#„Das macht mich wütend und ist unfassbar respektlos“
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Erst lieferten die Rhein-Neckar Löwen eine Handball-Gala ab, dann zog der SC Magdeburg letztlich ungefährdet nach. Im Pokal-Endspiel kommt es am Sonntag (15.40 Uhr in der ARD und bei Sky) zum Showdown zwischen dem deutschen Meister und dem bärenstarken Herausforderer aus Mannheim.
Der SCM setzte sich am Samstagabend beim Final4 in Köln im Halbfinale gegen den TBV Lemgo Lippe mit 33:31 (17:13) durch und darf bei der siebten Finalteilnahme auf den dritten Triumph nach 1996 und 2016 hoffen. Die Löwen hatten zuvor durch einen unerwartet klaren 38:31 (19:13)-Sieg gegen die SG Flensburg-Handewitt zum fünften Mal das Endspiel erreicht und eindrucksvoll ihre Ambitionen auf den zweiten Pokal-Coup nach 2018 untermauert.
Magdeburg tat sich gegen den Außenseiter aus Lemgo, der 2020 den Pokal geholt hatte, zunächst schwer. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit konnte sich der Turnierfavorit, bei dem Kay Smits mit zwölf Toren und der Isländer Gisli Kristjansson (9) herausragten, etwas absetzen.
„Morgen alles reinhauen“
Nach dem Wechsel behielt das Team von Trainer Bennet Wiegert zu jeder Zeit die Kontrolle und ließ die Ostwestfalen nicht mehr entscheidend herankommen. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, haben es dann aber verpasst, auf sechs, sieben Tore wegzugehen. Dennoch stehen wir verdient im Finale und wollen da morgen alles reinhauen“, sagte SCM-Rückraumspieler Philipp Weber.
Im ersten Halbfinale liefen die Rhein-Neckar Löwen gegen Flensburg nach vier Bundesliga-Niederlagen in Serie zu großer Form auf und stoppten die Erfolgsserie des Nordrivalen, der zuvor 21 Pflichtspiele nacheinander nicht verloren hatte. „Unfassbar, einfach Wahnsinn. Die Jungs waren überragend. Wir genießen das jetzt und schauen dann, was morgen passiert. Wir werden auf jeden Fall alles raushauen“, sagte der begeisterte Löwen-Trainer Sebastian Hinze.
Bester Werfer beim Sieger war Nationalspieler Juri Knorr mit zehn Toren, für die SG traf Mads Mensah Larsen ebenfalls zehnmal. „Wir haben die letzten drei, vier Wochen viel Mist gespielt, aber nicht den Glauben verloren. Heute hat jeder sein Herz auf der Platte gelassen“, sagte Knorr. Dabei musste der deutsche Meister von 2016 und 2017, der zuletzt vier Bundesliga-Niederlagen in Serie kassiert hatte, auf seinen erkrankten Kapitän und besten Saison-Feldtorschützen Patrick Groetzki verzichten. Für ihn rückten die Rückraumspieler Niclas Kirkelökke und Albin Lagergren wechselweise auf die Rechtsaußenposition.
Flensburg fand kein Mittel gegen die Badener, die sich gegenüber der jüngsten Pleitenserie stark formverbessert präsentierten, und war am Ende chancenlos. „Für uns als Mannschaft und Verein ist es eine unfassbare Enttäuschung und extrem bitter, dass wir das Spiel nicht gewinnen konnten“, sagte SG-Trainer Maik Machulla.
„Das ist eine Unverschämtheit“
Für zusätzlichen Frust bei dem 46-Jährigen sorgten einige SG-Fans, die die Spieler nach dem Abpfiff beschimpften. „Wenn Einzelne meinen Spielern vorwerfen, nicht alles zu tun und dass sie Herz und Leidenschaft für diesen Verein zeigen sollen, dann macht mich das wütend. Es ist unfassbar respektlos gegenüber meinen Spielern, dass man sich nach dem Spiel hinstellt und ihnen vorwirft, dass sie nicht alles gegeben haben“, kritisierte Machulla.
Es tue ihm „extrem weh, wenn meine Spieler wütend in die Kabine gehen, weil sie sich nicht wertgeschätzt fühlen. Wir haben heute sicher nicht unser bestes Spiel und alles richtig gemacht, aber wir haben gekämpft. Den Spielern vorzuwerfen, sie hätten nicht alles gegeben, ist eine Unverschämtheit“, so Machulla. Er habe seinen Schützlingen daher empfohlen, diese Kritik nicht an sich heranzulassen. „Einige kennen das gar nicht, dass man hinterher so beschimpft wird“, sagte der 46-Jährige. Zugleich stellte Machulla klar: „Es ist nur eine kleine Gruppe. Die meisten Fans sind immer für uns da und unterstützen uns.“
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