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Das nützt der AfD: ein deutsches Trauerspiel

Eine Theaterbühne. Die Kulisse zeigt Deutschland, jedenfalls das, was davon übrig ist. Eine geschlossene Autofabrik, eine verwaiste Baustelle. Ein Mann mit Migrationshintergrund trägt Pakete aus, auf dem Bürgersteig liegen diverse E-Roller herum. Ein Typ in einer Ecke raucht einen Joint. Die Sonne scheint matt, neben ihr leuchten allerdings auch ein paar Sterne. Wer genau hinsieht, erkennt, dass es sich um Gendersternchen handelt.

Es tritt auf: ein gemischter Chor. Moderatoren und Kommentatoren, Politologen, Astrologen, Gastrologen und Podcastrologen, Experten für Spezial- und für Allgemeinexpertise.

Der Chor stimmt ein Lamento an.

Chor: Hört ihr die Klage, seit Tag und seit Jahr?
Hört ihr das Lied von der großen Gefahr?
Wann immer in Deutschland was Doofes passiert,
am Ende gibt’s eine, die stets profitiert.
Es nützt der AfD!

Wenn Flüchtlinge hier Schutz genießen,
Dann kann sie ihren Nutz draus nießen.
Wenn irgendjemand leise gendert,
wenn einer sein Geschlecht verändert,
nützt das der AfD.

Wenn Merz die erste Wahl verliert,
nützt das der AfD.
Wenn er dann doch noch Kanzler wird,
nützt das der AfD.

Wenn der Dax sinkt oder steigt,
wenn Naidoo singt oder schweigt,
wenn der Frühling sich nicht zeigt
und ein Grünlinker was vergeigt:
Das nützt der AfD.

Wenn Verbündete streiten
Dann freut sich der Dritte
Wenn die Ränder sich weiten,
wird’s eng in der Mitte.
Das nützt der AfD.

Wenn Elon Musk den Arm erhebt,
nützt das der AfD.
Wenn Gaulands greise Stimme bebt,
nützt das der AfD.

Wenn Krah krakeelt und Brandner zündelt,
Storch beleidigt, Weidel schwindelt,
dann tut das manchmal weh
– doch nützt der AfD.

Jede Brandmauer, wie wir wissen,
nützt nur der AfD.
Wird die Mauer dann eingerissen,
nützt das der AfD.

Es tritt auf: die Bundesregierung. Sie singt nur kurz und nur schwach, denn sie hat nur mit Müh und Not genügend Stimmen zusammenbekommen.

Regierung: Wir sind zum Erfolg verdammt,
sonst verdammt uns das Volk.
Läuft’s im Land immer schlechter,
wird das Volk immer rechter.
Das nützt der AfD.

Es tritt auf: das Wahlvolk. Es singt mit lauter, leicht trotzig klingender Stimme.

Wahlvolk: Wenn meine neue Hose kneift,
wenn eine Laus die Leber streift,
dann wähl ich AfD.

Läuft irgendetwas schief,
wähl ich alternativ.

Was heißt: gesichert rechtsex­trem?
Für mich ist das kein Grund zum Schäm’.
Ich habe keine Wahl
und stimme radikal.
Ist das nicht ganz normal?

Chor: Hat irgendwer noch nicht kapiert,
wer immer wieder profitiert?
Was man auch tut, was man auch macht,
es ist die AfD, die lacht.
Und es ist wirklich wie verhext:
Die AfD, sie wächst und wächst.

Es tritt auf: Mephisto. Er hat sich aus einem anderen, anspruchsvolleren Stück hierher verirrt.

Mephisto: Lasst sie doch endlich mitregieren!
Sie werden dann gewiss verlieren.

Es tritt auf: die AfD. Zackig, in großer Personalstärke, übernimmt sie Regie und Regierung. Kurze Zeit später ist die Fabrik noch immer geschlossen und die Baustelle weiter verwaist, doch der Kiffer, der Mi­grant und die Gendersterne sind verschwunden.

Chor: Wir schau’n jetzt ganz verdutzt:
Hat alles nichts genutzt.

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