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#„Das könnte ich mir niemals vorstellen“

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„Das könnte ich mir niemals vorstellen“

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vom Rekordmeister Bayern München hat sich vor dem Münchner Spiel gegen Paris Saint-Germain an diesem Mittwoch (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei Sky) in der Bundestrainer-Frage noch einmal sehr klar gegen einen Wechsel von Trainer Hansi Flick zum Deutschen Fußball-Bund (DFB) positioniert. „Sie werden ohne Hansi planen müssen“, sagte der 65-Jährige dem Sportmagazin „The Athletic“: „Meine Erfahrung sagt mir, dass Trainer, die bei Bayern gut arbeiten, gepflegt und langfristig gehalten werden müssen.“

Auch für ihn selbst komme ein Job beim DFB nicht infrage. Der Deutsche Fußball-Bund brauche Monate, „um irgendwelche Entscheidungen zu treffen“, das sei nichts für ihn, betonte Rummenigge: „Sie sind so sehr damit beschäftigt zu politisieren, dass nicht genug getan wird, um einige große strukturelle Probleme anzugehen, wie zum Beispiel Probleme in der Jugendentwicklung und bei der Ausbildung von Trainern.“ Es fehle „eine professionelle Struktur mit wichtigen Personen aus der Bundesliga an Bord“.

Den sechmalige Titel-Gewinner Flick verglich Rummenigge mit der Trainer-Legende Jupp Heynckes (75), die 2013 in München das Triple geholt hatte. Flick habe „die gleiche Philosophie und das gleiche Einfühlungsvermögen“ wie Heynckes, sagte Rummenigge: „Ich habe zu ihm gesagt: ‚Du könntest der Bruder von Jupp sein oder sein Sohn. Such‘s dir aus.‘“ Flick besitzt in München noch einen Vertrag bis Juli 2023. Beim DFB gilt er als Wunschkandidat für die Nachfolge von Bundestrainer JoachimLöw, der sein Amt nach der EM (11. Juni bis 11. Juli) aufgibt. Der DFB hatte betont, dass er keinen Trainer ansprechen wolle, der unter Vertrag steht.

„Es ist alles eine Grauzone“

Rummenigge sprach sich auch nochmal deutlich gegen eine Super League im europäischen Fußball aus. „Das ist etwas, das ich mir niemals vorstellen könnte“, sagte er: „Eine Super League würde die Grundlagen des europäischen Fußballs erschüttern. Ich glaube nicht, dass das richtig ist.“ Passend findet Rummenigge aber das geplante Format für die „neue“ Champions League.

Mit dem derzeit gehandelten Schweizer Modell gebe es zwar generell mehr Partien, dafür stünden kaum Spiele ohne Wert auf dem Programm. Negative Folgen für die Bundesliga durch die ab 2024 angedachte Reform befürchtet er nicht. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Diese beiden Wettbewerbe sind in der Vergangenheit in Koexistenz gediehen, und ich würde erwarten, dass sie auch in der Zukunftgedeihen.“

Gefahr sieht Rummenigge vielmehr in der zuletzt gehandelten Reform des Financial Fairplay (FFP). Wie der „Kicker“ kürzlich berichtete, denkt die Uefa über eine Aufhebung des Limits für Investorengelder nach. Dies könne ein ruinöses Wettrüsten einleiten, befürchtet der ehemalige Weltklasseangreifer: „Wir können nicht an den Punkt kommen, an dem nur noch Vereine im Besitz von Milliardären konkurrieren können.“

Prinzipiell befürworte er zwar eine Reform des FFP, doch eine derartige Deregulierung setze am falschen Ende an. Viel wichtiger sei eine konsequentere Durchsetzung von Strafen. Die Regeln seien „nicht gut genug definiert, es ist alles eine Grauzone“, führte Rummenigge aus: „Vereine, die in Zukunft gegen die Regeln verstoßen, müssen mit viel härteren Sanktionen rechnen. Wir müssen es dieses Mal wirklich richtig machen. Kluge Leute schauen sich das an.“

Rummenigge sprach sich gegen einen Boykott der Fußball-WM 2022 in Qatar aus. „Unserer Meinung nach bewirken Absagen keine Veränderungen, sondern Gespräche“, sagte er: „Veränderungen geschehen nicht über Nacht, sie brauchen Zeit.“ Die langjährige Zusammenarbeit mit dem Bayern-Sponsor Qatar Airways habe gezeigt, dass „durch Fußball und Dialoge Dinge verbessert worden sind. Langsam, aber sicher“, führte der 65-Jährige aus. Dennoch sieht Rummenigge das Emirat weiter in der Verantwortung: „Qatar muss weitermachen – aber sie haben angefangen.“

Zuletzt hatten im Rahmen der WM-Qualifikationsspiele einige Nationalmannschaften ein Zeichen gegen die Menschenrechtsverletzungen in Qatar gesetzt. Das DFB-Team hatte etwa mit selbst bemalten T-Shirts die Botschaft HUMAN RIGHTS (Menschenrechte) ausgesendet. Rummenigge befürwortet die Aktionen der Nationalspieler: „Die Spieler haben das Recht, ihre Bedenken öffentlich zu machen.“

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