Nachrichten

#„Das Tor war für uns wie ein Schock“

Inhaltsverzeichnis

Der letzte Angriff der Leipziger an diesem Samstagabend entfaltete noch einmal eine große Zerstörungskraft. Marco Rose erklärte gerade, warum sein Team dieses 80. DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt mit 2:0 Toren gewonnen hatte, als seine feiernde Mannschaft mit sieben großen Biergläsern in den Pressekonferenzraum stürmte und nicht nur den eigenen Trainer, sondern auch die Mikrofone vor ihm literweise mit klebriger Flüssigkeit übergossen. Und als das Team des Pokalsiegers wenige Sekunden später wieder verschwunden war, funktionierte nichts mehr, wie nicht nur die fragenden Blicke von Rose signalisierten, sondern kurz darauf auch ein Techniker: „Kein Strom“.

Das Leipziger Team schien sich für die Bierdusche den richtigen Moment ausgesucht zu haben – als hätte es vor der Tür gelauscht. Denn ihr Trainer hatte zuvor dargelegt, wie wichtig die Einwechslung von Yussuf Poulsen für das eigene Spiel war, und wollte gerade zu dem Teil kommen, bei dem es nach viel Lob noch mal etwas ungemütlicher hätte werden können für seine Mannschaft, die zwar den zweiten Titel im Pokalwettbewerb des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nacheinander gewonnen, lange aber nicht wirklich überzeugend gespielt hatte.

Doch auch das viele Bier hielt Rose nicht davon ab ohne Mikrofon noch mal etwas kritischer auf dieses Spiel zu schauen: „Das Tor ist heute ein bisschen glücklich gefallen. Ich glaube, das ist schon auch die Geschichte des Spiels“, gab der Trainer zu, wenngleich er im Anschluss wieder betonte, dass sich das seine Mannschaft „hinten raus schon auch mega verdient“ habe.

Harmloser Schuss landet im Tor

Dieses Tor zum 1:0 für Leipzig, das Rose ansprach, war eines, bei dem sich im Stadion in der 71. Minute so mancher fragte: Moment mal, wie ist der denn reingegangen? Dani Olmo hatte den Ball für Leipzig erobert und auf Christopher Nkunku gepasst, der erst ins Dribbling ging und dann einen eigentlich harmlosen Schuss auf die Mitte des Tores abgab, der im Anschluss zweimal abgefälscht wurde und hinter Eintracht-Torwart Kevin Trapp im Netz landete.

Da war Glück dabei, wie Rose zugab. Oder eben Pech, wenn man wie der Frankfurter Trainer Oliver Glasner auf der anderen Seite stand. „Das Tor war für uns wie ein Schock, für Leipzig ein Boost. Es hat die Kräfteverhältnisse geändert“, sagte der Österreicher, dessen Team von rund 50.000 Frankfurter Fans im Stadion unterstützt wurde, von denen einige immer wieder Böller und weiteres Pyromaterial zündeten.

Der Eintracht gelang es nach dem 0:1 nicht mehr, die Leipziger vom eigenen Tor fernzuhalten. Die kombinierten immer besser, erzielten durch Dominik Szoboszlai noch das 2:0 und krönten sich in ihrem vierten DFB-Pokalfinale in fünf Jahren wieder zum Pokalsieger. „Wir haben den Titel verteidigt, das ist ein besonderer Moment“, sagte Rose, für den der DFB-Pokalsieg der erste Titelgewinn in Deutschland war.

Nach den teils irren Wendungen, die es vor einer Woche von der Bundesliga bis in die dritte Liga gegeben hatte, war es an diesem Abend so, als würde sich der Fußball eine kleine Pause gönnen von all der Dramatik im Saisonfinale. Ein Finale zum Durchschnaufen. Das Spiel war intensiv, aber keines das dem neutralen Betrachter lange in Erinnerung bleiben wird. Was vor allem an der Eintracht lag, die – auch auf Kosten der eigenen Offensivbemühungen – die Leipziger Angreifer Nkunku, Szoboszlai, Olmo und Timo Werner kaum zur Geltung kommen ließ.

Wie gut die Frankfurter bis zum 0:1 im Spiel waren, ließ sich immer wieder bestens an Rose ablesen. Der gestikulierte am Seitenrand so wild, dass er an jemanden erinnerte, der mittels Pantomime einen Begriff erklären muss – aber nur noch zwei Sekunden Zeit hat. Immer wieder fuchtelte er mit den Händen, deutete auf etwas, schob seine Mannschaft wahlweise nach hinten oder nach vorn, ging in die Hocke, stand wieder auf oder ballte die Faust.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!