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#Damit die Menschen bleiben

Damit die Menschen bleiben

Wie oft haben wir uns auf diesen Augenblick gefreut: aus dem Wald oberhalb von Altenahr heraustreten zu können, wie auf eine große Lichtung, und ins Tal zu schauen nach Mayschoß, über Weinhügel, die in den schönsten Herbstfarben glühten: tiefrot, goldgelb und orange, mit einem blauen Netz davor, damit wir nur nicht zu viele Rotweinbeeren stibitzten. „Herbstkräftig die gedämpfte Welt in warmem Golde fließe(t) . . .“ Wer wissen wollte, was Eduard Mörike mit seiner Zeile aus dem „Septembermorgen“ meint, musste im Herbst nur an die Ahr fahren, an den nördlichen Rand der Eifel, nach Ahrweiler oder nach Mayschoß, und den Rotweinwanderweg gehen, den Klassiker unter den Wanderwegen im Ahrtal. Am besten am Vormittag, wenn die Südhänge von der Sonne prall beschienen werden: Dann wurde die Landschaft von Weinstand zu Weinstand nur immer noch schöner, dann sah der Wanderer warmes Gold im Überfluss fließen.

Wird er dieses Hochgefühl, diese warme Andacht vor der Natur, wiedererleben? Schon im kommenden Herbst? Wenigstens in den Herbstwochen der kommenden Jahre – oder womöglich nie wieder? Angesichts der Katastrophenbilder und der Todesopfer möchte man von Überfluss nichts mehr wissen: Die Dörfer im Talgrund der Ahr sind kaum wiederzuerkennen nach der Flut. Zum Beispiel Dernau, das größte Weindorf im mittleren Ahrtal, das im Frühling am schönsten ist, wenn der blühende Ginster vor dem strahlenden Himmel für ein gelbblaues Farbenwunder sorgt: Nicht nur die Promenade, das ganze Dorf stand noch drei Tage nach der Sintflut unter braunschlammigem Wasser, auch der Sportplatz und der Friedhof, auf dem nur die Steine herausschauten und ein kopfstehendes Auto. Der schmale, südliche Ortsteil, mit der Weinmanufaktur und der Vinothek, „seit über 140 Jahren im Ahrtal“, ist durch den Fluss wie abgeschnitten, die Brücken sind weggeschwemmt worden von der Gewalt des Ahrwassers.

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