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#Daimler will Tesla alt aussehen lassen

Daimler will Tesla alt aussehen lassen

Daimler-Chef Ola Källenius war der Erste aus der Autoindustrie, als er im Jahr 2019 für Mercedes klare CO2-Ziele ausgegeben hat. Doch angesichts des Tempos, das Tesla-Gründer Elon Musk oder VW-Chef Herbert Diess in puncto E-Mobilität vorlegen, wirkt die „Ambition 2039“ nicht mehr so ehrgeizig wie damals. „Allen muss klar sein, dass wir mindestens so schnell sein müssen, wie unsere alten und neuen Wettbewerber“, warnte der scheidende Daimler-Aufsichtsratschef Manfred Bischoff in seiner Ansprache zum Beginn der virtuellen Hauptversammlung von Daimler.

Susanne Preuß

Ola Källenius zeigte sich kämpferisch: „Wir haben den Ehrgeiz, das selbstgesteckte Ziel früher zu erreichen“, sagte er in seiner Rede – vertröstete die Aktionäre allerdings zunächst: „Dazu mehr in Kürze.“ Damit folgt Daimler auch den Forderungen von bedeutenden Aktionärsgruppen. So kommentiert etwa Janne Werning von Union Investment mit Blick auf die Lieferketten: „2039 – das ist uns nicht ambitioniert genug.“ Schon für 80 Prozent des Einkaufsvolumens habe Verpflichtungserklärungen, dass bis spätestens bis 2039 auf CO2-neutrale Produkte umgeschwenkt werde, berichtete der Daimler-Chef. „CO2 ist für uns zentrales Kriterium für die Lieferantenauswahl.“ Und, so sein Hinweis: Im EQS werden erstmals CO2-neutral hergestellte Batterien verbaut.

Flagschiff soll Tesla alt aussehen lassen

Mit dem EQS, dem neuen elektrischen Flaggschiff, wollen die Stuttgarter auch Tesla alt aussehen lassen, machte Källenius deutlich und präsentierte den Aktionären kurz vor der Weltpremiere Mitte April einige Details zu dem Auto: 770 Kilometer Reichweite, eine Windschlüpfrigkeit wie sonst kein Auto auf der Welt, aber auch Design und künstlicher Intelligenz, die Mercedes-Kunden ein neuartiges Erlebnis bieten sollen. „Die technologische Entwicklung beschleunigt sich. Die Nachfrage steigt. Und wir sind bereit“, sagte Källenius.

Gut möglich, so machte der Daimler-Chef deutlich, dass sich auch das Ende des Verbrenner-Motors noch beschleunigt. Die Vielfalt an Motoren werde bis 2025 um 40 Prozent zurückgehen, bis 2030 sogar um 70 Prozent. Auf mehrere Aktionärsfragen bekräftigte Källenius aber, dass konventionelle Antriebe Bestandteil des Angebots bleiben, solange dies nötig sei, etwa wegen fehlender Lade-Infrastruktur.

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Ob Daimler die Transformation überhaupt finanzieren könne oder ob Tesla angesichts der Börsenkurse einen uneinholbaren Vorsprung habe, fragte Marc Tüngler von der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Die Unterschiede sind in der Tat gewaltig. Während die Daimler-Aktie am Tag der Hauptversammlung 76 Euro kostete und sich somit 80 Milliarden Euro Börsenwert errechnen, kam Tesla auf eine Marktkapitalisierung von über 530 Milliarden Euro. Doch Daimler-Finanzvorstand Harald Wilhelm beschwichtigte: Man habe eine Nettoliquidität von 18 Milliarden Euro und einen „hervorragenden Zugang zum Kapitalmarkt“. Bis zum Jahr 2025 werde man mehr als 70 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung sowie in Sachanlagen investieren.

Wider den „Daimler-Schlendrian“

Schon in den Eingangsreden hatten sowohl Aufsichtsratschef Bischoff wie auch Vorstandschef Ola Källenius betont, dass Daimler gerade im Corona-Jahr 2020 gezeigt habe, wie gut man auch Krisen überstehen könne. Mit dem Verkauf von 2,8 Millionen Fahrzeugen hat der Konzern einen Umsatz von 154 Milliarden Euro erzielt. Das ist zwar weniger als in den Jahren 2017 bis 2019, allerdings hat Daimler damit ein überraschend gutes operatives Ergebnis von 6,6 Milliarden Euro erzielt, der Free Cashflow im Industriegeschäft erreichte 8,3 Milliarden Euro. Das sei vor allem gelungen, weil man wegen der Pandemie ein straffes Kostenmanagement betrieben habe und sich zudem in der zweiten Jahreshälfte wichtige Automärkte (allen voran China als der größte Markt) schon erholt hätten, berichtete Finanzvorstand Wilhelm auf Fragen in der Hauptversammlung.

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