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#CureVac-Manager verkaufen ihre Aktien am Tiefpunkt

CureVac-Manager verkaufen ihre Aktien am Tiefpunkt

CureVac-Anleger mussten Mitte Juni starke Nerven haben: Da legte das Tübinger Biotech-Unternehmen Zahlen aus einer klinischen Studie vor, die zeigten, dass es mit einer schnellen Zulassung des Covid-Impfstoffkandidaten wohl eher nichts wird. In der Nacht stürzte der Kurs regelrecht ab, der Börsenwert des an der Nasdaq gelisteten Unternehmens halbierte sich auf die Größenordnung von 8 Milliarden Euro. Daran hat sich seither wenig geändert.

Ausgerechnet in der Phase nach dem Absturz haben vier Topmanager von CureVac große Aktienpakete verkauft – „Kasse gemacht“, wie das Magazin Business Insider schreibt. Insgesamt hätten sie damit 38 Millionen Dollar (umgerechnet 32 Millionen Euro) erlöst, berichtet das Magazin. Zu den Verkäufern gehören, wie das Unternehmen bestätigt, der Mitgründer von CureVac, Florian von der Mülbe, der jüngst als Produktionsvorstand abgelöst wurde, die Technologie-Vorständin Mariola Fotin-Mleczek, Finanzvorstand Pierre Kemula sowie Ulrike Gnad-Vogt, Leiterin der klinischen Entwicklung.

Was dem Laien vorkommen mag, als würde diese CureVac-Manager die Hoffnung verlassen haben, dass ihr eigenes Unternehmen noch eine große Zukunft als mRNA-Spezialist haben könnte, wird von CureVac deutlich zurückgewiesen: „Unsere Vorstände sind weiterhin vollständig von CureVac und unserer Technologie überzeugt und widmen sich mit aller Energie der Weiterentwicklung des Unternehmens“, teilte eine Sprecherin auf Nachfrage mit.

Dass ausgerechnet jetzt Aktien verkauft wurden, ist vielmehr ein Fakt, den die betreffenden Personen gar nicht mehr beeinflussen konnten. Monate im Voraus schon stand der Transaktionszeitpunkt fest. Dabei trieb sie wohl die Erwartung, dass am Ende des zweiten Quartals CureVac schon eine Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA für den Covid-Impfstoff haben und der Kurs daher entsprechend hoch sein würde. Die Topmanager gelten als Dauer-Insider, die einerseits detaillierte Kenntnisse aus dem Unternehmen haben und andererseits vielfach wichtige Kontakte mit der Öffentlichkeit, mit Medien, Wissenschaftlern und Politikern pflegen. Für sie gelten in börsennotierten Unternehmen generell strenge Regeln, damit verhindert wird, dass diese Führungskräfte ihre Position ausnutzen, um selbst zum besten Zeitpunkt Aktien zu verkaufen oder zu verkaufen, noch bevor die Anleger die entsprechenden Informationen haben können.


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In den Vereinigten Staaten gibt es dafür den sogenannten „10b5-1-Plan“, ein Aktienhandelsplan, der Monate im Voraus schon festlegt, wann Aktien verkauft werden können. „Es besteht daher keinerlei logische Kausalität zwischen den beschriebenen Transaktionen und aktuellen Firmenentwicklungen bei CureVac“, betont man bei dem Tübinger Unternehmen. Es seien auch keine Aktiengeschäfte getätigt worden, bevor die Ergebnisse der klinischen Studie veröffentlicht wurden, die zu dem drastischen Kurssturz geführt hatten.

Was bei CureVac zudem rundweg dementiert wird, ist die Darstellung des „Business Insider“, wonach die genannten Topleute bis zu 99 Prozent ihres Aktienbesitzes aufgegeben haben sollen. Vielmehr sei es so, dass nach dem Börsengang im vorigen Sommer überhaupt erst 10 Prozent der virtuellen Aktien ausgegeben worden seien, die den Topmanagern insgesamt zustehen und nach Erreichen bestimmter Meilensteine zugeteilt werden. Selbst wenn von der ersten Tranche also fast alle verkauft wurden, wären das weniger als zehn Prozent und die CureVac-Manager hätten beim Erreichen der nächsten vereinbarten Meilensteine wieder Anspruch auf weitere Zuweisungen von Aktien. Was dagegen nicht möglich war: dass der niedrige Kurs zum Kauf von Aktien genutzt wird, wie es normale Anleger teilweise gemacht haben dürften. Das sei wegen der zeitlichen Nähe zur Veröffentlichung von Daten nicht möglich, erklärte Marco Rau, Chefjustitiar des Tübinger Unternehmens, auf Anfrage der F.A.Z.

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