Nachrichten

#Das auferstandene Kloster

Inhaltsverzeichnis

Das auferstandene Kloster

Vor zehn Jahren wurde mit der „ArGe Kloster Einsiedel“ eine Gruppe begründet, die untersuchen wollte, was wenig bekannt und kaum sichtbar war. Man wusste zwar von einer Abtei im östlichen Spessart. Doch erst der vom Archäologischen Spessart Projekt erkundete Standort erlaubte den Einsatz modernsten Geräts. Georadar schaffte Gewissheit, dass es lohnte, den Spaten anzusetzen. Nach fünf Jahren war die Anlage dem Vergessen entrissen. Die Rodungsinsel war größer als angenommen – nur ein Drittel ist freigelegt –, und es kamen Hinterlassenschaften zum Vorschein, die man nicht in Klöstern erwarten würde, etwa Frauen- und Kindergräber.

Teile der Fundamente wurden zuletzt für einen Archäologischen Park in Grundzügen wieder aufgemauert und von 14 Tafeln erschlossen, um Auskunft zu geben über Entstehen und Aufgabe des Klosters. Seine Lage in tiefster Waldeseinsamkeit täuscht darüber hinweg, dass dort einst reger Verkehr herrschte. Die Rienecker Grafen hatten im frühen 13. Jahrhundert eine Rast- und Zollstation an der wichtigsten Ost-West-Verbindung durch den Spessart, der Birkenhainer Straße, angelegt und, als der Zuspruch stieg, ein Prämonstratenser-Kloster ermöglicht. Den Mönchen oblag die seelische und gastronomische Betreuung der Reisenden; Landwirtschaft und Verwaltung führten jedoch Nichtgeistliche. Sie lebten dort mit ihren Familien, was die ungewöhnlichen Gräber erklären dürfte. Nur lauert der ärgste Feind meist an der nächsten Ecke: Der Hanauer Graf Ulrich II. nahm 1330 Erbstreitigkeiten zum Anlass, die gedeihliche Entwicklung mit zerstörerischem Furor zu beenden. Hernach lebten einige Dominikaner in mühsam wieder hergestellten Gebäuden, später dienten sie Glasmachern als Lager – auch das nahe Ruppertshütten ging 1502 aus der Glasproduktion hervor –, und schließlich wurde der verbliebene Schutt für den Straßenbau abgeräumt.

Nach dem Aussterben der Rienecker Grafen 1559 forcierte Kurmainz den Wegeerhalt und förderte „Raststätten“, eine wie die „Bayrische Schanz“ nur wenige Kilometer vom einstigen Kloster entfernt. In dieser Funktion erstmals 1714 genannt, besteht das Gasthaus – mit Unterbrechungen – als einziges bis heute, jetzt für Ausflügler.

Die aktuellen Besitzer, die von 1974 an in zweiter Generation ansässige Familie Münch, sieht sich mit bodenständiger Küche der Tradition verpflichtet, weiß aber auch seit der Umgestaltung durch Treppentürmchen, Dachgauben oder Kachelofen romantisierenden Spessart-Vorstellungen entgegenzukommen.

Wegbeschreibung:

Ruppertshütten liegt zwischen steilen Hängen. Da blieb kaum mehr als Viehwirtschaft und das Glasmachen – und der Glauben, seit der energischen Rekatholisierung durch den Mainzer Visitator Kapuzinerpater Martin von Cochem, was eine Barockkirche und 1876 den gotisierenden Neubau einer im schönsten Sandsteinrot aufragenden Pfarrkirche nach sich zog.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!