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#„Das muss jeder begreifen“

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„Das muss jeder begreifen“

Als kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres die Duelle im Achtelfinale der Champions League ausgelost wurden, unterlief eine Panne. Die Kugeln mit den Namensschildern der Vereine wanderten zurück in den Top, das Ergebnis wurde für nichtig erklärt. Nachdem die Mannschaften einander zum zweiten Mal zugeordnet worden waren, regte sich bei einigen Klubs prophetischer Protest. So war Real Madrid gar nicht glücklich. Benfica Lissabon, Kontrahent nach der ersten Ziehung, erschien den Spaniern ein leichterer Gegner als Paris Saint-Germain, die im zweiten Durchgang ausgelost wurden.

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Die Vorhersage war zumindest nicht völlig aus der Luft gegriffen. Real verlor das Hinspiel in Paris am Dienstag mit 0:1 und steht vor dem Aus, was aber nicht nur am starken Widersacher, sondern auch an der eigenen Leistung lag. Der FC Bayern indes zeigte sich nach der Wiederholung der Auslosung glücklich. Statt Atlético Madrid sollte es gegen Salzburg gehen. Sportlich schien das angenehmer, dazu kam, dass der österreichische Nachbar nur 150 Kilometer über die A8 entfernt zu Hause ist. Seit Mittwochabend aber wissen die Münchner, dass auch kürzere Wege ziemlich steinig sein können.

Im Hinspiel des Achtelfinales kamen die Bayern erst durch ein Tor von Kingsley Coman in der letzten Minute zum 1:1. Den Treffer für die Salzburger hatte der eingewechselte Junior Adamu (21. Minute) erzielt – und damit waren die Münchner gut bedient. Der österreichische Meister verwickelte in der ersten Halbzeit den deutschen Rekordmeister in eine derart intensive Auseinandersetzung, dass so mancher Bayer denken musste, das Sturmtief, das erst für Donnerstagfrüh für Salzburg angekündigt war, würde schon ein paar Stunden zuvor durch das Stadion in Wals-Siezenheim fegen.

„Es war ein wichtiges Tor“

Anders als am Samstag, als die Münchner im Angriffswirbel des VfL Bochum in der Bundesliga in der ersten Halbzeit gleich vier Gegentore kassierten, überstanden sie den Sturmlauf der Salzburger noch einigermaßen unbeschadet. Nach der Pause fing sich der FC Bayern und kam verdient zum Ausgleich. Dass Coman traf, war folgerichtig. Der Franzose entwickelte sich auf seiner linken Offensivposition zum besten Münchner in der zweiten Halbzeit. Nach Flanke von Benjamin Pavard und Verlängerung per Kopf von Thomas Müller war Coman so frei und schob am zweiten Pfosten zum Ausgleich ein.

„Es war ein wichtiges Tor. Ich war kaputt, aber du musst immer weitermachen“, sagte der Torschütze in Oliver-Kahn-Manier. „Das hat gut geklappt. Wir wollten hier gewinnen, aber das Unentschieden ist besser als zu verlieren. Mit unseren Fans im Rücken haben wir im Rückspiel viel Vertrauen“, sagte der Franzose. Die zweite Partie ist am 8. März in der Münchner Arena. Über die doppelte Wertigkeit des Auswärtstors sprach am Mittwoch in Salzburg jedoch niemand. Die Regel wurde geändert zu Beginn dieser Saison. Nun werden alle Treffer der beiden Duelle addiert. Wer mehr hat, kommt weiter.

So weit ist es aber noch lange nicht. Die Bayern waren zu später Stunde am Fuß der Ostalpen erstmal damit beschäftigt, den turbulenten Abend zu verarbeiten, an dem ihnen die Salzburger ziemlich viel abverlangt hatten. „Es ist nicht das Wunschergebnis. Aber Hut ab, dass wir das Ding noch auf ein 1:1 gebogen haben“, sagte Müller bei DAZN. Er habe zwar „gemischte Gefühle“, sah nach dem 2:4 von Bochum aber immerhin einen „guten Schritt“ in die richtige Richtung. Das erkannte auch Trainer Julian Nagelsmann: „Jeder hat gesehen, dass wir in der zweiten Halbzeit extrem wollten.“

Das wird auch auf dem weiteren Weg in der Champions League nötig sein, wenn die Münchner ihre traditionell hochgesteckten Ziele auf internationalem Terrain erreichen wollen. Erstmals stießen sie in dieser Saison auf heftigen Widerstand in der Königsklasse. In der Vorrunde gab es gegen Benfica Lissabon, den FC Barcelona und Dynamo Kiew sechs Siege in sechs Spielen mit 22:3 Toren. Anno 2022 läuft es noch nicht so reibungslos. „Um in Europas Elite mithalten zu können, haben wir noch etwas zu tun“, sagte Nagelsmann vor der kurzen nächtlichen Rückfahrt mit dem Bus nach München.

Ähnlich kritisch klang auch Joshua Kimmich, der sich im Zentrum des Spiels gegen sehr stürmische Salzburger wie im Auge des Orkans fühlen musste. „Wir dürfen nicht denken, es geht schon“, sagte er. „Wir brauchen diese Entschlossenheit in jedem Spiel. Dass wir es können, ist klar. Wir müssen es in jedem Spiel über 90 Minuten auf den Rasen bekommen. Wir sind momentan nicht in einem Flow, dass es alleine geht. Das muss jeder begreifen.“ Ob es jeder begriffen hat, wird sich im Rückspiel gegen Salzburg zeigen, aber auch schon gegen Greuther Fürth am Sonntag in der Bundesliga.

Dann dürfen 25.000 Zuschauer in die Arena kommen und damit annähernd so viele wie in Salzburg. Das Stadion dort war mit knapp 30.000 Fans voll besetzt. „Die Stimmung war super, so stellt man sich Fußball vor. Es hat Spaß gemacht, aber wir mussten mehr leiden, als wir es uns gewünscht haben“, sagte Thomas Müller. Ob er dabei noch an die wiederholte Auslosung dachte? Atlético Madrid, der zuerst gezogene Gegner, spielte auch am Mittwoch und verlor in der spanischen Liga daheim mit 0:1 gegen den Tabellenletzten UD Levante. Womöglich wäre das doch eher ein Glückslos gewesen.

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