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#„Da lache ich doch“

„Da lache ich doch“

Der französische Autokonzern Renault startet unter dem Namen Alpine in die neue Formel-1-Saison. Seine besondere Würze zieht der Auftritt des Teams aus seinem Fahrer Fernando Alonso. Der zweifache Weltmeister war zwei Jahre lang nicht in der Formel 1, jetzt kehrt er nach Stationen bei Ferrari und McLaren zu Renault zurück. Und trifft mit seinen 39 Jahren im Cockpit auf den 24 Jahre alten Franzosen Esteban Ocon.

Holger  Appel

Holger Appel

Redakteur in der Wirtschaft, zuständig für „Technik und Motor“.

„Ich sehe es als große Chance an, mit Fernando Alonso in einem Team zu sein. Alle fragen ihn ständig nach seinem Alter. Ich finde, er sieht aus wie 28, er ist gar nicht gealtert. Er wird vom ersten Moment an voll da sein, das wird ein enges Rennen“, sagt der aus Bahrein zugeschaltete Ocon in einer Gesprächsrunde mit der F.A.Z. Alonso, reservierter und seltener lächelnd als sein Teamkollege, lässt das Kompliment so nicht stehen. „Ich bin 39 und fühle mich wie 39. Ich fühle mich reif und bin gleichwohl körperlich fit“, sagt er. Für ihn sei die Frage eher gewesen, ob er mental mithalten könne. „Die Formel 1 bindet dich über die ganze Saison vollkommen. Man muss bereit sein, in dieser Zeit alles andere aufzugeben. Das sieht man im Alter etwas anders, als wenn man jung ist“.

Er wisse, sagt Alonso, „dass mein Alter ein Top-Thema ist, aber ich gehe die Herausforderung mit voller Kraft an. Ich bin bereit.“ Dass eine junge, wilde Truppe und vor allem ein besonders ehrgeizig fahrender Max Verstappen im Red Bull mit von der Partie sind, bringt den Altmeister nicht aus der Ruhe: „Da kommt eine neue Generation, ja, aber bislang hat die noch nichts gewonnen“. Wie auch? Die vergangenen Jahre hat Lewis Hamilton im Mercedes dominiert, und die meisten glauben, dass dies auch in diesem Jahr wieder so sein wird. „Mercedes wird wieder sehr stark sein“, sagt Alonso. „Lewis ist Favorit“, sagt Ocon.

Gesprächsrunden im Zeichen der Pandemie


Gesprächsrunden im Zeichen der Pandemie
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Bild: Screenshot Appel

Mit Alpine wollen die beiden im vorderen Mittelfeld fahren, wohl wissend, dass in dieser als Übergangsjahr bezeichneten Saison ohne gravierende Veränderungen am Auto wenig zu gewinnen sein wird. Der Anspruch aber bleibt hoch. „Wir wollen das meiste herausholen. Wenn unser Auto technisch gut ist für Platz sieben, dann will ich auf Platz sechs“, sagt Ocon. „Ich erwarte ein Team, das jeden Tag ein bisschen besser werden will“, meint Alonso. „Hoffentlich können wir ein paar mal aufs Podium fahren“. Im Vergleich zu den Rennwagen, die er vor seiner Pause gefahren hat, verspürt Alonso „mehr Leistung, schärfere Bremsen, mehr Grip, beeindruckendes Tempo auf den Geraden“. Die elektrische Zusatzleistung sei besser in den Antriebsstrang integriert, „alles fühlt sich präziser an“.

Warum er überhaupt wieder in der Formel 1 fährt, erklärt Alonso mit seiner Lust an Herausforderungen. Er habe wieder die Rallye Dakar fahren können oder Indy 500, aber „dann habe ich zuhause am Tisch gesessen und mich gefragt: Welche Herausforderung ist die größte?“ Nichts sei ihm schwieriger und attraktiver erschienen als die Rückkehr in die Formel 1. Dort eilt ihm der Ruf voraus, ein anstrengender Teamkollege zu sein. „Da lache ich doch“, sagt der Spanier, „wer so was erzählt, kennt mich nicht“. Schließlich komme es nicht von ungefähr, dass er nun zum dritten mal für Renault am Steuer sitze. „Die würden mich wohl kaum wieder anrufen, wenn sie nicht glücklich mit mir gewesen wären“. Seinem neuen Teamkollegen Ocon habe er sogleich ein Go-Kart geschenkt, „mit dem düst der jetzt zwischen den Rennen rum“.

Mal sehen, ob die frische Freundschaft hält, wenn es in der Meisterschaft Rad an Rad um Zentimeter geht. Grundsätzlich gilt der Teamkollege als erster Gegner. Der junge Ocon hat auch sein Selbstbewusstsein. „Ich werde einiges von Fernando lernen, aber er kann auch von mir lernen. Und eines Tages möchte ich Weltmeister werden, deswegen trete ich an“. Als Franzose in einem französischen Team, das wäre für ihn natürlich zu schön, um wahr zu sein.

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