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#„Kein Doping-Fall“

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„Kein Doping-Fall“

Im Fall des italienischen Gehers Alex Schwazer, der wegen wiederholten Dopings seit 2016 für acht Jahre gesperrt ist, hat das Landesgericht Bozen für eine Überraschung gesorgt. Es gebe keinen Doping-Fall, urteilte Richter Walter Pelino am Donnerstag und stellte das Strafverfahren ein. Er halte es für in hohem Maße für erwiesen, dass die Urinproben Schwazers vom 1. Januar 2016 manipuliert worden seien mit der Absicht, ein positives Testergebnis zu erzielen und damit eine Sperre und einen Ansehensverlust des Athleten.

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Michael Reinsch

Der 36 Jahre alte Schwazer, Olympiasieger über 50 Kilometer von Peking 2008, kündigte an, für eine Aufhebung seiner Sperre zu kämpfen; er trainiere weiterhin täglich und sei bereit für einen Start bei den Olympischen Spielen von Tokio. Richter Pelino wies darauf hin, dass es zwar keinen direkten Beweis gebe, die Manipulation der Probe aber die einzige überzeugende Erklärung für die hohe Konzentration von DNA darin sei. Dem Weltverband der Leichtathleten und der Welt-Anti-Doping-Agentur warf er vor, „vollkommen selbstreferentiell“ zu arbeiten und keinerlei externe Kontrolle zu tolerieren „bis hin zu dem Punkt, dass sie falsche Erklärungen produzieren“.

Schwazer wurde kurz vor den Olympischen Spielen von London 2012 des Dopings mit Epo überführt und für vier Jahre gesperrt. Mit der italienischen Justiz erreichte er, Mitglied einer Sportgruppe der Carabinieri, einen Vergleich: Haft auf Bewährung und 6000 Euro Geldstrafe. Bei seinem Comeback zu den Spielen von Rio 2016 unterstützte ihn der Trainer und Anti-Doping-Aktivist Sandro Donati.

Umstrittene Probe

Dieser hat die Manipulation des Weitsprungs bei der Weltmeisterschaft von Rom 1987 zugunsten eines italienischen Athleten bekanntgemacht und das weitverbreitete Epo-Doping im italienischen Rad- und Ausdauersport der achtziger und neunziger Jahre. Auch er kämpft darum, die Unschuld von Schwazer zu beweisen.

Die umstrittene Probe gab Schwazer in der Silvesternacht auf 2016. Sie wurde, wie seine auffällige Probe von 2012, im Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln analysiert – zunächst ohne Befund. Erst der Vergleich von Werten im Biologischen Pass des Athleten – dies spricht gegen eine Manipulation – führte dazu, dass der Weltverband IAAF (heute WA) eine Isotopen-Massenspektrometrie der Probe veranlasste.

Mit ihr wies das Kölner Labor das synthetische Testosteron nach. Erst im Mai 2020 hatte Schwazer erfolglos vor dem Schweizer Bundesgericht gegen die Sperre durch den Obersten Sportgerichtshof in Lausanne (Cas) geklagt.

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