Nachrichten

#Das geschah an Kriegstag 23

Inhaltsverzeichnis

„Das geschah an Kriegstag 23“

Die russische Armee hat am Freitagvormittag mit mehreren Marschflugkörpern das Gebiet um den Flughafen der westukrainischen Stadt Lemberg (Lwiw) angegriffen. „Mehrere Raketen schlugen in einer Fabrik ein, in der Flugzeuge repariert werden“, schrieb der Bürgermeister der Stadt nahe der polnischen Grenze auf Facebook. Das Gebäude sei durch den Beschuss zerstört worden. Opfer habe es den Angaben zufolge keine gegeben, da der Betrieb schon vorher eingestellt worden war. Lemberg ist das Ziel vieler Menschen, die vor den Kämpfen im Osten des Landes fliehen, oft auch nur als Durchgangsstation auf dem Weg in westliche Länder.

Die ukrainische Armee teilte mit, insgesamt seien sechs Geschosse von einem U-Boot im Schwarzen Meer aus abgefeuert worden, zwei davon habe die Luftverteidigung jedoch abschießen können. Ein Sprecher des amerikanischen Verteidigungsministeriums hatte schon am Donnerstagabend mitgeteilt, es seien Bewegungen der russischen Flotte im Schwarzen Meer festgestellt worden, hatte diese jedoch mit einer möglichen Landungsoperation unweit der ukrainischen Hafenstadt Odessa in Verbindung gebracht.

Die russische Invasionsarmee setzte auch am Freitag ihre Angriffe auf weitere ukrainische Städte fort. In der Großstadt Kramatorsk sind nach Angaben der ukrainischen Behörden zwei Menschen getötet und sechs verletzt worden, als Raketen am Freitagmorgen ein Wohn- und ein Verwaltungsgebäude getroffen haben sollen. In Kiew soll nach Angaben des Bürgermeisters Vitali Klitschko ein Mensch bei einem Raketenangriff auf ein Wohngebiet getötet worden sein. 19 weitere Bewohner seien verletzt worden, sagte er in einem auf Telegram verbreiteten Video. Auch die nordukrainische Stadt Tschernihiw liegt nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Armee weiter unter dem Feuer russischer Artillerie. Die Stadt wird seit Wochen von der russischen Armee angegriffen, die humanitäre Situation gilt als katastrophal.

Ähnlich sieht es in der Stadt Mariupol aus, die von der russischen Armee und prorussischen Kämpfern belagert wird. Die russische Armee teilte am Freitag mit, die eigenen Truppen seien in das Zentrum der Stadt vorgedrungen, wo es Kämpfe gebe. Wie viele Menschen bei der Zerstörung des Theaters am Mittwoch ums Leben gekommen sind, steht derweil immer noch nicht fest.

In dem Luftschutzkeller unter dem Gebäude, der das Bombardement überstanden haben soll, sollen sich mehr als 1000 Menschen aufgehalten haben. „Hunderte Menschen“ seien noch unter den Trümmern, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitagnachmittag mit. Russland bestreitet den Angriff. Selenskyj warf der russischen Armee außerdem vor, humanitäre Korridore in die Stadt zu blockieren, in der die Versorgung der Menschen zusammengebrochen ist.

Beide Kriegsparteien nehmen für sich in Anspruch Erfolge zu erzielen. So teilte die russische Armee am Freitag mit, die von ihr unterstützten Kräfte der sogenannten Volksrepublik Luhansk hätten mittlerweile rund 90 Prozent des Verwaltungsgebiets unter ihre Kontrolle gebracht. Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine war es nur ein Bruchteil davon. Die ukrainische Armee wiederum behauptet, russische Vorstöße unterbunden zu haben. Vielmehr sei sie dazu übergegangen, Vororte von Kiew von russischen Truppen zu säubern. Außerdem habe sie abermals eine Vielzahl von russischem Kriegsgerät zerstört.

F.A.Z. Newsletter Ukraine

Täglich um 12.00 Uhr

ANMELDEN


Westlichen Einschätzungen zufolge haben die russischen Angreifer in der vergangenen Woche tatsächlich nur minimale Geländegewinne erzielen können. Der britische Geheimdienst teilte am Freitag mit, Moskau habe Problem, die Armee mit Treibstoff und Lebensmitteln zu versorgen. In einem Bericht des ukrainischen Generalstabs wiederum ist die Rede davon, Russland habe rund 1000 Freiwillige aus der Armee des syrischen Machthabers Baschar al Assad sowie der iranischen Hizbullah-Miliz rekrutiert. Keine der Angaben lässt sich unabhängig überprüfen.

Am Vormittag schaltete sich Bundeskanzler Olaf Scholz in die diplomatischen Bemühungen um eine Ende der russischen Aggression ein. Wie eine Sprecherin mitteilte, habe er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Kanzler Scholz habe „darauf gedrängt, dass es so schnell wie möglich zu einem Waffenstillstand, zu einer Verbesserung der humanitären Lage und zu Fortschritten bei der Suche nach einer diplomatischen Lösung des Konflikts kommt“, hieß es.

„Das Ziel der Bundesregierung ist, dass die russische Führung ihr Verhalten ändert und den Krieg in der Ukraine sofort beendet, ihre Aggression sofort beendet und dann im Weiteren eine Verhandlungslösung gesucht wird“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann. Scholz habe außerdem am Freitag die G-7-Staaten zu einem Ukraine-Gipfel am Donnerstag eingeladen.

Vom Kreml hieß es, es sei ein „hartes“ Gespräch gewesen. Der russische Präsident habe Scholz auf Kriegsverbrechen der ukrainischen Armee hingewiesen, die Wohnviertel in den ostukrainischen Städten Donezk und Makijiwka beschossen habe. In diesem Sinne sagte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, man habe in der Nacht auf Freitag einen Raketenangriff auf die Stadt Melitopol abgewehrt. Die Geschosse seien mit Streumunition bestückt gewesen, behauptete er. Russland erhebt solche Vorwürfe immer wieder ohne jedoch unabhängig nachprüfbare Beweise dafür zu präsentieren.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!