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#Das Porno-Drama Pleasure zeigt, was sich Hot Girls Wanted bei Netflix nicht getraut hat

Das Porno-Drama Pleasure zeigt, was sich Hot Girls Wanted bei Netflix nicht getraut hat

Pleasure zeigt seit dem 13. Januar 2022 in deutschen Kinos die Schattenseite der Pornobranche, über die kaum jemand spricht. Und verstört damit mehr als Netflix‘ Hit-Dokumentation Hot Girls Wanted.

Ich bin nicht hier, um Freundinnen zu finden. Der Standard-Satz jeder Bachelor-Kandidatin, die insbesondere von Männern als stark, unabhängig und cool wahrgenommen werden will. Eben „anders“ als die anderen Frauen. Im Drama Pleasure sagt den Satz jedoch jemand anderes – eine Nachwuchs-Pornodarstellerin. Und die hat nur ein Ziel: Es so schnell wie möglich ganz nach oben zu schaffen.

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Eigentlich, das zeigt der Film schmerzhaft deutlich, braucht man aber gerade in der Pornoindustrie Freundinnen. Sonst bleiben nur die Leute, die mit deinem Körper Geld verdienen wollen. Und Pleasure-Protagonistin Bella Cherry (Sofia Kappel) muss das in Ninja Thybergs Debütfilm schneller herausfinden, als ihr lieb ist.

Pleasure zeigt die Pornobranche deutlich differenzierter als die Netflix-Doku Hot Girls Wanted

Die Geschichte der jungen Frau, die in der Szene möglichst schnell möglichst viel Geld machen will und dabei gnadenlos unterschätzt, was das mit ihr als Person macht, kennen wir. Spätestens seit der Netflix-Doku Hot Girls Wanted, die die Pornobranche als mädchenfressende Content-Maschine zeigte, in der jedes neue Gesicht nach wenigen Monaten nicht mehr interessant ist. Außer die Darstellerinnen sind zu immer härteren Praktiken bereit.

Die Netflix-Dokumentation Hot Girls Wanted schlug hohe Wellen:

Hot Girls Wanted – Trailer (English) HD

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Pleasure zeichnet ein deutlich differenzierteres Bild der Erotikindustrie, in der eben nicht jeder und jede Opfer ist und Hardcore-Drehs nicht zwingend im Trauma enden müssen. Es gibt Momente rührender Intimität und gegenseitigen Respekts. Doch die sind rar gesät. Was auch daran liegt, dass der Film trotz aller Nacktheit eine fühlbare Distanz zu seinen Figuren aufbaut.

Bella hat keine Vergangenheit, keine klar benannte oder sich zumindest ehrlich anfühlende Motivation. Bella ist nicht mal ihr richtiger Name. Sie ist ein Spiegelbild der Gelüste anderer, das nach eigener Aussage nur zwei Interessen hat: Geld und Penisse. Da ist kein Platz für echte Gefühle. Oder weibliche Solidarität.

Der Pleasure-Cast besteht zum Großteil aus echten Porno-Stars

Das Höchste, was Bella im Pornobereich erlangen kann, ist es, ein „Spiegler-Girl“ zu sein. Also für Mark Spiegler zu arbeiten, eine reale Ikone der Pornoindustrie, mit dessen Hilfe Darstellerinnen wie Sasha Grey und Abella Danger (aus der Netflix-Doku Rocco) den Durchbruch schafften. Generell bestehen 90 Prozent des Pleasure-Casts aus echten Porno-Akteur:innen. Das Leben als Spiegler-Girl würde für Bella allerdings auch bedeuten: Grenzen gibt es nicht mehr. Sie muss tun, was ihr Agent ihr sagt. Egal, ob sie sich damit wohlfühlt oder nicht.

Protagonistin Bella Cherry bei einem BDSM-Dreh

Also jagt Bella, die es zu Beginn eigentlich noch langsam angehen wollte, von einem Hardcore-Dreh zum nächsten. Sie will die Stars der Branche beeindrucken und opfert dafür nicht nur andere, sondern auch sich selbst. Aus Gangbang wird Gaslighting. Kann es eine Vergewaltigung sein, wenn das Opfer dafür bezahlt wurde? Der Porno-Agent sagt nein. Was Bella sagt, ist für niemanden relevant. Sie wird nicht fürs Sprechen bezahlt.

Das Porno-Drama beleuchtet die Schattenseite der Branche, über die kaum jemand redet

Die verstörendste Situation in Pleasure ist allerdings nicht die, in der Bella immer und immer wieder als machtlose junge Frau inmitten manipulativer Männer gezeigt wird. Am meisten erschüttern die Momente, in denen Bella ihre Frustration über die eigene Hilflosigkeit an anderen Frauen auslässt und damit selbst zum Teil des Problems wird.

In Pleasure spielen viele echte Pornostars mit

Dokumentationen wie Hot Girls Wanted bauen eine einfach zu verstehende Welt, in der sich die Guten (junge Frauen) gegen die Bösen (die Pornoindustrie) zur Wehr setzen müssen. Thybergs Debütfilm geht einen Schritt weiter und fragt, was es mit Solidarität und Gerechtigkeitssinn macht, als Frau in einer stellenweise so frauenfeindlichen Branche überleben zu müssen. Und wirft damit mehr als einmal die Frage auf, mit wem wir hier wirklich mitfühlen sollen.

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Wer sich machtlos fühlt, findet nur im Kollektiv Stärke und die Möglichkeit, für sich einzustehen. Deswegen freuen sich die Porno-Bosse über Nachwuchs-Darstellerinnen, die in ihren Kolleginnen keine Verbündeten, sondern Konkurrenz sehen – und unterstützen sie in dieser Herangehensweise auch noch. Wir erinnern uns: Bella ist nicht nach Los Angeles gekommen, um Freundinnen zu finden. Wahrscheinlich war das ihr erster großer Fehler.

Wie findet ihr Pleasure?

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