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#Das Better Call Saul-Finale ist komplett anders als Breaking Bad – zum Glück!

„Das Better Call Saul-Finale ist komplett anders als Breaking Bad – zum Glück!“

Better Call Saul mag aus Breaking Bad heraus geboren worden sein, schlägt im genialen Finale jedoch eine völlig andere Richtung ein. Was genau die richtige Entscheidung ist.

Achtung, es folgen massive Spoiler zum Finale von Better Call Saul:

Was für ein Mensch ist Saul Goodman (Bob Odenkirk)? Ist er der gewitzte Jimmy McGill, der sich vom Seniorenschmeichler zum kriminellen Rechtsvertreter hocharbeitete? Ist er der schlüpfrige Anwalt, den wir in Breaking Bad kennengelernt haben? Oder der Zimtschnecken-Verkäufer Gene Takovic, der selbst mit einer lebensnotwendigen Tarnidentität die Finger nicht von einem Betrug lassen kann?

Better Call Saul hat uns die vielen Gesichter des Jimmy/Saul/Gene gezeigt, der in Breaking Bad nur eine Nebenrolle spielte. Doch mit welchem er aus der Serie herausgeht, hätten Fans wohl nicht vorhersehen können. Im krönenden Abschluss schafft Better Call Saul es, sich auf die Mutterserie zu beziehen und sich doch völlig von ihr abzusetzen. Die begeisterten Reaktionen der Fans sprechen eine klare Sprache.

Als Breaking Bad-Spin-off

hat sich Better Call Saul den wichtigsten Twist bis zum Schluss aufgehoben

Von einer Katzenvideo-liebenden Rentnerin mit Google-Kenntnissen
(Carol Burnett) enttarnt, währt die Flucht von Gene Takovic im Better Call Saul-Finale nicht lange: Er wird in einem Müllcontainer geschnappt und vor Gericht für seine Taten als Saul Goodman zur Verantwortung gezogen.

Erinnert euch im Staffel 1-Trailer, wie Better Call Saul begann

Better Call Saul – S01 Trailer (English) HD

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Doch der Star-Anwalt Saul geht nicht kampflos unter. In einer letzten Demonstration seines Könnens holt er den bestmöglichen Deal für sich heraus: Vor den Augen von Hank Schraders Witwe Marie (Betsy Brandt) stilisiert er sich zum Opfer von Breaking Bad-Schurke Heisenberg und erschleicht sich so den Kompromiss von sieben Jahren Luxus-Gefängnis (mit Golf-Platz und Eiscreme) statt lebenslänglicher Haft. Hat also der verschlagene Slippin‘ Jimmy über den menschlichen James McGill triumphiert? Ist Saul Goodman endgültig am Tiefpunkt seines eigenen Breaking Bad-Abstiegs angekommen und wird für immer dort bleiben?

Keinesfalls. Denn das ist noch nicht das Ende. Die Zeit rennt davon, aber es ist möglich: Der einzige, der Saul Goodman wirklich zu Fall bringen – und dadurch zugleich retten – kann, ist Saul Goodman selbst.

Better Call Saul liefert ein Glanzstück in Sachen Reue ab, ohne es zu übertreiben

Drei Flashbacks zum Thema Reue sprenkeln den Büßergang des Serienendes. In allen dreien sieht es nicht gut aus für Jimmys Seelenheil: Gegenüber Mike (Jonathan Banks) behauptet Saul, er würde eine theoretische Zeitmaschine dafür nutzen, sich Millionen zu erschleichen. Im erneuten Gaststar-Gespräch mit Walter White (Bryan Cranston) offenbart er, lediglich eine Knieverletzung aus jungen Jahren zu bereuen. Selbst vom großen Bruder Chuck (Michael McKean) lässt Jimmy sich in einer Rückblende zur 1. Folge von Better Call Saul nicht von seinem eingeschlagenen Weg abbringen.

Walter und Saul im Better Call Saul-Finale

Es deutet im Finale alles darauf hin, dass Saul Goodman seinem Breaking Bad-Pendant Heisenberg in den Abgrund folgen wird. Er liebt den Adrenalin-Kick eines guten Betrugs. Er ist gern die Person, die er ist. Insbesondere Walter Whites anklagende Aussage, „Du warst also schon immer so?“, trifft uns dabei schmerzhaft. Dass Walter sich als Opfer der Umstände begreift, beschreibt seinen charakterlichen Abstieg abstieg. Doch war Jimmy/Saul in 6 Staffeln Better Call Saul wirklich immer schlecht?

Natürlich nicht. Auch Saul Goodman hat eine Wandlung durchgemacht. Das sehen wir umso mehr, wenn das Finale seine überraschende Kehrtwende auspackt: Als Saul von Kims (Rhea Seehorn) Geständnis erfährt und sie in seine Gerichtsverhandlung lockt, kommt es zum dramatischen Umdenken. Saul belastet sich selbst, gesteht alles und wandert für (voraussichtlich) 86 Jahre in den Knast. Wo er hingehört. Anders als Walter White ist er kein Mörder und sein Tod wäre ein zu hartes Serienurteil gewesen.

Better Call Saul-Ende: Jimmy im Knast

Sein „äußerliches“ Ende im Gefängnis mag für Saul unvermeidlich sein. Innerlich erobert er

sich allerdings ein überraschendes Stück Menschlichkeit zurück. Vielleicht tut er es nur für Kim. Vielleicht hat sie ihn durch ihr moralisches Vorbild „hochgezogen“, so wie die zwei einander als Paar zuvor zum Schlechten angestiftet hatten. Doch welche Lesart jede:r einzelne auch bevorzugen mag: Wir sehen innerhalb der finalen Folge „Saul ist weg“, wie der schnurrbart-graue Gene wieder zum schwer zu fassenden Saul wird, um dann kathartisch seinen eigenen Teufelskreis zu durchbrechen und zu Jimmy zurückzufinden. Das kommt nach dem unaufhaltsamen Absturz von Walter White in

Breaking Bad unerwartet.

Better Call Saul lässt Breaking Bad hinter sich, um neue Serien-Wege zu finden

Tatsächlich mutiert Better Call Saul im Finale zur Zeitmaschine: Wir springen durch die Zeiten vor, während und nach Breaking Bad. Mal in Farbe und mal in Schwarz-Weiß. Wir reflektieren uns quer durch ganze Charakter-Evolutionen. Und trotzdem wirkt das Ende wie aus einem Guss.

Denn was Better Call Saul trotz sage und schreibe 37 Gaststars aus Breaking Bad stets gelang, war der gekonnte Grenzgang zwischen Tribut an die Mutterserie und Eigenständigkeit. Das beweist die Serie auch im Finale. Diese letzte Folge der 6. Staffel funktioniert als Abschluss einer ganzen Welt (zu der auch Breaking Bad und El Camino gehören). Einer Welt, die sich weitergedreht hat, was sich nicht nur in den vielen neuen Falten der Darsteller:innen spiegelt. Denn auch wenn Better Call Saul ohne Breaking Bad nie existiert hätte, muss die Serie sich nicht länger ausschließlich über ihre Vorlage definieren lassen.

Saul Goodman: Seit Better Call Saul weit gekommen

Breaking Bad ist in Better Call Saul häufig spürbar, stiehlt der Tochterserie aber nicht die Schau. Stattdessen darf das TV-Kind eigene Töne wählen. Denn wo das Breaking Bad-Finale fast zu sauber endete, wenn alles stromlinienförmig in Walters Tod mündete, erlaubt Better Call Saul sich

wehmütige Zwischentöne. Für die Welt und viele Figuren von Vince Gilligans Albuquerque-TV-Universum kommt Sauls Wandel (biblisch gesprochen: Saulus zu Paulus) zu spät. Für uns Zuschauende aber gerade noch rechtzeitig. Es ist eine Erlösung.

Better Call Saul schenkt seinem Anti-Walter ein „Happy End“

Wenn ein ganzer Gefängnisbus Saul Goodman erkennt und feiert, ist trotz seines vor Gericht eingeforderten alten Namens „Jimmy McGill“ die Breaking Bad-Persona nicht völlig verschwunden. Das wäre zu einfach. Doch durch diesen anfangs abgestrittenen und schließlich akzeptierten Rest-Ruhm erhaschen wir einen Blick in eine trotz allem nicht hoffnungslose Zukunft: Nachdem er unzählige Kriminelle vorm Knast bewahrt hat, fügt sich Saul Goodman gut ins Gefängnis ein. Selbst dort kann der anpassungsfähige Mann seine vielfältigen Fähigkeiten (z.B. beim Backen) zum Einsatz bringen. Auch ohne Luxus-Knast wird er nicht das schlimmste Leben hinter Gittern führen müssen.

So schafft Better Call Saul mit einer letzten geteilten Zigarette das Unerwartete: ein Happy End im Rahmen des Möglichen. Eine Ambivalenz, die sich trotzdem gut anfühlt. Auch wenn Saul dafür in den Abgrund seiner Seele blicken musste. Die vergangene Schuld kann er nicht tilgen. Doch zumindest in Kims (und seinen) Augen kehrt er zur besten Version seiner selbst zurück: Jimmy. Willkommen bei Breaking Good.

Breaking Bad im Podcast: Ist die Serie immer noch eine der besten?

Knapp 10 Jahre nach dem Breaking Bad-Finale stürzen wir uns im Moviepilot-Podcast Streamgestöber in die extrem beliebte Serie um den Chemielehrer Walter White, der zum gefürchteten Drogenboss wird.

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Neben Erfolgsfaktoren und den unvergesslichsten Szenen sprechen wir im zweiten Teil auch über Serien, die nach Breaking Bad erschienen sind und an den Hit erinnern.

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