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#Das Virus kommt wieder bei den Alten an

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Das Virus kommt wieder bei den Alten an

Im Sommer war Corona das Virus der Jüngeren. Sie haben sich überdurchschnittlich oft infiziert, wie sich in der Statistik des Robert-Koch-Instituts (RKI) vor allem im August zeigt, als knapp 30 Prozent der Infizierten der Altersklasse von 20 bis 29 Jahren angehörten. Dies gehe vor allem auf ihre Reisen zurück, sagt Heinz Rothgang, Gesundheitsökonom der Universität Bremen. Doch seit Anfang September die Urlaubssaison zu Ende ging, steigen die Infektionszahlen in allen Altersgruppen deutlich.

Niklas Zimmermann

Laut dem neusten Lagebericht des RKI haben sich seither die Infektionen in den Altersklassen von 80 bis 89 Jahren und von 90 bis 99 Jahren in etwa verachtfacht; bei den Sechzig- bis Siebzigjährigen und Siebzig- bis Achtzigjährigen wurde ungefähr eine Verfünffachung beobachtet. In der Gesamtbevölkerung stiegen die wöchentlichen Neuinfektionen seit Anfang September von 8572 auf 24.853 in der vergangenen Woche, was in etwa eine Verdreifachung ist. Mit anderen Worten: Was die Jüngeren aus dem Urlaub mitbrachten, kommt jetzt verstärkt bei den Älteren an.

„Das war zu erwarten“, sagt Rothgang über die jüngste Entwicklung, wonach die Infektionsrate der Senioren – wie zuletzt im April – wieder schneller steigt als in der Gesamtbevölkerung. Wenn die Infektionen insgesamt zunähmen, seien automatisch die Älteren wieder verstärkt betroffen. „Die Pflegekraft hat auch ein Privatleben“, erklärt der Gesundheitsökonom. Zumal laut Statistischem Bundesamt eine Mehrheit der Pflegekräfte in Teilzeit arbeitet. Zwar lebt die Mehrheit der Senioren in Deutschland nicht im Pflegeheim. Die Heime seien, sagt Rothgang, jedoch ein „sehr wichtiger Spezialfall“, wenn mehr als die Hälfte aller Todesfälle im Zusammenhang mit Corona auf Heimbewohner entfielen.

Noch sind bloß rund 15 Prozent der Infizierten in Deutschland älter als 60 Jahre. Zustände wie Anfang April, als auf diese Altersgruppe rund ein Drittel der Corona-Infektionen entfiel, sind noch nicht wieder eingetreten. Gesundheitsökonom Rothgang erwartet jedoch, dass in den kommenden Monaten die Infektions- und Todesfallzahlen unter den Älteren weiter steigen werden und die Diskussion über die Pflegeheime wieder aufflammen wird.

Die Gefahr der Vereinsamung

Überzeugende Rezepte, wie die Gefährdung der Älteren in der Wintersaison minimiert werden kann, gibt es offenbar nicht. „Man wird sich durchlavieren müssen“, sagt Gesundheitsökonom Rothgang. Mittlerweile seien die Pflegefachkräfte besser im Umgang mit einer Pandemie geschult. Das sei zuvor nicht Teil der Ausbildung gewesen. Der Spezialist für Langzeitpflege vermisst jedoch Investitionen in Lüftungen. „Bei der technischen Ausrüstung hat sich nichts getan“, sagt Rothgang.

Dabei wären es die Belüftungssysteme, die sichere Begegnungen zwischen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen ermöglichen könnten. Der Gesundheitsökonom warnt davor, dass Heimleitungen wie im Frühjahr zu drastischen Schritten greifen und sogar bei Sterbenden Besuche von Angehörigen unterbinden. Er sagt, die Schäden durch Vereinsamung seien in der ersten Jahreshälfte sehr deutlich gewesen.

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