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#Das große Zwitscher-Experiment – und Bayern ist ganz vorn dabei




Tausende Menschen folgen einer Forscher-Bitte und nehmen Vogelkonzerte auf – und zwar weltweit, also in Bayern ebenso wie beispielsweise in Brasilien. Wozu diese Aufnahmen dienen.

Stress, Staus und sonstiger Stadtlärm setzen vielen zu. Die Welt dreht sich zunehmend schneller, und der Mensch wird dadurch immer stärker psychisch belastet. Denn der Körper wird in eine Art Alarmzustand versetzt, was wiederum depressive Stimmungen verstärkt. Unter anderem die Max-Planck-Forschung fand heraus, dass natürliche Geräusche und insbesondere das Zwitschern von Vögeln wiederum beruhigend auf Menschen wirken: Es kann nachweislich die Stimmung heben oder Ängste mindern. Einfach formuliert könnte man sagen: Zwitschern macht glücklich.

Noch nie machten so viele Menschen mit

Schon seit einigen Jahren rufen das Naturkundemuseum Bayern, der Landesbund für Vogelschutz und die Ludwigs-Maximilians-Universität dazu auf, morgendliche Vogelkonzerte vor der eigenen Haustür aufzuzeichnen und im Rahmen des sogenannten internationalen Citizens-Science-Projects und des Kunstprojekts „Dawn Chorus“ einzusenden. 

Die erstaunliche Resonanz: Über 14.800 Aufnahmen haben Naturbegeisterte aus aller Welt – von Bayern bis Brasilien – seit Jahresbeginn bereits hochgeladen. „Im Hauptsammelzeitraum vom 1. bis zum 31. Mai gab es in diesem Jahr mit mehr als 11.200 Uploads so viele, wie noch nie zuvor“, berichtete ein Projektsprecher. Für die Verantwortlichen sei dies „ein Grund zu großer Freude“, denn jede Aufnahme eines Vogelkonzerts erweitere die Sammeldatenbank und unterstütze damit die Forschung zur Biodiversität.

Einige schickten bis zu 430 Aufnahmen ein

Der Großteil der Aufnahmen stammt auch in diesem Jahr aus Deutschland. Besonders fleißig waren die Teilnehmenden in Bayern: 61 Prozent aller Aufnahmen kamen aus dem Freistaat. Einige Einsender machten während des Hauptsammelzeitraums bis zu 430 Aufnahmen.

„Es ist großartig, dass das Projekt in Bayern und in der Welt so viel Anklang findet. So machen unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer Artenvielfalt hörbar und können die Klänge ihrer Heimat und der Welt entdecken“, erklärt Projektleiterin Lisa Gill vom Vogelschutzbund. Seit Jahresbeginn seien bisher Aufnahmen aus 39 Ländern hochgeladen worden, darunter aus Uganda, Neuseeland, Indien, Brasilien, Alaska oder Japan.

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Aus der Stadt kamen mehr Konzerte

Interessant ist auch das Verhältnis der Einsendungen zwischen städtischen und ländlichen Vogelkonzerten. Die sogenannte „Stadt- versus-Land-Challenge“ bildete am 21. Mai 2023 mit über 600 Aufnahmen an einem Tag den Höhepunkt des Hauptsammelzeitraums. Anders als in den vergangenen zwei Jahren habe es das Land diesmal nicht geschafft, die Stadt zu überholen: Mit 51 zu 49 Prozent der Aufnahmen liege die Stadt sogar knapp vorne. Ziel des Wettbewerbs sei es, für die wissenschaftliche Vergleichbarkeit möglichst viele Aufnahmen an einem Tag und aus verschiedenen Lebensräumen zu erhalten, heißt es.

Die gemeinsame Dokumentation des Morgenchors über Jahre hinweg hilft nämlich dabei, anhand der Vogelstimmen Rückschlüsse auf die Artenvielfalt vor Ort zu ziehen und beginnende Veränderungen frühzeitig zu erkennen. „Je mehr Menschen sich also regelmäßig und über mehrere Jahre hinweg am gleichen Ort beteiligen, desto aussagekräftiger wird der Datensatz“, sagt Lisa Gill.

Auch, wer mit Wissenschaft nichts am Hut hat, sondern einfach nur gestresst ist, dem könnte es helfen, morgens einfach das Fenster zu öffnen und dem Gesang der Vögel zu lauschen. Da auch digitale Aufnahmen von Vogelkonzerten eine ähnliche Wirkung wie der Vogelgesang selbst haben, kann man mit denen auch daheim im Wohnzimmer chillen. 

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