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#Ballettchoreograph John Neumeier im Fragebogen

Schon als Kind begann er mit dem Tanzen. Seinen ersten Ballettunterricht bekam der 1939 in Milwaukee in Wisconsin geborene John Neumeier noch in seiner Heimatstadt, später in Kopenhagen und an der Royal Ballet School in London. Dort entdeckte ihn Márcia Haydée. Wenig später, 1963, kam der Amerikaner nach Deutschland und wurde von John Cranko fürs Stuttgarter Ballett engagiert. Dort avancierte er zum Solisten und schuf seine ersten Choreographien. 1973, vor 50 Jahren, holte ihn August Everding dann nach Hamburg, wo er seither Ballettdirektor und Chefchoreograph des Hamburg Balletts ist. Seit 1996 hat er zusätzlich den Status eines Ballettintendanten. Neumeier zählt zu den international anerkanntesten Ballettchoreographen der Welt. Nun läuft seine letzte Spielzeit. Der Ehrenbürger Hamburgs hat schon 2006 die Stiftung John Neumeier begründet, mit dem Ziel, seine Tanz- und Ballettsammlung und sein Lebenswerk für die Stadt Hamburg zu sichern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Was essen Sie zum Frühstück?

Ein Vier-Minuten-Ei mit Toast oder einem halben Brötchen, Obstsalat und Joghurt. Dazu Tee. Ich brauche Zeitungen – und sehr viel Zeit.

Wo kaufen Sie Ihre Kleidung ein?

Ich mag Shopping überhaupt nicht – es scheint mir eine Zeitverschwendung zu sein. Deswegen kaufe ich nach Möglichkeit bei Giorgio Armani oder Issey Miyake.

Was ist das älteste Kleidungsstück in Ihrem Schrank?

Ein rotes Plaid-Hemd, das ich als Dreizehnjähriger von meinen Eltern zu Weihnachten geschenkt bekam. Auf dem Label steht: „Warranted to be a ,Pendleton‘“. Zu der Zeit war es etwas Besonderes (vermutlich teuer), und ich war sehr stolz darauf. Aus Nostalgie trage ich es gerne tagsüber am 24. Dezember.

Wann haben Sie zuletzt handschriftlich einen Brief verfasst?

Alles Wichtige und Persönliche erledige ich grundsätzlich handschriftlich.

Empfang im Hamburger Rathaus mit Bürgermeister Peter Tschentscher (dritter von links) zur 50. Jubiläumssaison des Hamburger Balletts


Empfang im Hamburger Rathaus mit Bürgermeister Peter Tschentscher (dritter von links) zur 50. Jubiläumssaison des Hamburger Balletts
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Bild: dpa

Welches Buch hat Sie im Leben am meisten beeindruckt?

Es sind sehr viele. Ich habe englische und amerikanische Literatur studiert, und nun stehen in meiner Bibliothek rund 18.000 Bücher. Spontan fällt mir „Brideshead Revisited“ von Evelyn Waugh ein, aber eigentlich müsste man die Bibel nennen.

Wie informieren Sie sich über das Weltgeschehen?

Täglich mit der „New York Times“, bei CNN – und in Gesprächen. Ich habe Freunde auf der ganzen Welt.

Was ist Ihr bestes Smalltalk-Thema?

Ich weiche dem Smalltalk am liebsten aus. Als Choreograph beschäftigt mich die Kunst der Bewegung.

Bei welchem Film haben Sie zuletzt geweint?

Vorgestern, bei der letzten Folge von „Transatlantic“. Überraschenderweise, denn diese Netflix-Serie kam mir etwas oberflächlich vor.

Sind Sie abergläubisch?

Nicht wirklich. Aber gläubig.

Worüber können Sie lachen?

Über mich. Und Randy Rainbow.

Ihr Lieblingsvorname?

Sebastian, Paul, Margaret, Andrej – die Liste könnte lang werden.

Die Tänzer Louis Musin als „Romeo“ und Azul Ardizzone als „Julia“ in der Wiederaufnahme des Stücks zur 50. Saison


Die Tänzer Louis Musin als „Romeo“ und Azul Ardizzone als „Julia“ in der Wiederaufnahme des Stücks zur 50. Saison
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Bild: dpa

Machen Sie eine Mittagspause?

Nein, es gibt immer Wichtigeres zu tun. Doch manchmal im Urlaub.

In welchem Land würden Sie gerne leben?

Das Schicksal hat mich nach Deutschland gebracht. Ich bin glücklich hier.

Was fehlt nie in Ihrem Kühlschrank?

Keine Ahnung. Wichtig sind: Orangensaft, Joghurt, Käse und Weißwein.

Fühlen Sie sich mit oder ohne Auto freier?

Am liebsten mit Fahrer.

Was ist Ihr größtes Talent?

Ruhig sein und Geduld haben. Und mein Durchhaltevermögen.

Was tun Sie, obwohl es unvernünftig ist?

Zu spät schlafen gehen.

Welcher historischen Person würden Sie gerne begegnen?

Vaslaw Nijinsky, der Inspiration meines Lebens. Und Jesus Christus.

Eine Szene aus Shakespeares „Romeo und Julia“, choreographiert von John Neumeier


Eine Szene aus Shakespeares „Romeo und Julia“, choreographiert von John Neumeier
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Bild: dpa

Tragen Sie Schmuck? Und eine Uhr?

Ja, aber nicht wegen des materiellen Werts: Im Sommer reicht mir eine Swatch. Der Schmuck, den ich trage, ist von Menschen, die mir viel bedeuten. Geschenke und Erbstücke oder sogar Dinge, die sie für mich angefertigt haben.

Haben Sie einen Lieblingsduft?

Ja – ein Geheimnis.

Was war Ihr schönstes Ferienerlebnis?

Ich liebe den Chiemsee und Fire Island. Ein Sommer am toskanischen Monte Pergoli bleibt unvergesslich.

Auf welchem Konzert waren Sie zuletzt?

Vergangene Woche, als David Fray Musik von Schubert für mein Ballett „Ghost Light“ gespielt hat. Es wäre zwar schade um die wunderbaren Tänzer, aber mit geschlossenen Augen hätte ich ein phantastisches Konzert erleben können.

Was fehlt Ihnen zum Glück?

Eine gesicherte Zukunft für meine Stiftung.

Was trinken Sie zum Abendessen?

Das kommt auf die Gerichte an – und in welchem Land ich bin. Meist Weiß- oder Rotwein, manchmal auch Sake oder Wodka.

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