich noch verändern“, sagte Vorstandschef Franz-Werner Haas. 

Die Studie wird in zehn Ländern in Lateinamerika und Europa durchgeführt. In der zweiten Zwischenanalyse wurden 134 Fälle untersucht, die mindestens zwei Wochen nach der zweiten Impfung auftraten, hieß es. Von diesen wurden nach Angaben des Unternehmens 124 sequenziert, um die Varianten zu identifizieren, die die jeweilige Infektion ausgelöst haben. Demnach habe es sich in nur einem Fall um das ursprüngliche Virus gehandelt. Mehr als die Hälfte der Fälle seien durch sogenannte besorgniserregende Varianten („Variants of Concern“) verursacht worden. Die meisten der verbleibenden Fälle habe es demnach in weniger erforschten Varianten wie Lambda oder C.37, die zuerst in Peru, und B.1.621, die zuerst in Kolumbien auftrat, gegeben. Dabei sei eine Wirksamkeit bei jüngeren Studienteilnehmern registriert worden, während keine Rückschlüsse auf die Wirksamkeit bei mehr als 60 Jahre alten Teilnehmern möglich gewesen seien. Die Daten seien nun an die europäische Arzneimittelbehörde EMA übermittelt worden. 

Konkurrenten waren in der Entwicklung schneller

Vor rund einem Jahr war der deutsche Staat mit rund 300 Millionen Euro in das Tübinger Unternehmen eingestiegen. Im Spätsommer folgte der Gang an die New Yorker Technologiebörse Nasdaq. Doch während die Konkurrenten Moderna und BioNTech mit Partner Pfizer schon vor rund einem halben Jahr erste Zulassungen in wichtigen Märkten erhielten, startete CureVac erst Ende vergangenen Jahres mit der zulassungsrelevanten Studie. In den vergangenen Monaten wurden mehrere Vakzine zugelassen und millionenfach auf der Welt verimpft. Zur gleichen Zeit traten jedoch weitere Virusvarianten auf, die das ursprüngliche Virus, auf das der CureVac-Impfstoff und dessen Studienprotokoll ausgelegt waren, zunehmend verdrängten.

Vorstandschef Haas sagte: „Aufgrund der variantenreichen Umgebung zeigt sich darüber hinaus, dass die Entwicklung von Impfstoffen der zweiten Generation sehr wichtig ist, da immer neue Varianten auftreten.“ An einer zweiten Generation eines Corona-Impfstoffkandidaten arbeiten die Tübinger in einer Partnerschaft mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Glaxo-Smith-Kline (GSK). Voraussichtlich im dritten Quartal werde man damit eine klinische Studie beginnen und plant die Markteinführung vorbehaltlich der Genehmigung der Behörden im kommenden Jahr.

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