#Das hält Marvel-Kritiker Martin Scorsese von den Sommerhits

Star-Regisseur Martin Scorsese hat sich zum ungewöhnlichen Sommer-Combo „Barbenheimer“ geäußert und die Frage beantwortet, ob sie das Kino gerettet haben.

Mit „Killers of the Flower Moon“ erwartet das bereits äußerst gespannte Kinopublikum am 19. Oktober 2023 der wahrscheinliche cineastische Höhepunkt des Kinojahres. Das mit einem Budget von 200 Millionen US-Dollar äußerst aufwendig produzierte und teure Westerndrama nach dem Sachbuch-Bestseller „Das Verbrechen: Die wahre Geschichte hinter der spektakulärsten Mordserie Amerikas“ von Autor David Grann wurde in Cannes bereits frenetisch gefeiert. Nichts Geringeres als ein absolutes Meisterwerk soll Star-Regisseur Martin Scorsese hier in seinen späten Schaffensjahren ersten Kritiken zufolge abgeliefert haben.

Da kann man durchaus davon ausgehen, dass „Killers of the Flower Moon“, nicht zuletzt durch eine Starbesetzung mit Leonardo DiCaprio, Robert De Niro, Jesse Plemons, John Lithgow, Brendan Fraser und Lily Gladstone ordentlich Geld in die Kinokassen spülen wird. Ob er allerdings an den aktuell erfolgreichsten Kinofilm 2023 herankommt, darf bezweifelt werden: Der Überraschungshit „Barbie“ konnte weltweit satte 1,43 Milliarden US-Dollar einspielen, sogar „Der Super Mario Bros. Film“ hatte da mit 1,36 Milliarden US-Dollar ein Nachsehen.

Den beiden Spitzenreitern des Kinojahres gemein ist generationenübergreifende Begeisterung, die sie wecken konnten. Nostalgisch, aber nicht verstaubt, dazu kunterbunt und (fast) für die ganze Familie gemacht. Selbst wer die sozialkritischen Töne in „Barbie“ nicht versteht, hat bei Regisseurin Greta Gerwigs Satire einen Heidenspaß. Eigentlich hätte man meinen können, dass diese beiden Filme das perfekte Kino-Combo ergeben. Doch es kam noch viel besser: Stichwort #Barbenheimer.

Das gleiche Startdatum für „Barbie“ und „Oppenheimer“ ermöglichte ein Kino-Double-Feature mit Filmen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite das spannende Biopic von Christopher Nolan über den Vater der Atombombe Julius Robert Oppenheimer, auf der anderen Seite die quietschbunte Komödie „Barbie“. Der Plan ging auf, #Barbenheimer ging viral und beide Filme sorgten für Rekordeinnahmen. „Oppenheimer“ konnte zwar „nur“ 939 Millionen US-Dollar weltweit einspielen, avancierte damit aber zur erfolgreichsten Filmbiografie aller Zeiten.

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Die aktuelle Top 3 des Kinojahres bilden damit drei Werke, die weder eine Fortsetzung noch Teil eines größeren Franchise darstellen. Das freut einen Filmemacher ganz besonders, auch wenn er die beiden Filme „Barbie“ und „Oppenheimer“ noch nicht gesehen hat. Im Interview mit Hindustan Times äußerte sich Martin Scorsese zum positiven Effekt:

„Ich glaube, dass die Kombination aus ‚Oppenheimer‘ und ‚Barbie‘ etwas Besonderes war. Es schien – ich hasse dieses Wort – der perfekte Sturm gewesen zu sein. Es geschah zur richtigen Zeit. Und das Wichtigste ist, dass die Leute sich diese Filme im Kino angesehen haben. Und das finde ich wunderbar.“

Wunderbar dürfte es der 80-Jährige auch finden, wenn die Leute seinen neuen Film „Killers of the Flower Moon“ im Kino ansehen. Den Trailer dazu könnt ihr euch schon jetzt im Video anschauen.

Martin Scorsese hofft auf bessere Zeiten für das Kino

Erst kürzlich hat Scorsese erneut gegen das Superheld*innenkino und Kinofranchisen gewettert, die seiner Meinung nach jeglichem Versuch, anspruchsvolles und kreatives Kino zu entfalten, den Raum nehmen würden. Es sei mehr denn je wichtig, sich gegen diese Ära der bloßen Inhalte zur Wehr zu setzen und das Kino zu retten, so Scorsese. Insofern betrachte er „Barbie“ und „Oppenheimer“ als Schritt in die richtige Richtung und als Hoffnungsschimmer:

„Es gibt Hoffnung auf ein anderes Kino, das sich von dem unterscheidet, was in den vergangenen 20 Jahren passiert ist – abgesehen von der großartigen Arbeit, die im Independent-Kino geleistet wird. Ich ärgere mich immer darüber, dass die Independent-Filme in die Kategorie ‚Indies‘ abgeschoben werden. Filme, die nur einer bestimmten Sorte an Leuten gefallen. Zeigt sie einfach irgendwo auf einer kleinen Leinwand.“

Ihr seid große Fans von Martin Scorseses Schaffen? Dann dürfte dieses Quiz zum Maestro absolut kein Problem für euch darstellen, oder? Testet euch:

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